Neue Filiale im Kölner HauptbahnhofBuchhandlung Ludwig wartet auf neuen Mietvertrag
Köln – Nach zwei Jahren der Unsicherheit, ob und wie es mit der Buchhandlung Ludwig im Hauptbahnhof weitergeht, schien eigentlich alles klar. Das traditionsreiche Geschäft, das seinen angestammten Sitz für die neue Wache der Bundespolizei räumen muss, bekommt eine neue Ladenfläche am Breslauer Platz. Doch auf den Mietvertrag wartet die Buchhandlung bis heute.
„Wir befinden uns im Schwebezustand. Dabei brauchen wir Sicherheit, um die nötigen Investitionen planen zu können“, sagt Torsten Löffler, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, zu der Ludwig gehört. Immerhin sei das Unternehmen seit fast 100 Jahren deutschlandweit in Bahnhöfen präsent und immer ein verlässlicher Vertragspartner. Gleiches wünscht sich Löffler, so klingt es durch, auch von der Bahn als Vermieter.
Kölner Hauptbahnhof: Räumungsfristverlängerung bis Oktober 2020
Ursprünglich sollte die Buchhandlung die bisherigen Ladenflächen zum Jahresende 2019 räumen. Bereits vor einigen Monaten hatte sie deshalb das Obergeschoss geschlossen und einen Teil des Sortiments in das Pressegeschäft im Bahnhof ausgelagert. Von den ehemals 50 Mitarbeitern mussten zehn gehen. Kurz vor Schluss gewährte die Bahn dann doch eine Räumungsfristverlängerung – bis Oktober 2020.
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„Es sieht aber jetzt schon so aus, dass auch dieser Termin verstreichen wird“, so Löffler. Hintergrund ist offenbar, dass sich die Umbaupläne für die neue Wache der Bundespolizei verzögern. Die Behörde will nach eigenen Angaben erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 mit ihrer Dienststelle in die bisherigen Räume der Buchhandlung einziehen.
Als Zwischenlösung wurde deshalb gerade erst für 1,5 Millionen Euro ein Containerdorf auf dem Breslauer Platz errichtet. Löffler befürchtet, dass die Bahn die zahlungskräftige Buchhandlung so lange auf der alten Fläche halten will.
Buchhandlung Ludwig: Mehr Onlinehandel geplant
Geplant ist, dass Ludwig in die Räume des Mc Café am Breslauer Platz einzieht, direkt neben das ebenfalls zur Dr.-Eckert-Gruppe gehörende Pressegeschäft. Das soll Fläche abgeben, die dann dem Buchgeschäft zugeschlagen wird. Trotzdem stehen Ludwig am neuen Standort lediglich 200 Quadratmeter zur Verfügung, ein Bruchteil der ursprünglichen Verkaufsfläche.
Um das Umsatzziel von zwei Millionen Euro zu erreichen, soll deshalb das Internetgeschäft stark ausgeweitet werden. Zugute kommt der Buchhandlung dabei, dass sie über große Lagerflächen in den Katakomben des Bahnhofs verfügt. „Wir werden im Geschäft Tablets als verlängerte Ladentheke aufstellen“, so Löffler. Die Kunden könnten dann online Bücher auswählen und auch sofort mitnehmen, sofern diese vorrätig sind. Doch zuvor müssen die Räumlichkeiten umgebaut werden. „Wir müssen wissen, wann wir die Flächen übernehmen können.“