An dem zweitägigen Streik beteiligen sich laut Verdi insgesamt 450 Beschäftigte. Die Uniklinik schaltete in den Notdienst.
Massive Einschränkungen für PatientenWeniger als die Hälfte der OP-Säle der Kölner Uniklinik am ersten Streiktag in Betrieb
Am Donnerstag haben Beschäftigte der Kölner Uniklinik erneut die Arbeit niedergelegt und sich zu einem Warnstreik versammelt. Laut der Gewerkschaft Verdi, die zu dem zweitägigen Streik aufgerufen hat, sind rund 400 Beschäftigte der Uniklinik Köln ihrem Ruf gefolgt, die am Donnerstagvormittag zum Hans-Böckler-Platz für eine abschließende Kundgebung zogen.
Schon in der Nacht zu Donnerstag hätten Mitarbeiter der Uniklinik die Nachtschicht bestreikt, so Martin Wähler von Verdi. „Insgesamt rechnen wir deswegen mit einer Teilnehmerzahl von 450 Beschäftigten.“
Uniklinik: Weniger als die Hälfe der OP-Säle in Betrieb
An der Uniklinik hat der Streik derweil zu „massiven Einschränkungen“ bei der Patientenversorgung geführt, so ein Sprecher gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Betroffen seien vor allem die Intensivstationen und die Operationssäle. Behandlungen und Operationen könnten nur in einem deutlich eingeschränkterem Maße stattfinden. „Von 43 OP-Sälen konnten am Donnerstag nur 18 betrieben werden“, führte der Sprecher aus.
Mit den Gewerkschaften sei ein Notdienst vereinbart worden, um die Versorgung von Notfällen sicherzustellen. „Alle Operationen, bei denen das medizinisch vertretbar war, wurden verschoben.“ Für den zweiten Streiktag am Freitag rechnet die Uniklinik mit ähnlichen Einschränkungen. „Wir haben allerdings die Hoffnung, dass die Tarifverhandlungen bald zu einem erfolgreichen Ende kommen und damit auch die Streiks aufhören“, so der Sprecher.
Am Freitag wollen sich die Streikenden mit Beschäftigten der Uniklinik Bonn zu einer weiteren Kundgebung in der ehemaligen Bundeshauptstadt treffen. Insgesamt hat Verdi die Beschäftigten in allen sechs nordrhein-westfälischen Universitätskliniken zum Streiken aufgerufen. Schon in den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Streiks. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
„Der Personalmangel in den Kliniken ist weiterhin höchst problematisch“, erklärte Verdi-Landesleiterin Gabriele Schmidt im Vorfeld des Streiks. „Auf Kosten des Personals zu sparen wird keinen positiven Umschwung bringen.“ Man befürchte, „dass die Fluktuation noch zunimmt, wenn das Tarifergebnis die Lücke zum öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen nicht schließt.“