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Kölner KarnevalRosenmontags- und Nippeser Veedelszoch im Vergleich

Lesezeit 3 Minuten

Rudolf Kreitz mit „Radio Köln“-Moderatorin Rebecca Otten auf dem Zugleiterwagen im Rosenmontagszug.

Köln – Es ist einfach nur ein Traum: Rosenmontag auf dem Wagen des Zugleiters Holger Kirsch und Veilchendienstag als Mitglied des KTC Weidenpescher Park Zug in Nippes mitzugehen. Rudolf Kreitz, stellvertretender Chefredakteur des „Kölner Stadt-Anzeiger“, hat beides innerhalb von 24 Stunden erlebt. Ein Vergleich.

Die Kostüme

Stellte das Festkomitee. Erst dachte ich ja, Latzhose, kariertes Hemd und Zipfelmütze sehen ja vielleicht etwas schlicht aus, aber spätestens auf der Severinstraße bricht das innere Heinzelmännchen aus mir heraus, und ich habe nur noch eine Mission: Das kölsche Volk schunkelt und singt, während ich mit meinen Heinzelmännchen-Kollegen, darunter Pfarrer Meurer, Carsten Speck und Gentleman, es Süßigkeiten regnen lassen. Für Nippes haben wir tagelang gebastelt, Tennisbälle aufs Kostüm geklebt, die Kappen gestaltet und uns die richtige Bemalung überlegt.

Das Wurfmaterial

Das Festkomitee sorgt für seine Gäste. So viel, dass erst die auf dem Wagen eingebaute Toilette „leergeworfen“ werden muss, bevor sie ihrem eigentlichen Zweck zur Verfügung steht. Für Nachschub an Schokoriegeln, Strüßjer, Gummibärchen und Pralinen sorgen die netten jungen Männer im Wageninnern. Ihr Muskelkater muss um einiges größer sein als meiner – und der ist in den Unterarmen gewaltig. Dreieinhalb Stunden werfen, werfen, werfen.

Rudolf Kreitz beim Zoch in Nippes (l.)

In Nippes bin ich vorsichtiger. Zum einen muss alles selbst geschleppt werden, da es nur einen kleinen Bagagewagen gibt, und da wollen 100 Strüßjer und vier Kamellebeutel gut aufgeteilt sein. Und dennoch stehe ich am Zugende leer da.

Die Zuschauer

Eine endlose Masse, in der leider viel zu wenige Gesichter zu identifizieren sind. Die Rufe nach Kamelle, obwohl wir gar keine schmeißen, wollen nicht aufhören. Wer der glückliche Schnapper ist, kriegt man selten mit. In Nippes ist es recht unterschiedlich. Von der Straße aus ist selten jemand zu erkennen.

Wer mich erkennt, belässt es nicht beim Rufen, sondern sucht Augen- und Körperkontakt. Schokolädcher gleich in den Beutel, Strüßje werden persönlich überreicht.

Das Gewissen plagt mich aber bei beiden Zügen. Wer wird bedacht? Die süßen Kinder? Die toll Kostümierten? Oder gar die mich nett anlächelnden Schönheiten? Und dann gehen die anderen leer aus? Nicht mit mir –„Kamelle“ für alle.

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Die Stimmung

International ist die Atmosphäre beim Rosenmontagszug. Die Welt ist an diesem Tag in Köln zu Hause. Im Veedel sind wir etwas mehr unter uns, aber hier gehören Imis ja sowieso seit Jahrzehnten dazu.

Die Organisation

Man erkennt hinter der bunten Kulisse kaum, was für ein riesiger Aufwand dahintersteckt. Ob kleiner oder großer Zug – monatelang wird vorbereitet und organisiert, um Hunderttausenden ein tolles Vergnügen zu bereiten.

Das Fazit

Et Hätz schleiht em Veedel. Egal ob es Innenstadt, Südstadt oder Nippes heißt. Zugleiter Holger Kirsch und sein Team haben ein sensationelles Motto kreiert, das überall in Kölle gelebt wird. Und im nächsten Jahr stonn mer all zesamme.