Die Polizei Köln hat die Kriminalitätszahlen zu den Feiern am 11.11. jetzt deutlich nach oben korrigiert. Der Grund: Viele Anzeigen sind erst mehrere Tage später eingegangen.
Karneval in KölnPolizei korrigiert Kriminalitätszahlen vom 11.11. deutlich nach oben
24 Stunden nach den Feiern rund um den 11.11. in Köln hatte die Polizei noch erfreulich niedrige Kriminalitätszahlen veröffentlicht. Diese sind nun deutlich nach oben korrigiert worden. Viele Anzeigen sind erst Tage nach dem Sessionsstart eingegangen.
Vor allem in der linksrheinischen Innenstadt – zu der auch die Zülpicher Straße gehört – haben sich die Kriminalitätszahlen in den vergangenen Tagen deutlich erhöht.
Mit Stand vom 18. November 2022 liegen der Polizei inzwischen 399 Strafanzeigen für die Altstadt sowie die Neustadt vor. Am 12. November waren es 145 registrierte Straftaten. Demnach haben Betroffene in den vergangenen Tagen weitere 254 Anzeigen erstattet. Damit steigt der Wert nicht nur deutlich an, auch im Fünfjahresvergleich liegen die Fallzahlen jetzt über dem Höchststand (371 Straftaten) aus dem Jahr 2018.
Bei den bis Freitag (18. November) angezeigten Delikten ergibt sich somit folgende Verteilung:
- Sexualstraftaten: Die 15 inzwischen angezeigten Taten untergliedern sich in elf Fälle sexueller Belästigungen, einen Fall von Exhibitionismus sowie drei Anzeigen wegen Vergewaltigung in Gaststätten und Bars. Die bislang höchsten Fallzahlen (15) stammen aus dem Jahr 2018. Die Tatort-Wohnungen zweier weiterer angezeigter Vergewaltigungen liegen nicht im ausgewerteten Innenstadtbereich.
- Raub: Auch beim Raub hat die Polizei nach dem ersten Resümee mit zwei gemeldeten Taten fünf weitere Raubstraftaten erfasst. Die Polizei registriert im Fünfjahresvergleich mit inzwischen bekannten sieben Fällen eine Tat mehr als bei dem bisherigen Höchstwert des Jahres 2019 (sechs Fälle).
- Körperverletzungen: Die Zahl der am 12. November gemeldeten Körperverletzungen ist von 51 auf 117 Fälle in der Innenstadt gestiegen. 2021 waren es am 18. November 71 Anzeigen. Die aktuellen Fallzahlen liegen im Fünfjahresvergleich über dem Höchststand von 2018 mit 105 registrierten Körperverletzungen.
- Taschendiebstähle: Auch bei den Taschendiebstählen sind die Fallzahlen durch inzwischen eingegangene Anzeigen deutlich angewachsen und übersteigen mit 107 Fällen den Höchststand aus dem Jahr 2018 (62).
- Sachbeschädigung: Bei den Sachbeschädigungen sind die Fallzahlen in diesem Jahr im Verhältnis zum Vorjahr gesunken. Die Polizei ermittelt aktuell in 17 Fällen.
Die Feuerwehr Köln hatte schon am Abend des 11.11. eine Zwischenbilanz gezogen: Bis 18 Uhr meldete sie 553 Einsätze, davon 480 im Rettungsdienst. Der Rettungsdienst der Stadt Köln war stadtweit 930 Mal im Einsatz, ungefähr doppelt so häufig wie an einem „normalen“ Tag. (red)