Sorge vor MissbrauchKölner Apotheken müssen eine Million FFP2-Masken beschaffen
Köln – Nach einer Ankündigung der Bundesregierung stehen die Kölner Apotheken unter Druck. Knapp 300.000 Menschen gehören stadtweit zur Corona-Risikogruppe – und haben noch im Dezember Anspruch auf drei kostenlose FFP2-Masken. „Jede Apotheke ist da auf sich selbst gestellt“, sagt Thomas Preis, Vorsitzender der Kölner Apotheken: „Die Masken müssen bis nächste Woche besorgt werden.“ Köln braucht knapp eine Million, die Apotheken müssen die Zahlung vorstrecken, bis sie die Gelder vom Bund erhalten. Auch die Lagerung sei eine „große Herausforderung.“ Einige Apotheken müssen dafür zusätzliche Räume mieten.
Zwar habe eine Marktanalyse ergeben, dass „genug Masken zur Verfügung stehen“, so Preis. Es könne allerdings zu Verzögerungen in der Lieferung kommen. Dass alle Masken zu Beginn der kommenden Woche, in der die Auslieferung beginnen soll, bereitstehen, ist unwahrscheinlich. Deshalb bittet Preis die Kunden, „nicht sofort in den ersten Tagen in die Apotheken zu kommen.“ Er fürchtet lange Schlangen, in denen Mindestabstände nicht eingehalten werden. Seine Empfehlung: Die Abholung sollte „mit einem geplanten Apothekenbesuch kombiniert werden. Wer einen Anspruch hat, bekommt seine Maske auch im Laufe der Wochen bis Ende Dezember.“
Kölner Apotheker: Eigenbeteiligung würde vor Missbrauch schützen
Zumindest, wenn sich der Großteil solidarisch verhält. Weil es reicht, den Personalausweis zu zeigen oder glaubhaft deutlich zu machen, dass man einer Risikogruppe angehört, könne die Regel auch missbraucht werden. Dass derselbe Kunde jeweils drei Masken an mehreren Apotheken abholt, ist nicht auszuschließen. Sollte die Regelung ausgenutzt werden, „gehen einige, die Masken nötig haben, am Ende vielleicht doch leer aus.“
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Um das zu verhindern, schlägt Preis eine kleine Eigenbeteiligung, die ab Januar ohnehin fällig wird, vor: „Zwei oder drei Euro würden reichen, um die Lage zu entspannen.“ Das Geld könne den Apotheken in der Rückzahlung wieder abgezogen werden, so Preis.
„Viele ältere Kunden tragen unhygienische Stoffmasken“
Grundsätzlich hält Preis die Maßnahme für richtig: „Dass Risikogruppen mit FFP2-Masken geschützt werden sollen, ist gut. Viele ältere Kunden tragen unhygienische Stoffmasken, die deutlich unsicherer sind.“ Studien zufolge werden 94 Prozent der Aerosole in FFP2-Masken herausgefiltert, sodass auch die Träger der Masken effektiv geschützt werden.
Um mit den drei Masken durch den Dezember zu kommen, rät Preis, sie trocken in einem Beutel aufzubewahren. So könne eine FFP2-Maske jeweils eine Woche lang getragen werden.