Von Kap zu Kap mit dem Rad — das hat sich der Kölner Fabian Abel vorgenommen.
Über 20.000 KilometerKölner radelt von Kapstadt nach Norwegen
Wenn Fabian Abel später mal als Geografie-Lehrer in der Klasse steht, kann er manches aus eigener Erfahrung berichten. Mehrere Klimazonen, dutzende Länder und zwei Kontinente wird er dann mit dem Rad durchquert haben. Der 26-jährige Kölner Student fährt gerade mit dem Fahrrad vom Kap der Guten Hoffnung bis ans Nordkap in Norwegen.
„Wenn ich daran denke, was mir noch alles bevorsteht, habe ich natürlich Respekt, da kommt noch viel Unbekanntes“, sagt er am Telefon. Seit drei Wochen ist er unterwegs und legt gerade einen Ruhetag auf einem Campingplatz in Namibia ein. „Ich versuche, von Tag zu Tag zu denken“, sagt er.
Die gute touristische Infrastruktur von Südafrika und Namibia kommt ihm am Anfang der Reise zugute: „Ich muss erst lernen, was man einkauft, wenn man die nächsten Tage in der Wüste ist“, sagt Abel. Während er anfänglich noch in Gästehäusern geschlafen und an Tankstellen gegessen hat, schlägt er sein Zelt jetzt in der Natur auf und macht sich sein Essen auf dem Campingkocher.
Stimmen und Lösungsansätze aus dem Globalen Süden zeigen
In den ersten Wochen hat er vom Kap der Guten Hoffnung bereits über 1000 Kilometer zurückgelegt und pausiert gerade auf einem Campingplatz in namibischen Mariental. „Da hört man vielleicht schon raus, wer hier mal kolonialisiert hat“, sagt Abel.
In den nächsten Wochen und Monaten wird er an der westafrikanischen Küste entlang radeln. Während seiner Reise möchte er Menschen treffen, die sich für Klimaschutz engagieren. In Kapstadt traf er zwei Klimaaktivisten. In Ghana möchte er ein Projekt besuchen, das sich mit der Anpassung von den Auswirkungen des Klimawandels befasst und in Nigeria ein Recycling-Projekt.
„Es geht auch darum, Stimmen und Lösungsansätze aus dem globalen Süden kennenzulernen“, sagt er. Abel studiert Geografie in Köln und interessiert sich für Fragen der Klimagerechtigkeit. Seine Erfahrungen und Begegnungen hält er in einem Online-Blog fest. Dass er Geografielehrer wird, sei auch eine Motivation für die Reise.
Bis Weihnachten nach Kamerun
Die Idee kam ihm gemeinsam mit seinen zwei Brüdern. Dass er nun allein fährt, stieß in seiner Familie anfangs nicht nur auf Begeisterung. Einer seiner Brüder wird ihn immerhin für einen Monat begleiten.
Sollte alles nach Plan laufen, wird Fabian Abel Weihnachten bereits in Kamerun verbringen. Weiter geht es dann unter anderem über Nigeria, Ghana, die Elfenbeinküste bis nach Mauretanien.
In Marokko setzt er dann nach Europa über. Die Route verliefe dann eigentlich über Köln. Das möchte er aber lieber vermeiden: „Das wäre ja irgendwie ein Ankommen vor dem Ankommen.“