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Nach „Katastrophe“ gegen NürnbergKölner Haie suchen Konstanz und die Nummer eins im KEC-Tor

Lesezeit 4 Minuten
Dank Torhüter Mirko Pantkowski hielt der Vorsprung der KÖlner Haie gegen Nürnberg immerhin bis zur 59. Minute.

Dank Torhüter Mirko Pantkowski hielt der Vorsprung der KÖlner Haie gegen Nürnberg immerhin bis zur 59. Minute.

Beim 2:3 n.V. in Nürnberg spielte der KEC nur im ersten Drittel - die Goalies Mirko Pantkowski, Julius Hudacek und Tobias Ancicka konkurrieren zu dritt um den Platz im KEC-Tor.

Eine der in der Deutschen Eishockey-Liga am häufigsten bemühten Weisheiten besagt, man müsse über 60 Minuten gut spielen, um eine Begegnung zu gewinnen. Soll heißen: Auch ein Spitzenteam kann keinen Gegner auf der linken Kufe abfertigen. Denn dafür sind die Leistungsunterschiede zwischen den 14 DEL-Mannschaften nicht groß genug. Ein Beweis dafür wurde am Donnerstagabend in Nürnberg erbracht, wo die Haie im ersten Drittel sehr gut spielten, 2:1 in Führung gingen – und danach so stark nachließen, dass Stürmer Frederik Storm im TV-Interview sogar das Wort „Katastrophe“ in den Mund nahm.

Pantkowski in Nürnberg bester Kölner auf dem Eis

Eine solche war es zwar nicht; dank Torhüter Mirko Pantkowski hielt der Vorsprung immerhin bis zur 59. Minute. Dann folgte der Ausgleich, und in der Overtime erzielten die Nürnberger den Siegtreffer zum 3:2 n.V.. Es fehlte dem KEC Mittelstürmer Gregor MacLeod, der laut Verein verletzt ist, wohl eine Zerrung hat, und in diesem Jahr nicht mehr spielen kann.

Die Niederlage sei „ziemlich bitter“, meinte KEC-Verteidiger Jan Luca Sennhenn. Trainer Kari Jalonen ging nicht näher auf die Leistung seiner Mannschaft ein. „Ich glaube, wir haben den einen Punkt verdient und die Heimmannschaft die zwei Punkte“, erklärte der Finne. Er hätte auch sagen können, dass seine Spieler mit dem einen Punkt sogar gut bedient waren, da ab dem zweiten Drittel die Nürnberger mehr Spielanteile und die besseren Chancen hatten. Und dass Pantkowski über 60 Minuten der beste Kölner auf dem Eis war – trotz einer Unsicherheit beim ersten Gegentreffer in der sechsten Minute, als er einen Puck, den er hätte festhalten müssen, abprallen ließ.

Apropos Torhüter: Beim übertragenden Sender „Magenta Sport“ war Patrick Ehelechner, ein ehemaliger DEL-Goalie, als Kommentator im Einsatz. Er befasste sich mit der Situation der inzwischen drei einsatzbereiten Keeper beim KEC: Pantkowski, Julius Hudacek, der nach auskurierter Knöchelverletzung auf der Bank saß, und Tobias Ancicka, der nach einer Handverletzung wieder im Training ist. Ehelechner sagte, es handle sich um „drei Nummer-eins-Goalies“, und er denke, dass nicht alle drei bis zum Ende der Saison beim KEC bleiben würden. Denn in dieser Konstellation fiele bei jedem Spiel ein Torhüter aus dem Kader.

Hudacek brachte Ruhe und Sicherheit

Es wird tatsächlich spannend werden zu beobachten, wie Jalonen und sein schwedischer Torwarttrainer Nizze Landén hier weiter verfahren werden. Die gefühlte Nummer eins im Kölner Tor ist aufgrund der bisherigen Leistungen Hudacek. Mit dem 36-jährigen Slowaken, der Anfang Oktober angesichts der Verletzung Ancickas und einer anfänglichen Formschwäche Pantkowskis nachverpflichtet wurde, kamen nach einem sehr holprigen Start Sicherheit und Ruhe ins Spiel des KEC.

Seine statistischen Werte sind formidabel: In 14 Spielen gelangen Hudacek zwei Shutouts, ein Gegentorschnitt von 1,85 und eine Fangquote von 92,99 Prozent. Zudem ist er eine Marke im Tor und hat das Haie-Publikum durch seine Tänze nach Siegen bereits für sich gewonnen.

Nachdem Hudacek sich am 22. November beim 5:2-Derby gegen die DEG verletzt hatte, war der 26-jährige Pantkowski ein überraschend starker Vertreter Hudaceks, ohne allerdings an die Werte des erfahrenen Kollegen heranzukommen (Gegentorschnitt 2,87, Fangquote 89,99 Prozent).

Ancicka braucht Spielpraxis

Der 24-jährige Ancicka hat seinerseits in dieser Spielzeit nur im September beim Saisonauftakt des KEC gegen Berlin gespielt, das 2:6 endete. Danach fiel er wegen einer Ermüdungsverletzung am Handballen aus. Seit dieser Woche trainiert er wieder voll mit der Mannschaft – und braucht Praxis, um in Wettkampfform zu kommen.

In der vergangenen Saison war Ancicka die Nummer eins beim KEC, nachdem er sich teamintern gegen Pantkowski durchgesetzt hatte. Er dürfte nun, da er wieder fit ist, vermutlich nicht mit einer Rolle als Back-up glücklich sein. Zumal er im Sommer 2023 von den Eisbären zum KEC gewechselt war, um mehr Einsätze zu bekommen. Ancickas Vertrag läuft bis 2026, Hudacek und Pantkowski sind jeweils bis April 2025 an den Verein gebunden.

Für die Haie geht es am Sonntag (19.15 Uhr) mit einer Heimpartie in der Lanxess-Arena gegen Straubing weiter, wahrscheinlich mit Hudacek im Tor. Am 26. Dezember, dem zweiten Weihnachtsfeiertag, tritt der KEC um 14 Uhr in Bremerhaven an.