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Kundin beschwerte sichKölner Busfahrer soll Ticketgeld unterschlagen haben

Lesezeit 2 Minuten
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Der Busfahrer soll das Ticketgeld unterschlagen haben. (Symbolbild)

Köln – Mit einem simplen Trick soll ein Busfahrer aus Köln das Ticketgeld seiner Fahrgäste selbst eingesteckt und so seinen Arbeitgeber, die REVG, betrogen haben. Am Freitag musste sich der 46-Jährige daher wegen Unterschlagung vor dem Kölner Amtsgericht verantworten.

Kölner Kundin beschwert sich bei Verkehrsgesellschaft

Eine Kundin hatte den Fall ins Rollen gebracht, indem sie der Verkehrsgesellschaft eine E-Mail geschrieben hatte. Darin berichtete die Frau, am Kölnberg in Meschenich in den Bus 935 in Richtung Brühl gestiegen zu sein. Sie habe vier Euro bezahlt, aber keinen Fahrschein bekommen.

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Der Fahrer habe am Ticketsystem herumgedrückt und gesagt, da funktioniere etwas nicht. Die Kundin bemerkte in ihrer Beschwerde, sich bei einem weiteren solchen Vorfall einfach ohne zu zahlen in den Bus zu setzen. „Für Luft gebe ich kein Geld aus“, schrieb sie.

Überwachungsvideo belastet Kölner Busfahrer

Die REVG nahm dies offenbar zum Anlass, den Busfahrer, der seit einem Dreivierteljahr angestellt war, zu überprüfen. Nach der Sichtung eines Überwachungsvideos kam es schließlich zur Anzeige. Darauf soll zu sehen sein, wie der Busfahrer mehrfach Geld einsteckt, aber kein Ticket herausgibt.

Da der Bordcomputer die Fahrten nicht erfasst hatte, stimmte zwar die Kasse des Busfahrers, das überschüssige Geld habe er aber unterschlagen. Die Staatsanwaltschaft listet vier Fälle von einem einzigen Tag auf, hier soll ein Schaden von etwa 20 Euro entstanden sein.

Busfahrer erlitt Schlaganfall und ist schwer gezeichnet

Der Verteidiger bestritt für seinen Mandanten die Vorwürfe. Auf besagtem Überwachungsvideo seien die beschriebenen Vorgänge nicht zu sehen. Der Richter wollte daraufhin das Video abspielen, scheiterte aber an der ihm zur Verfügung gestellten Technik.

Das Verfahren wurde daraufhin vertagt, die Beweismittel sollen in ein abspielbares Dateisystem konvertiert werden. Der Richter stellte allerdings auch eine Einstellung des Verfahrens in Aussicht. Der Busfahrer hatte zwischenzeitlich einen Schlaganfall erlitten und zeigte sich auf der Anklagebank schwer gezeichnet. Seinen Job wird er wohl ohnehin nicht mehr ausführen können.