Es ist der erste gemeinsame Auftritt des Männer- und Frauenchors: Die Grüngürtelrosen und die Veedelperlen eröffnen den Kölner Rosenmontagszug.
„Ist eine riesige Ehre“Grüngürtelrosen und Veedelperlen proben für ihren Auftritt beim Rosenmontagszug
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Passen kaum zusammen auf ein Foto: Die Grüngürtelrosen und die Veedelperlen proben für ihren gemeinsamen Auftritt beim Rosenmontagszug.
Copyright: Michael Bause
Es kann schon mal ein paar Minuten dauern, bis mehr als 250 Sängerinnen und Sänger ruhig sind und zuhören. „Aber wenn alle Bock haben, kommt man immer wieder zusammen, auch wenn es manchmal wuselig ist“, sagt Amelie Schoo, Chorleiterin der Veedelperlen. Und dass sowohl der Frauenchor als auch der Männerchor Grüngürtelrosen Bock haben, das wird am immer wieder aufkommenden lauten Jubel am Dienstagabend in der Pattenhalle in Ehrenfeld deutlich. Es ist die zweite und zugleich auch letzte gemeinsame Probe, bevor die Chöre in nicht einmal zwei Wochen den Kölner Rosenmontagszug eröffnen dürfen.
Chöre laufen als Fußgruppe im Rosenmontagszug mit
„Es ist eine riesige Ehre. Das ist in Köln quasi ein Ritterschlag“, sagt Constantin Gold. Er leitet die Grüngürtelrosen, ist Gründer der Veedelperlen und leitet auch den Frauenchor gemeinsam mit Schoo. Für ihn gehe allein schon ein Traum in Erfüllung, weil nun beide Chöre erstmals gemeinsam auftreten: „Das sind meine zwei Kinder und es ist einfach schön zu sehen, dass die beiden Kinder jetzt miteinander spielen“, sagt er und lacht.
Beide Chöre haben mittlerweile zusammen mehr als 250 Mitglieder, dabei wurden die Grüngürtelrosen erst 2019 gegründet, die Veedelperlen 2022. Für den Frauenchor gebe es so viele Anfragen, dass Gold mittlerweile keine Warteliste mehr führt, wie er auf seiner Webseite schreibt. In der kurzen Zeit seit ihrer Gründung durften beide Chöre schon auf vielen großen Bühnen singen, die Grüngürtelrosen etwa veranstalten in diesem Jahr ihr drittes eigenes Konzert am Tanzbrunnen, traten vergangenes Jahr beim ZDF-Fernsehgarten auf und sangen schon beim Summerjam und Glücksgefühle-Festival auf dem Hockenheimring.
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Amelie Schoo und Constantin Gold (rechts an den Mikrofonen) leiten die Chöre.
Copyright: Michael Bause
Da traten vergangenes Jahr auch die Veedelperlen auf, die außerdem vergangenes Jahr mit Cat Ballou beim Jubiläumskonzert in der Lanxess-Arena auf der Bühne stehen durften und kommenden Mittwoch ein eigenes Konzert in der Philharmonie geben.
„Aber Rosenmontag ist noch ne ganz andere Nummer, besonders weil damit hier in Köln ganz viel Hätz verbunden ist“, sagt Schoo. Die Chöre werden bei der Eröffnungsfeier auf einer eigens errichteten Bühne an der Severinstorburg ein Medley mit kölschen Evergreens sowie neueren Karnevalssongs präsentieren. Entstanden ist das Arrangement „zwischen Hotel, Nightliner und Shows“, erzählt Gold, denn als die Einladung vom Festkomitee Kölner Karneval kam, war er gerade als Sänger mit Jan Böhmermann auf Tour.
Das Medley beginnt und endet mit den Bläck Fööss („Dat Wasser vun Kölle“ und „Stammbaum“), dazwischen sind mit „Wolkeplatz“ von Miljö, „Bunte Pyramiden“ von Querbeat und „Rakete“ von Mätropolis neuere Songs vertreten.
Zu Beginn der zweiten Probe klingt das schon sehr gut, Liedtexte braucht hier keiner, nur die Übergänge brauchen noch etwas Übung, damit am 3. März dann alles gut über die Bühne geht. Im Anschluss an die Eröffnungsfeier werden die Chöre auch am Rosenmontagszug teilnehmen. Im Gegensatz zu Cat Ballou, die den Zug vergangenes Jahr eröffneten, passen sie jedoch nicht alle auf einen Wagen. Deshalb laufen die Sängerinnen und Sänger in der Gruppe 72a direkt hinter dem Wagen des 1. FC Köln, verrät Gold. Und auch da wird das Publikum am Zugweg sicherlich den einen oder anderen Song hören – auch die FC-Hymne haben die Chöre natürlich schon geprobt.