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„Freude an Karneval“Innenminister Reul will trotz Anschlagsgefahr im Kölner Rosenmontagszug feiern

Lesezeit 2 Minuten
Rosenmontagszug, Altstädter Köln, rechts: Herbert Reul (Innenminister NRW), 12.02.2024, Bild: Herbert Bucco

Auch im vergangenen Jahr winkte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) beim Rosenmontagszug vom Wagen. Hier mit den Altstädtern Köln.

Reul will Karneval ungeachtet der Anschlagsgefahr mitten im Getümmel auf dem Präsidentenwagen des Kölner Festkomitees feiern. Vor einer Büttenrede war er total nervös.

Nach dem Anschlag von München, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen, hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) an die Menschen appelliert, trotzdem an den tollen Tagen auf die Straße zu gehen und zu feiern. Er sagte. „Wir dürfen uns auch die Freude an Karneval - die Lust aufs Leben - nicht nehmen lassen.“ Reul selbst wird nun auch mittendrin sein: Beim Kölner Rosenmontagszug.

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ will Reul auf dem Präsidentenwagen des Kölner Festkomitees mitfahren. Das Festkomitee wollte das nicht kommentieren. Vergangenes Jahr war er bei den „Altstädtern“ dabei, davor unter anderem bei der Karnevalsgesellschaft „Große Kölner“ und bei den Roten Funken.

Beim ersten Mal machte es Peng, Paff, Puff – und Reul war verzaubert

In einem Interview nur zum Thema Karneval hatte Reul einmal seine Rosenmontags-Premiere erzählt: „Als ich das erste Mal durch das Severinstor gefahren bin, und es machte Peng, Paff, Puff – und dahinter kamen dann die ganzen Leute. Das war der Knaller. Sie fahren stundenlang durch diesen Umzug, und es ist ein tolles Erlebnis. Es ist etwas ganz Besonderes.“

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Dem Vernehmen nach hatte der bekennende Karnevalist Reul auch in diesem Jahr gleich mehrere Einladungen für den Rosenmontag gehabt. Am Ende entschied er sich wieder für Köln und diesmal fürs Festkomitee. Es wird der krönende Abschluss einer intensiven Session für Reul - mit zahlreichen Sitzungen.

„Die Leute haben Kopf gestanden“

Am Samstagabend legte Reul in Düsseldorf noch bei der Karnevalsgesellschaft „Weissfräcke“ die „närrische Reifeprüfung“ ab, servierte eine selbst geschriebene Büttenrede. „Die war genial“, so „Weissfräcke“-Präsident Burkard Brings zum „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Die Leute haben Kopf gestanden.“ Reul hatte dem Publikum gesagt, er sei total nervös – und habe die Rede sieben oder acht Mal neu geschrieben.

Laut Teilnehmern hörte sich das Ergebnis aber besser an, als von manchem Profi-Büttenredner. Über das Kölner Dreigestirn sagte der Innenminister zum Beispiel: „Drei Männer rotten sich zusammen und wollen alle Regeln außer Kraft setzen. Das ist doch der Anfangsverdacht für eine Bandenbildung.“

Am Rosenmontag wird Köln – wie immer – von Personenschützern begleitet. Die waren auch schon mal als Mexikaner verkleidet hinter dem jecken Innenminister hinterhergetrottet. Die Kostüme hatte die Düsseldorfer Polizei besorgt, als Dienstkleidung.