Nach Tod von Alfred BiolekAdoptivsohn schildert den Abschied vom Kölner Entertainer
Köln – Die Trauer um Alfred Biolek, der am vergangenen Freitag in den frühen Morgenstunden im Alter von 87 Jahren starb, hat ganz Deutschland bewegt. Unzählige Nachrufe auf den Kölner Moderator hallten durch die Medien des Landes. Menschen, vom Nachbarn am Stadtgarten bis zum Bundespräsidenten, erinnerten sich an ihre Momente und Begegnungen mit dem beliebten Showmaster und TV-Koch. Immer neue Beileidsbekundungen erreichen seinen Sohn Scott Biolek-Ritchie, den Biolek 2014 adoptiert hatte.
Der 44-Jährige spricht traurig, aber gefasst über die letzten Stunden seines geliebten Freundes und Vaters. „Rückblickend war der vergangene Donnerstag ein ganz besonderer Tag. Auch wenn Alfred in letzter Zeit merklich schwächer wurde: Er war plötzlich total gut drauf und wach. Wir haben uns gedrückt. Wir waren glücklich, zu leben. Beieinander zu sein, uns in die Augen zu schauen. Wertvolle Zeit miteinander zu verbringen. Wir hatten einfach unbeschwert Spaß“, so Biolek-Ritchie.
„Er machte sich über den Tod keinen Kopf.“
In dem großen Unterhaltungskünstler, der jedem Gast ein gutes Gefühl gab – ob in seiner Talkshow, auf der Bühne oder im Kochstudio – pulsierte noch einmal das Leben. Doch die markante Stimme des Kölners, die in den vergangenen Jahren immer leiser und zuletzt brüchig wurde, war schon verstummt.
„Als ich dann am Abend unsere Wohnung verließ und mich verabschiedete, schaute er mich liebevoll an und drückte meine Hand. Er lächelte und nickte mir zu“, erinnert sich Scott Biolek-Ritchie. „Im Nachhinein stellt sich das für mich so dar, dass er im Reinen mit sich war. Er machte sich über den Tod keinen Kopf.“
Das könnte Sie auch interessieren:
In einem Interview mit dem „Express“ sagte Biolek einmal: „Wenn ich über meinen Tod spreche, reagieren viele Menschen so erschrocken. So, als ob sie Mitglied eines Vereins wären, in dem man nicht stirbt. In dem man ewig lebt. Was machen die Leute für ein Theater darum? Die sagen: Oh Gott, Sie sprechen vom Tod! Dann sage ich: Na, werden Sie nicht sterben? Die Leute verdrängen den Tod, aber ich akzeptiere ihn. Den Tod sehe ich ganz entspannt. Wann immer er kommt. Wenn er morgen kommt, kommt er morgen.“
Und dieses Morgen war der vergangene Freitag: „Mein Vater ist eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Ich habe ihn gefunden. Er sah friedlich und glücklich aus. So wie man es sich nach so einem langen Leben nur wünschen kann. So konnte ich ihn gehen lassen.“
Termin soll geheim bleiben
Ein Wunsch war auch, in Köln zu sterben. Seine letzte Ruhestätte wird der Melaten-Friedhof sein. Allerdings ohne langen Trauerzug und Presserummel, was man bei seiner Prominenz und Bedeutung vermuten könnte: „Nein, wir feiern im allerengsten Familien- und Freundeskreis. Eine Nichte aus Amerika kommt. Die Runde bleibt klein.“
Da sich Alfred Biolek eine Urnenbestattung gewünscht hat, hat Biolek-Ritchie nun sechs Wochen Zeit, einen Termin zu finden. Der soll geheim bleiben. „Auch wenn Vater gerne im Rampenlicht stand – sein letzter Moment soll privat bleiben.“