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„Waren zu ambitionslos“Kölns OB Reker hält geplanten Lockdown für notwendig

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker

Köln – Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigt Verständnis für die geplanten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen in NRW. „Ein harter Lockdown würde sicher dazu beitragen, die Zahl der Neuinfektionen deutlich zu verringern. Ich halte ihn daher für notwendig“, erklärte Reker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber.

Die aktuellen Maßnahmen „haben dazu geführt, dass wir die Dynamik im Infektionsgeschehen bremsen konnten. Wir alle haben uns aber mehr erhofft, weil auch mehr nötig war und ist“, so die parteilose Oberbürgermeisterin.

Henriette Reker: Zahlen sind „natürlich immer noch zu hoch“

In Köln habe man dennoch „eine deutliche Reduktion der Infizierten“ erreicht: „Die Kurve flacht seit Anfang November spürbar ab. Hatten wir auf dem Höhepunkt der zweiten Welle Ende Oktober noch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 225 Fällen, haben wir sie nun auf 124 gesenkt.“ Doch auch diese Zahlen seien „natürlich immer noch zu hoch.“ Die nicht zufriedenstellende Entwicklung sei „durchaus zu erwarten“ gewesen.

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In den vergangenen Monaten habe es auf allen Ebenen Appelle an die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein gegeben, sagt die 64-Jährige. „Viele Menschen haben große Anstrengungen unternommen, um einen harten Lockdown zu verhindern, aber nicht alle haben sich an die Regeln gehalten.“ Es schmerze sie, „dass bei einem harten Lockdown das gesellschaftliche Leben völlig zum Erliegen käme und Branchen, die schon bislang harte Einschnitte hinnehmen mussten, noch stärker belastet würden.“

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Allerdings habe man lernen müssen, „dass sich das Virus nicht mit Halbherzigkeit besiegen lässt. Wir müssen erkennen, dass wir zu ambitionslos waren“, sagt Reker.

Am Mittwochmorgen hatte sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet angesichts weiterhin hoher Corona-Infektionszahlen für einschneidende Kontaktbeschränkungen in der Zeit nach Weihnachten ausgesprochen. Kritik gab es unter anderem von SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach, aus dessen Sicht die Maßnahmen zu spät kommen.