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Klub Kölner KarnevalistenBruce Kapusta startet beim Präsentationsabend in seine letzte Session

Lesezeit 3 Minuten
Mann winkt auf Bühne Richtung Publikum, hinter ihm stehen Gardisten.

Mit Trompete, aber ohne Schminke im Gesicht, verabschiedet sich Bruce Kapusta von der Bühne.

Beim Vorstellabend des Klub Kölner Karnevalisten präsentierten sich am Mittwoch Tänzer, Musiker und Redner.

Tänzerinnen wirbeln durch die Luft und liefern mit Akkuratesse und Anmut eine mitreißende Show. Beim Präsentationsabend des Klub Kölner Karnevalisten 1950 begeistern am Mittwochabend im Maritim allen voran die geladenen Tanzgruppen, darunter die Zunft-Müüs und die Luftflotte.

Die kölsche Rapperin Marie bietet nach offiziellem Beginn des Vorstellungsabends mit ihrem erfrischenden Auftritt das perfekte Pendant zum traditionellen Einmarsch des Garde-Korps Köln. Wer das Publikum jedoch endgültig zum Feiern bringt, ist Bruce Kapusta. Mit aufgemaltem breitem Grinsen, einer orange glänzenden Fallschirmhose und wackelndem Blümchen am Hut springt der Clown auf die Bühne und gibt mit Mikrofon und Trompete seine bekanntesten Songs zum Besten. Sein Auftritt am Mittwoch wird allerdings auch von Wehmut begleitet. Nach dreißig Jahren Emotion und Spaß auf der Karnevalsbühne will Bruce Kapusta nun einen neuen Weg einschlagen und verabschiedet sich dafür von seiner Clownsschminke. Dies soll seine letzte Karnevalssession sein.

Tänzerinnen in grüner Uniform schmeißen ihr Bein in die Höhe.

Die Zunft-Müüs schmeißen bei ihrem Auftritt ihre Beine in die Höhe.

„Du verlässt die Bühne nicht, du wechselst sie nur“, so habe seine innere Stimme zu ihm gesprochen, als der Künstler seinen Entschluss fasste. In einer Videobotschaft nimmt er die Zuschauer mit auf seine Reise in ein Leben ohne Maskerade und rundet seinen emotionalen Abschied mit einem zu Tränen rührenden Bonus ab. Zum Song „Love, Peace and Trust“, den Kapusta abgeschminkt und ohne Kostüm gemeinsam mit seiner Tochter singt, holt er schließlich die komplette Familie zu ihm auf die Bühne, um sie und ihn ein letztes Mal gemeinsam zu feiern.

„Es ist jetzt an der Zeit, dem Ruf meines Herzens zu folgen“, richtet der Musiker ein paar letzte Worte an das Publikum, „ich glaube, dass wenn wir alle das bisschen Frieden, das in uns ruht, gemeinsam sammeln und nach außen tragen – ich glaube, dass wir das dann gemeinsam groß machen. Und dann lasst uns gemeinsam das Leben feiern!“ Die Gäste stimmen mit tosendem Applaus zu.

Insgesamt eher männliches Programm

Nicht alle Beiträge des Abends sind so emotional wie der Abschied von Kapusta. Udo Müller, langjähriger Tünnes-Darsteller im Hänneschen-Theater, Kabarettist und Autor, widmet seine 15 Minuten größtenteils seiner Auffassung des perfekten Furzes, die er mit dem dazu passenden Lied untermalt.

Der Vorstellabend des Klub Kölner Karnvelisten ist insgesamt männlich geprägt. Unter die auftretenden Künstler wie dem Zwiegespräch Harry un Achim, Handwerker Peters oder der Band Dräcksäck mischt sich mit der Violinistin Lidia Streifling, Ehefrau von Höhner-Musiker Jens Streifling, nur eine Frau mit eigenem Einzelbeitrag. Für einige bringt der Abend eine freudige Überraschung: Die Fidele Kölsche, auch bekannt als der bunteste und farbenprächtigste Spielmannszug Kölns, und Udo Müller dürfen sich über eine Ehrung für ihre dreißigjährige Mitgliedschaft im Klub Kölner Karnevalisten freuen.