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Eklatanter Mangel an PlätzenAbsagen für fast 700 Kinder an Kölner Gesamtschulen

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So soll die Heliosschule an der Ecke Vogelsanger Straße/Ehrenfeldgürtel einmal aussehen.

Köln – Fast 700 Kinder sind in diesem Jahr an den städtischen Gesamtschulen abgelehnt worden. Nach dem Ende der Anmeldefrist musste die Stadt wie in den vergangenen Jahren auch, den eklatanten Mangel an Plätzen dieser Schulform einräumen.

2268 Schülerinnen und Schüler werden im Sommer von der Grundschule zu einer Gesamtschule wechseln können. 695 Familien bekommen eine Absage. Einige von ihnen dürften einen Platz an einer privaten Gesamtschule bekommen, die meisten werden sich nun an einem Gymnasium, einer Hauptschule oder einer Realschule anmelden müssen. Dort beginnt die Anmeldefrist am 1. März.

Erfolglose Suche nach Provisorien

Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl der Ablehnungen zurückgegangen. Im vergangenen Schuljahr waren sogar 951 Kinder betroffen. Die Stadt hat das Angebot ausbauen können, doch in diesem Sommer ist keine nennenswerte Steigerung gelungen.

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Seit längerem werden in Politik und Verwaltung vorgezogene Starts von neuen Schulen diskutiert: Eine noch zu bauende Gesamtschule könnte in einem Provisorium – einem leerstehenden Gebäude oder in Containern in der Nähe des zukünftigen Schulstandorts – mit der Arbeit beginnen. Vorbildlich vorgemacht hat die Stadt das mit der großen neuen Gesamtschule in Vogelsang, die vor dem Bezug des neuen Gebäudes sogar zweimal umzieht. Auch für die im Bau befindliche Heliosschule in Ehrenfeld wird mit solchen Interimslösungen gearbeitet. Doch die Vorzeigeprojekte bleiben Ausnahmen.

Stadtverwaltung verweist auf ihre Zukunftspläne

Die Stadtverwaltung verweist auf ihre Zukunftspläne und verabredete „Beschleunigungs-Varianten für Planung und Bau“. Den von Ablehnungen betroffenen Familien hilft das nicht. Im Entwurf des Wirtschaftsplans 2021 der Gebäudewirtschaft würden allein im Bereich „Neubau, Erweiterungsbau und Generalinstandsetzung“ 373 Millionen Euro für Großbauprojekte im Schulbau bereitgestellt.

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Hinzu kämen 65,8 Millionen Euro für die laufende Instandsetzung und Instandhaltung an den 266 städtischen Schulstandorten, so die Stadt. Ein zweites Schulbau-Sonderprogramm wurde beschlossen, das aktuell für die Umsetzung vorbereitet werde. „Dieses größte Schulbauprogramm in der Geschichte der Stadt Köln umfasst 49 Einzelprojekte an 20 Standorten mit einem Gesamtvolumen von rund 1,7 Milliarden Euro.“