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Kölner Karneval„Der 11.11. braucht eine Wurzelbehandlung“

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Im Gürzenich wird der Bürgerorden für Wolfgang Oelsner von Bernhard Conin überreicht, daneben steht Laudator Phillip Hoffman

Der Bürgerorden für Wolfgang Oelsner wurde überreicht von Bernhard Conin (l.) und Laudator Philipp Hoffmann (r.)

Bei der Mitgliederversammlung der „Freunde und Förderer des kölnischen Brauchtums“ (FFKB) wurde eine neue Initiative ins Leben gerufen, die sich mit den Vorgängen rund um den 11.11. ursächlich beschäftigen möchte.

„Als Bewahrer des kölnischen Brauchtums beschäftigen uns die Vorgänge um den 11.11. sehr. Die Gründe und Ursachen für das Verhalten Einzelner liegen in unserer Wahrnehmung sehr tief. In einer Initiative möchten wir zum Dialog einladen, um nicht nur „Pflaster-Politik“ zu betreiben, sondern an Ursachenforschung und -Lösungen zu arbeiten.“, sagte Bernhard Conin, Vorsitzender der FFKB. „Der 11.11. braucht eine Wurzelbehandlung.“

Wir merken, dass die gesamte Stadt an ihre Grenzen gestoßen ist
Bernhard Conin

Das Problem könne niemand alleine lösen, Schuldzuweisungen würden nicht weiterhelfen. „Wir merken, dass die gesamte Stadt an ihre Grenzen gestoßen ist und möchten zu einem breiten Dialog über die Werte und Inhalte des 11.11. einladen.“ Conin nimmt damit Vorschläge des Festkomitees oder der Roten Funken auf.

Bereits 2019 hatte sich eine AK Kulturgut Karneval aus dem Runden Tisch Karneval herausgebildet. Mit Blick auf den vergangenen 11.11. sei es an der Zeit, hier mit vereinten Kräften wieder anzusetzen. „Wir müssen uns mit der Zukunft des 11.11., den Grenzen des Wachstums und den Folgen der Eventisierung auseinandersetzen.“ Einen Termin für eine Dialogveranstaltung soll kurzfristig kommuniziert werden.

Bei der Versammlung, die traditionell abschließt mit einem Hämchenessen, wurde außerdem der Bürgerorden der Stadt Köln an Wolfgang Oelsner verliehen „für seine unermüdliches Wirken im Kölner Karneval in Würdigung der besonderen Verdienste um das Kölnische Brauchtum. Seine Arbeiten zeigen den intellektuellen Kern des Karnevals, seine integrierende und soziale Kraft.“ Die Laudatio hielt FFKB-Geschäftsführer Philipp Hofmann. Der Orden wird seit 1961 an verdiente Kölner Bürger und Organisationen vergeben, die sich um das Brauchtum und den kölschen Fastelovend verdient gemacht haben.