Die Arbeitsgemeinschaft hat online eine Umfrage veröffentlicht. Die Ideen sollen dann mit Karnevalsverantwortlichen diskutiert werden.
Konfetti, Strüßjer, KamelleInitiativen wollen Kölner Veedelszüge nachhaltiger machen
Kamelle, Strüßjer und Konfetti sammeln sich am Straßenrand, mit fortschreitender Stunde zertrampelt zu matschigen Fladen: Wenn in Köln d’r Zoch kütt, dann hinterlässt er oft eine Menge Müll. Mitglieder des gemeinnützigen Vereins „Zero Waste Köln“, der Initiative von Wissenschaftlern für Klimaschutz, Scientists for Future Köln/Bonn und der gemeinnützigen Nichtregierungsorganisation „Cradle to Cradle“ haben sich vor einigen Wochen dazu entschlossen, dagegen vorzugehen. Sie haben die Arbeitsgemeinschaft „Nachhaltige Veedelszüge“ gegründet.
In einem ersten Arbeitsschritt haben die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder nun online eine Umfrage veröffentlicht. „Das Ziel ist, das Thema Nachhaltigkeit erstmal auf den Tisch zu bringen und dabei alle mitzunehmen. Wir wollen das vorhandene Schwarmwissen nutzen“, sagt Sabine Adamy von Cradle to Cradle.
Arbeitsgemeinschaft hofft auf Umsetzung in der kommenden Session
Jeder kann an der Umfrage teilnehmen, der Aufwand ist möglichst gering gehalten. Es gibt nur ein Feld, das ausgefüllt werden muss: „Das ist meine Idee, um unseren Veedelszug umweltfreundlicher zu gestalten.“ Wer mag, kann noch ausfüllen, wie er oder sie sich einen umweltfreundlichen Veedelszug wünscht, was er oder sie noch ergänzen möchte, auch die Angabe von Telefonnummer und E-Mail-Adresse und dem Heimat-Veedel sind freiwillig. Mit wenigen Klicks kann der Fragebogen abgeschickt werden.
Den Ideen sollen dabei bewusst noch keine Grenzen gesetzt werden. Dabei kann es etwa darum gehen, wie Abfall reduziert werden kann, wie er umweltbewusster entsorgt werden kann, aber auch, wie etwa Kostüme umweltfreundlicher gestaltet werden können. Die Ergebnisse der Umfrage will die Arbeitsgemeinschaft dann nicht nur untereinander diskutieren, sondern auch gemeinsam mit Karnevalsgesellschaften und den jeweiligen Zugleitern von Veedelszügen.
Die große Hoffnung sei, dass schon in der jetzt kommenden Session kleine Ideen umgesetzt werden können, sagt Adamy. Der Arbeitsgemeinschaft sei dabei bewusst, dass die Zeit dafür genauso knapp ist wie das Budget der Veedelszüge. „Aber irgendwo muss man ja mal anfangen.“ Außerdem müsse es nicht zwangsläufig teurer sein, argumentiert Adamy. „Wir wollen auch niemandem etwas wegnehmen oder etwas verbieten. Wir wollen alle gemeinsam feiern, aber eben möglichst nachhaltig.“
Die Veedelszüge sollen dabei nur den Anfang bilden. Die Arbeitsgemeinschaft hofft, nach erfolgreicher Umsetzung einiger Ideen diese auch auf größere Veranstaltungen übertragen zu können – irgendwann vielleicht auch beim Kölner Rosenmontagszug.