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Trecker-Pannen und mehrDarum brauchte der Kölner Rosenmontagszug so lange

Lesezeit 2 Minuten
Prinz Boris jubelt in der Dunkelheit vom Festwagen

19.15 Uhr: Prinz Boris ist am Rudolfplatz, erst rund eineinhalb Stunden ist er im Ziel.

Der längste Rosenmontagszug aller Zeiten ist Geschichte. Dass Prinz Boris I. erst in der Dunkelheit ins Ziel kam, hatte mehrere Gründe.

„Länger! Länger! Wir feiern heut einfach was länger!“ Der Song der Höhner passte perfekt zum diesjährigen Rosenmontagszug. Nach Wissen des Festkomitees, sagte Sprecher Michael Kramp am Dienstag, war der Zoch 2023 der in jeder Hinsicht längste Zug in der 200-jährigen Geschichten: Er hatte eine Gesamtzeit von 8:40 Stunden.

1990, so zeigt ein Blick ins Archiv, kam der Prinz um 20 Uhr ins Ziel. Damals, so hieß es, sei es die späteste Ankunftszeit des Jahrhunderts gewesen. Diesmal erreichte Prinz Boris I. um 20.39 Uhr das Ziel an der Severinstorburg. Dass er wie viele andere Jecke den Zoch in der Dunkelheit erlebte, hatte zahlreiche Gründe.

Köln: Längster Rosenmontagszug aller Zeiten

Auch mit 8,5 Kilometern war es der längste Rosenmontagszug aller Zeiten, der im Jubiläumsjahr erstmals auf der Schäl Sick Deutz startete. Nach der Corona-Pandemie und angesichts des guten Wetters wollten so viele Zuschauer den Zoch sehen, dass immer wieder die Wegstrecke blockiert wurde. Mehrfach musste die Polizei eingreifen und die Jecken zurückdrängen.

Und dann gab es noch einige Pannen. Hier kommen die größten „Zeitfresser“:

  1. 10.48 Uhr: Der Zoch muss auf Höhe des Maritim-Hotels kurz stoppen, weil ein falsch geparkter Lkw die Strecke blockiert.
  2. 13.59 Uhr: An der Ecke Neuhöffer Straße/Deutzer Freiheit kommt es zu Stauungen, weil Zuschauer immer wieder auf den Zugweg drängen. Dadurch kommt es auch im Gesamtablauf zu Verzögerungen.
  3. 14.12 Uhr: Die Severinstraße ist so voll, dass der Zugweg teilweise blockiert wird. Die Polizei unterstützt das Zurückdrängen der Zuschauer, insbesondere im nördlichen Bereich der Severinsstraße. Die Zugleitung ruft auch im Liveticker des „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf: Leev Jecke, macht den Zochweg frei!
  4. 15.38 Uhr: Abermals kommt es zu einer Verzögerung: Der Wagen des Corps à la Suite der Prinzengarde hat ein technisches Problem und kann nicht rechtzeitig in Deutz starten. 
  5. 16.37 Uhr: Die nächste Verzögerung: Nach Ende des Zuges hat sich ein Wagen des Reiterkorps Jan von Werth festgefahren. Dadurch wird auch der letzte Abschnitt der Wegstrecke in Mitleidenschaft gezogen, und es kommt zu Verzögerungen auf der Severinstraße.
  6. 18.56 Uhr: Im Auflösungsbereich gibt es erneut eine Panne: Ein Trecker hat einen Plattfuß und behindert die Abfahrt der anderen Wagen. 

Trotz der Verzögerungen: Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil: Nach zwei weitgehend ausgefallenen Sessionen endlich wieder uneingeschränkt Karneval feiern zu können, war für die Zugteilnehmer wie die Zuschauer das Wichtigste. Wer schaut da schon auf die Uhr...?