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„Dom nicht ein einziges Mal zu sehen“„Schock“ entführt in die Kölner Unterwelt – Premiere im Filmpalast

Lesezeit 3 Minuten
Aenne Schwarz (v.l.), Denis Moschitto, Daniel Rakete Siegel und Anke Engelke bei der Premiere von „Schock“.

Aenne Schwarz (v.l.), Denis Moschitto, Daniel Rakete Siegel und Anke Engelke bei der Premiere von „Schock“.

„Schock“ startet am 15. Februar im Kino, am Dienstag feierte er Premiere in Köln. Dort spielt auch fast der gesamte Film.

Bordelle, Schießereien, Mafia: „Schock“ ist ein Ausflug in die Unterwelt. Außer einer Szene in Leverkusen spielt der gesamte Thriller in Köln, der Heimat der Macher des Films. „Der Dom ist dabei nicht ein einziges Mal zu sehen, so einfach wollten wir es uns nicht machen“, sagt Denis Moschitto. Der gebürtige Kölner, der für seine Leistung in Chiko als bester Hauptdarsteller für den Deutschen Filmpreis nominiert war, gibt mit „Schock“ sein Regiedebüt – und spielt gleichzeitig die Hauptrolle.

Darum geht es: Bruno (Denis Moschitto) hat seine Approbation wegen Drogenmissbrauchs verloren. Nun zieht er gegen Bargeldzahlungen Zähne im Bordell und näht nach Schießereien Wunden. Als ihm eine Anwältin (Anke Engelke) das Angebot macht, einen leukämiekranken Kriminellen zu behandeln, wird sein Ehrgeiz geweckt. Mit der Entscheidung, die Behandlung zu übernehmen, gerät er jedoch zwischen die Fronten des organisierten Verbrechens. Und er stellt sich damit auch gegen Giuli (Fahri Yardim), den Mann seiner Schwester Laura (Aenne Schwarz), der ein Widersacher von Brunos neuem Patienten ist.

Dreharbeiten im 36. Stock des Kölner Unicenters

„Gleichzeitig die Hauptrolle zu spielen und Regie zu führen, ist einfach brutal“, sagte Moschitto am Dienstagabend bei der Premiere in Köln. Neben ihm waren auch Anke Engelke, Aenne Schwarz und Moschittos Regie-Partner Daniel Rakete Siegel auf dem Roten Teppich im Filmpalast. Fahri Yardim musste aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Moschitto und Siegel haben bei „Schock“ nicht nur gemeinsam Regie geführt, sondern auch das Drehbuch zusammen geschrieben.

Viele der Szenen im Buch seien dabei im Café Central zwischen Belgischem Viertel und Kwartier Latäng entstanden. Hier wurde nicht nur geschrieben, es diente auch als Drehort. Der Film zeige „viele Kölner Motive, die man so noch nicht gesehen hat“, erzählt Siegel. „Wir wollten so viel in Köln drehen wie möglich.“ So sollte der Film möglichst realistisch wirken. „Hätten wir in Frankfurt gedreht, hätten wir Motive nach dem Look ausgesucht. In Köln sind wir aufgewachsen. Wir konnten da drehen, wo wir mit 18 Jahren das erste Mal betrunken waren oder wo wir das erste Mal gekifft haben.“ Ein besonderer Drehort sei etwa das Unicenter, dort wohnt Protagonist Bruno im 36. Stock in einer kleinen Wohnung.

Der Film ist düster gestaltet, stellt die Frage nach Gut und Böse. Laut Moschitto und Siegel, die sich bei den Dreharbeiten der Serie „Im Knast“ kennenlernten, soll er aber nicht der klassische Gangsterfilm sein. Auch wenn Schießereien eine große Rolle spielen, im Mittelpunkt steht Bruno, der gleichzeitig Teil dieser Welt und Außenseiter ist. Siegel beschreibt es so: „‚Schock‘ ist ein Film, der es sich erlaubt, den Zuschauerinnen und Zuschauern die Interpretationshoheit zurückzugeben.“ Der offizielle Kinostart ist am 15. Februar.