Eröffnung nach UmzugKölner Aidshilfe benennt neues Café nach Dirk Bach
Köln – Vom Wunsch bis zur Wirklichkeit hat es sieben Jahre gedauert: Nun ist die Aidshilfe Köln in ihren neuen Standort in der Nähe des Heumarkts eingezogen. „Ein Traum ist wahr geworden.“ – Mit diesen Worten begrüßte Aidshilfe-Vorstand Elfi Scho-Antwerpes am Samstag die rund 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie Mitglieder und Mitarbeitende der Aidshilfe bei der offiziellen Eröffnung der neuen Räume in der Pipinstraße. 2015 hatte die Aidshilfe erstmals den Wunsch geäußert, alle Angebote in einem barrierefreien Gebäude zu bündeln, um zukunftsfähig zu sein.
Der eigentliche Umbau dauerte dann drei Jahre: In Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft GAG, Vermieterin des aus dem 1950er Jahre stammenden Gebäudes, realisierte die Aidshilfe das größte Bau- und Umzugsvorhaben in der 37-jährigen Geschichte des Vereins. Mit rund 1,5 Millionen Euro hat sich die Aidshilfe an den Umbaukosten beteiligt. Der Betrag wurde größtenteils aus Stiftungs- und Eigenmitteln finanziert.
Altes Gebäude der Kölner Aidshilfe war in schlechtem Zustand
Der Umzug war nötig geworden, weil das Gebäude in der Beethovenstraße in einem schlechten Zustand und die Ausstattung teilweise marode waren. Zudem war der Einbau eines Fahrstuhls nicht möglich.
Neue Räume bedeuten auch neue Möglichkeiten. Und so werden die Angebote der Aidshilfe in den kommenden Jahren weiterentwickelt, etwa das Gesundheitszentrum Checkpoint: Noch in diesem Jahr sollen Abläufe und Strukturen von Beratung und Test komplett digitalisiert werden – von der Anmeldung bis zur Ergebnismitteilung. Die Anonymität soll dabei aber weiterhin gewährleistet sein. Dem Kölner Verein zufolge wird es das erste vollständig digitale Angebot dieser Art deutschlandweit sein. „Wir freuen uns, dass wir dieses Angebot für die rund 5000 Menschen, die es jährlich nutzen, noch attraktiver gestalten können“, sagte Aidshilfe-Vorstand Prof. Jürgen Rockstroh.
Mehr Platz für weitere Angebote
Die neu bezogenen Räume sind nicht nur barrierefrei, sondern bieten mehr Platz für weitere Angebote sowie familiengerechte Räume für das Frauen- und Familienzentrum. Da die Aidshilfe mit mehr Menschen aus der Ukraine rechnet, haben die Mitarbeitenden dieses Zentrums in den vergangenen Wochen ein Dolmetscher-Netzwerk aufgebaut, auf das sie bei Bedarf zugreifen können.
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Das neue Begegnungs- und Kontaktcafé für Menschen mit und ohne HIV ist erst vor wenigen Tagen fertig geworden. Bei der Eröffnung verrieten die Betreiber den neuen Namen: Es heißt „Café Bach“, in Gedenken an den im Jahr 2012 verstorbenen Schauspieler Dirk Bach, der sich jahrelang für die Arbeit der Aidshilfe eingesetzt hatte. Seine früheren Weggefährten Bernd von Fehrn und Georg Uecker haben den Namen sowie eine Vitrine zum Gedenken an Dirk Bach enthüllt. Im Café sind Infoabende, Schulungen und Kulturveranstaltungen geplant, außerdem soll es ab Sommer ein Mittagstischangebot geben. „Ein toller Ort, um gegen Vorurteile und Stigmen rund um das Leben mit HIV anzukämpfen“, sagte Elfi Scho-Antwerpes.
Die Kölner Aidshilfe unterstützt und berät seit 1985 Menschen mit HIV und Aids, unterstützt diese bei Gesundheits- und Lebensfragen und setzt sich gegen Vorurteile und Diskriminierung ein. Der Verein hat 34 festangestellte sowie 200 ehrenamtliche Mitarbeitende.