Der Kulturausschuss hat den Schull- un Veedelszöch Geld zugesprochen, der im Haushalt noch nicht abgerufen war. Ein Tropfen auf den heißen Stein?
„Natürlich nett“Mehr Geld für Schull- un Veedelszöch – aber nicht weniger Probleme
Die Schull- un Veedelszöch erhalten weitere 2275 Euro von der Stadt. Der Zoch steckt in einer prekären finanziellen Lage (wir berichteten). Der unverhoffte Zuschuss löst das Problem bei weitem nicht. Mehr als 250.000 Euro kostet der Umzug mit 8000 Teilnehmern am Karnevalssonntag laut den Schirmherren, die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums. Vorsitzender Bernhard Conin sagt, von den gut 2000 Euro ließe sich gerade mal eine Musikkapelle bezahlen.
Das Geld sei trotzdem „natürlich nett“, sagt Conin. Der Kulturausschuss sprach es diese Woche den Schull- un Veedelszöch zu, weil die Summe an anderer Stelle im Haushalt nicht abgerufen wurde. Insgesamt kosteten die Kapellen laut Conin zuletzt 30.000 Euro. Die Stadt zahlte bisher – seit 1972 – jährlich 7700 Euro (früher 15.000 D-Mark) Unterstützung für die Musik im Zug. Wenn auch nur von einer vergleichsweise kleinen Summe begleitet, bekräftigte die Stadt in dem Beschluss, sie habe ein übergeordnetes städtisches Interesse an der Brauchtumspflege des Vereins.
Sicherheit und Sanitätsdienste sind die größten Sorgen des Vereins
Sorgen mache den Organisatoren aber nicht nur die Kapellen. „Uns geht es um die Reduktion der Kosten für Sicherheit und Sanitätsdienste“, sagt Conin. Die Auflagen der Stadt und der Lohn für Sanitäter seien stetig gestiegen. Das Festkomitee hatte hier bisher finanziell unterstützt, kämpft jetzt aber selbst mit hohem Defizit im Rosenmontagszug. Conin setze in diesen zwei Punkten nun auf ein Gespräch mit Stadtdirektorin Andrea Blome an diesem Freitag (6. Dezember).
Die Schull- und Veedelszöch 2025 sind noch gesichert. Es werden sogar mehr Schulen als in diesem Jahr dabei sein: 44 statt 36. Nur ist laut Verein danach nicht mehr viel vom angesparten Polster aus besseren Zeiten übrig, den Schull- und Veedelszöch würde aller Voraussicht nach eine niedrige sechsstellige Summe fehlen.