Neuer Präsident gewähltKarnevalsgesellschaft plant nach Finanz-Skandal Neustart

Lesezeit 2 Minuten
Tänzerin wird in einem Festzelt in die Höhe geworfen.

Die KG Alt-Köllen veranstaltet jedes Jahr auf dem Neumarkt ihre Volkssitzung. (Archivfoto)

Gegen den ehemaligen Schatzmeister läuft weiter ein Verfahren.

Die KG Alt-Köllen vun 1883 blickt zuversichtlich in die Zukunft und freut sich auf einen Neustart. Die vergangene Session war für die Karnevalsgesellschaft maßgeblich von einem Finanz-Skandal geprägt – nun sei die Aufarbeitung jedoch weitestgehend vollendet. „Für uns intern ist die Sache abgeschlossen“, sagt Axel Kraemer, 2. Vorsitzender und Sprecher der KG dieser Redaktion.

In einer außerordentlichen Vorstandssitzung vor wenigen Wochen habe die interne Ermittlungsgruppe die anwesenden Mitglieder über alle Erkenntnisse informiert, Ende vergangener Woche fand die Jahreshauptversammlung mit den Neuwahlen des Vorstands und des Präsidenten statt.

Ehemaligem Schatzmeister wurde Veruntreuung vorgeworfen

Im vergangenen Jahr erhob die KG Vorwürfe gegen ihren Schatzmeister Sebastian Pütz, es ging um Veruntreuung mit einem Schaden von nach damaligem Stand mindestens 32.000 Euro. Gegen ihn wurden rechtliche Schritte eingeleitet, er wurde Ende Dezember abgewählt und Tobias Hölscher zu seinem Nachfolger ernannt. Pütz gab zu, sich finanzielle Vorteile verschafft zu haben. Er warf aber sowohl dem damaligen Präsidenten Stephan Degueldre als auch dem Geschäftsführer Uwe Lüdemann vor, davon gewusst zu haben.

Degueldre trat in der Folge am 31. Dezember als Präsident zurück. Dieser Redaktion sagte er damals auf Anfrage, nicht an der Veruntreuung beteiligt gewesen zu sein, lediglich als haftender Vorstand zu Gunsten des Vereins reagiert zu haben.

Verfahren gegen ehemaligen Präsidenten eingestellt

Die Ermittlungsgruppe der KG Alt-Köllen ist offenbar zu einem anderen Fazit gekommen und erstattete Anzeige wegen „Vorteilsnahmen“, wie Kraemer sagt. Das Verfahren sei jedoch bereits eingestellt worden, wie Degueldres Anwalt am Montagnachmittag betonte.

Die Vorwürfe gegen den langjährigen Geschäftsführer Uwe Lüdemann hätten die Ermittlungsgruppe sowie der zur Aufarbeitung extern angeheuerte Anwalt als nicht haltbar abgewiesen. „Es gab keinen Hinweis, dass irgendjemanden außer den beiden eine Schuld trifft.“

So wurde Lüdemann bei den Wahlen vergangenen Freitag in seinem Amt bestätigt. Als neuen 1. Vorsitzenden wählte die KG Bernd Kempa. Das Amt des Präsidenten hat nun Gregor Berthold inne, der sich im ersten Wahlgang gegen zwei Mitbewerber durchsetzte. Der ehemalige Rechtsanwalt ist seit 2006 Mitglied der KG Alt-Köllen, hatte bereits viele Jahre dem Senat der Gesellschaft vorgestanden und diesen fünf Jahre im geschäftsführenden Vorstand repräsentiert.

Die KG richtet ihren Blick nun auf die Zukunft, wie auch der neue Präsident bei der Jahreshauptversammlung betonte: „Es gibt noch viel zu tun und ich bin mir sicher, dass wir das gemeinsam schaffen werden. Lasst uns in der nächsten Session ausgiebig feiern und unseren Gästen bei jeder Veranstaltung ein Lächeln ins Gesicht zaubern.“

Nachtmodus
KStA abonnieren