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Wer geht, wer bleibtBei den Haien haben Gespräche über die Zukunft von Müller und Grenier begonnen

Lesezeit 3 Minuten
ARCHIV - 19.04.2025, Nordrhein-Westfalen, Köln: Eishockey: DEL, Kölner Haie - Eisbären Berlin, Meisterschaftsrunde, Finale, 2. Spieltag, Lanxess Arena. Kölns Moritz Müller bedankt sich nach der Partie bei den Fans. (zu dpa: «DEB-Kapitän Müller vor sechster Final-Niederlage») Foto: Marius Becker/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bleibt Moritz Müller bei den Kölner Haien?

In dieser Woche sprechen die Chefs des KEC mit den Spielern darüber, wie es weitergeht. 

Der finnische KEC-Trainer Kari Jalonen und Sportdirektor Matthias Baldys müssen in dieser Woche viel reden. Ab Dienstag führen sie mit den Profis der Kölner Haie die sogenannten „Exit Talks“, die Saisonabschlussgespräche, bevor am Freitag ab 17.30 Uhr vor der Lanxess-Arena die Abschlussfeier mit den Fans stattfindet. Einige Fragen bezüglich der Zukunft des KEC-Kaders sind noch offen.

Macht Haie-Kapitän Moritz Müller noch ein Jahr weiter?

Nach dem letzten der drei mit 0:7 verlorenen Spiele der Playoff-Finalserie gegen die Eisbären Berlin ließ der 38-jährige Verteidiger offen, ob er in der nächsten Spielzeit wieder für die Haie aufs Eis gehen wird. „Wir werden uns nach der Saison zusammensetzen, sprechen und schauen, ob es weitergeht oder nicht“, sagte Müller nach dem Endspiel. Seit 2003 ist er durchgehend Haie-Profi in der Deutschen Eishockey Liga (DEL); 2008, 2013, 2014 und 2025 stand er jeweils mit dem KEC im Playoff-Finale – und verlor jedes Mal.

Obwohl Müller im November bereits 39 Jahre alt wird, gehörte er in der abgelaufenen Saison wie üblich zu den fittesten und stabilsten Kölner Spielern. Von Seiten der Haie war viel Positives über ihn zu hören. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass der Verein daran interessiert sein dürfte, Müller für ein weiteres Jahr zu beschäftigen. Er selbst hat mehrfach durchblicken lassen, dass er mit der Eishockey-Nationalmannschaft gern an den Olympischen Spielen 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo teilnehmen würde. Heißt also: Alle Zeichen deuten darauf hin, dass er ein Jahr dranhängt. Da Müller jedoch ein Spieler ist, der viel nachdenkt, erscheint es auch möglich, dass er sich für das Karriereende entscheidet – um nicht womöglich eines Tages vom Eis getragen werden zu müssen.

Bleibt Alexandre Grenier beim KEC?

Der 33-jährige Kanadier war in den Playoffs mit 17 Scorerpunkten – zehn Toren und sieben Vorlagen – der erfolgreichste Haie-Stürmer und in der Liga der viertbeste nach den Berlinern Ty Ronning (25), Frederik Tiffels (19) und Leo Pföderl (18). Greniers Vertrag läuft aus, und bislang wurde keine Verlängerung kommuniziert. In diesem Zusammenhang kursieren zwei Gerüchte: Das wahrscheinlichere besagt, dass sich Verein und Spieler prinzipiell einig seien, zu verlängern, aber noch über die Laufzeit verhandeln würden. Grenier wolle zwei Jahre, der KEC nur eines.

Gemunkelt wird jedoch auch, Grenier könne die Haie zusammen mit seinem Sturmpartner Justin Schütz in Richtung Adler Mannheim verlassen – das erscheint jedoch weniger glaubhaft. Weitere Kölner Profis mit auslaufenden Verträgen, über deren Zukunft in Köln spekuliert wird, sind die Stürmer Josh Currie und Juhani Tyrväinen sowie die Verteidiger Veli-Matti Vittasmäki und Brady Austin. Kolportiert wird, dass die beiden Letzteren verlängert haben sollen. Ob die Offensivkräfte bleiben, ist hingegen ungeklärt.

Torhüter Julius Hudacek verlässt die Haie

Der 36-jährige Slowake, der im Oktober als Ersatz für den damals verletzten Tobias Ancicka verpflichtet wurde, wäre, wie er selbst nach dem Finale sagte, gern beim KEC geblieben. Man bot ihm jedoch keinen neuen Vertrag an. Damit dürften die Haie mit zwei deutschen Goalies in die nächste DEL-Saison gehen: mit Ancicka und Felix Brückmann, der aus Mannheim kommt. Denkbar ist allerdings auch, dass Jalonen umplant – und neben Brückmann einen stabilen und erfahrenen ausländischen Torhüter nach Köln holt. Da das Spielsystem des 65-jährigen Coaches auf starker Defensive fußt, ist eine top besetzte Torhüterposition essenziell.

Laut dem X-Account „Rinkrat“, der gewöhnlich über beste Quellen verfügt, soll der KEC den deutsch-amerikanischen Mittelstürmer Ryan MacInnis unter Vertrag nehmen. Der 29-jährige Sohn der NHL-Legende Al MacInnis spielte drei Jahre bei den Adlern – und würde dank seines deutschen Passes nicht in das auf elf Stellen limitierte Kontingent für Importspieler fallen. Weitere Zugänge der Haie, die als recht sicher gelten, sind die Stürmer Dominik Uher (Bremerhaven), Dominik Bokk (Frankfurt), Daniel Fischbuch (Mannheim) sowie der dänische Nationalspieler Patrick Russell.