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Premiere in Köln„4 Feinde“ zeigen in ihrer Doku, wie es war als Newcomer in der Lanxess-Arena aufzutreten

Lesezeit 3 Minuten
Yorick Thiede, Marvin Hoffmann, Alex Stoldt  und Sebo Sam (v.l.) alias die „4 Feinde“ auf dem Roten Teppich im Cinedom.

Yorick Thiede, Marvin Hoffmann, Alex Stoldt und Sebo Sam (v.l.) alias die „4 Feinde“ auf dem Roten Teppich im Cinedom.

Die „4 Feinde“ waren wohl die unbekanntesten Comedians, die je in der Lanxess-Arena aufgetreten sind.

Die „4 Feinde“ haben geschafft, was wohl vor ihnen niemand geschafft hat: Obwohl sie quasi keine Fanbase hatten, haben sie im September 2022 vor mehr als 3500 Menschen in der Lanxess-Arena ihr Comedyprogramm gespielt. Yorick Thiede, Marvin Hoffmann, Sebo Sam und Alex Stoldt haben damit Comedy-Geschichte geschrieben. Und die haben sie auch aufgezeichnet: Am Donnerstag feierte das Kollektiv im Cinedom mit fast 500 Fans die Premiere ihrer Dokumentation über den Coup.

Premiere in Köln: „4 Feinde“ fahren im Rolls Royce vor den Cinedom

Mit dabei waren neben den Comedians auch die Mitverantwortlichen für den Coup in der Lanxess-Arena: Eventmanagerin Ramona Iozsa, Pressesprecher Carsten Heling und Daniel Fischer, zuständig für PR und Social Media. Arena-Chef Stefan Löcher musste kurzfristig absagen. Die „4 Feinde“ posierten auf dem Roten Teppich, machten Fotos mit Fans und verteilten Autogramme. „Es fehlt uns nicht an rücksichtslosem Größenwahn“, witzelte Yorick Thiede, „wir haben ein extrem gutes Youtube-Video gemacht und dafür ein Kino gebucht.“

Yorick Thiede verteilt Autogramme an seine Fans.

Yorick Thiede verteilt Autogramme an seine Fans.

Bei der Pressekonferenz zur Arena-Show hatte er noch gefeixt, der ein oder andere Lamborghini sei schon im Warenkorb. Dafür habe es aber doch nicht gereicht: Die Newcomer-Comedians ließen sich stattdessen in einem weißen Rolls Royce vor den Cinedom fahren. „Dass ein Anruf im Januar 2022 auf einmal zu so einem Ergebnis führt, hätte ich in der Tat niemals gedacht“, sagte Iozsa, die dem Kollektiv vergangenes Jahr das Angebot machte, in der Arena zu spielen. „Man muss auch ein bisschen einen Nagel im Kopf haben, um sowas zu machen“, pflichtete Heling bei.

„4 Feinde“ treten als Newcomer in der Lanxess-Arena auf

In der Dokumentation wird das deutlich: In 90 Minuten selbst produziertem Video zeigen die „4 Feinde“ vom fast scherzhaften Anruf bei Iozsa bis zur Arena-Show, wie der Coup entstanden ist. Sie haben mitgefilmt, wie sie das erste Mal die Lanxess-Arena besichtigt haben – damals noch mit dem Gedanken, das Backstage-Restaurant mit wenigen hundert Plätzen zu bespielen. Und wie Iozsa dann aber aus dem Nichts vorgeschlagen hat, doch direkt in den großen Saal zu gehen. Mit Videos auf Social Media und Plakaten in ganz Köln hatte das Comedy-Kollektiv dann versucht, genügend Tickets zu verkaufen. Die Lanxess-Arena hatte das Event sogar auf der großen LED-Anzeige beworben – neben Elton John.

Und irgendwie hat das alles geklappt. Trotz Tonproblemen bis wenige Minuten vor dem Auftritt war auch der ein Erfolg. Entscheidender Faktor dabei war der Comedian Felix Lobrecht, der die „4 Feinde“ bei ihrem Auftritt hinter der Bühne unterstütze. Aktuell spielt das Kollektiv eine Tour, am 5. Juni ist ihr letzter Auftritt in Hamburg. Danach wollen sie erstmal wieder solo arbeiten, aber es soll auch wieder eine Tour zu viert geben.

Und wann geht es zurück in die Lanxess-Arena? „Jederzeit gerne wieder“, sagt Löcher in der Dokumentation und prognostiziert 2024 oder 2025. „Aber dann nicht in der Theatervariante“, sagte Iozsa am Roten Teppich. Das Kollektiv selbst ist da gespaltener Meinung: „Spätestens 2025, aber dann mit mindestens 8000 Plätzen“, meinte Sebo Sam. Alex Stoldt riss nur die Augen auf, Marvin Hoffman war weniger begeistert: „Das ist wirklich eine Ansage, der ich mich nicht anschließen möchte“, lachte er. Yorick Thiede dagegen witzelte: „Ab 2025 machen wir das Ding jedes Jahr voll!“