Schon im ersten Bild prangen die Domspitzen über den Dächern Kölns – kölscher könnte ein Kinderfilm kaum sein. Vor rund fünf Jahren versuchte Regisseurin Ute von Münchow-Pohl, eine der in Köln wohl bekanntesten Sagen in einen Animationsfilm zu übersetzen: Mit viel Witz mischten „Die Heinzels“ die Kinos auf. Zu Weihnachten kommt nun die Fortsetzung der Geschichte rund um das mutige Heinzelmädchen Helvi und ihre Freunde ins Kino. Der Kinderfilm „Die Heinzels – Neue Mützen, neue Mission“ feierte am Sonntag seine Premiere im Cinedom.

Spätestens seit dem populären Gedicht von August Kopisch aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Heinzelmännchen-Sage untrennbar mit Köln verbunden. Es gibt sie in unzähligen Variationen, auch im Stadtbild ist sie mit dem Heinzelmännchenbrunnen von Edmund und Heinrich Renard oder den in ganz Köln verteilten Heinzelmännchen-Statuen vom Kölner Künstler-Duo Heike Haupt und Anton Fuchs stets präsent.

Annette Frier, Jella Haase und Bill Mockridge bei Premiere in Köln

Ute von Münchow-Pohl hat die kleinen Helferlein nun zum zweiten Mal auf der Kinoleinwand zu Leben erweckt. Und darum geht es im neuen „Heinzels“-Film: Als das aufgeweckte und rebellische Heinzelmädchen Helvi bei einem Ausflug auf unbekannte Heinzels trifft, ist Helvi total aus dem Häuschen – ganz im Gegenteil zu ihrer Heinzel-Familie. Die wollen, dass die Neuankömmlinge Köln schnell wieder verlassen und nach Wien zurückkehren. Aufregende Abenteuer erwarten Helvi und ihre neuen Freunde, bis sich eines Tages die taffe Kommissarin Lanski an die Fersen der Zipfelmützen heftet. Die überambitionierte Polizistin will mit ihrer Katze Polipette unbedingt beweisen, dass es die wuseligen Helferlein wirklich gibt.

Jella Haase, die dem Heinzelmädchen Helvi ihre Stimme lieh, finde nicht nur gut, dass der Film eine Protagonistin hat. Besonders gefalle ihr, dass das Thema Helfen eine große Rolle spielt: „Ich glaube, das ist etwas, an dem sich in unserer Gesellschaft jeder gut orientieren kann. Wir können die Sachen nur gemeinsam meistern. Diese Grundessenz im Film ist wichtig und richtig.“

Kindergeschichten zu erzählen, bereite ihr viel Freude. Die Arbeit vor dem Mikrofon statt vor der Kamera sei dabei auch eine große Herausforderung: „Das ist anstrengender als man denkt, weil man sich so konzentrieren muss. Man hat weder Gestik noch Mimik, um zu untermalen, was man sagen will. Insofern ist es für mich auch immer eine recht intime Arbeit, weil es so pur ist.“

Bill Mockridge sei im Studio schnell wieder in die Stimme des alten Heinzelmännchen Brimur gefallen, weil er sich gut mit ihm identifizieren könne: „Er ist der Geschichtenerzähler der Gruppe und das bin ich in meiner Familie auch“, sagt der Schauspieler.

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Von

Christiane Vielhaber

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Für Annette Frier, die Kommissarin Lanski spielt, sei der Aufnahme-Prozess trotz Synchronsprech-Erfahrung etwas Neues gewesen: „Die Animation ging erst los, als wir begonnen haben aufzunehmen. Das heißt, die Animation hat sich dann auch ein bisschen nach meinem Temperament gerichtet.“ Die Rolle der Antagonistin habe sie gerne gespielt, „weil das eine Rarität bei mir ist.“ Besonders gut gefalle ihr die Geschichte aber auch wegen des kölschen Hintergrunds.

Kölsche Sproch ist in dem Film dabei kaum zu hören – Dave Davis fragt die Kommissarin in seiner Rolle als Polizeichef wegen ihrer Heinzel-Geschichten etwa entgeistert: „Sind Sie jeck?“ In weiteren Rollen sind etwa Leon Seidel, Margie Kinsky und Siham El-Maimouni zu hören. „Die Heinzels – neue Mützen, neue Mission“ ist ab dem 24. Dezember im Kino zu sehen.