„Betrieb rechnet sich einfach nicht“So steht es um den Kölner Cirque Bouffon
Köln – „Wir haben das Zelt vor dem Schokoladen-Museum inzwischen wieder abgebaut. Trotz sinkender Inzidenzzahlen ist derzeit einfach nicht abzusehen, wann wir wieder vor vollem Haus spielen können“, sagt Frédéric Zipperlin, Direktor und Regisseur des Cirque Bouffon. „Doch mit nur 100 Zuschauern im Zelt, wie sie derzeit zugelassen sind, rechnet sich unser Betrieb einfach nicht. Da müssen wir komplett umplanen.“ Und das heißt auch, dass eine zuletzt noch geplante Fortsetzung des Kölner Gastspiels – die Premiere der neuen „Bohemia“ Show war ja von hier aus als Live-Stream im Internet gesendet worden – erst einmal vom Tisch.
Nach drei Wochen Probe im Zirkuszelt und in Räumen des Schoko-Museums sowie einer einzigen richtigen Vorstellung hatte Zipperlin all seine Artisten und Musiker in ihre Heimatländer zurückgeschickt. Nun werden sie wohl erst zum Gastspiel des Cirque Bouffon vom 10. September bis zum 17. Oktober in Saarbrücken wieder anreisen. Anschließend stehen noch gut vier Wochen in Münster (22. Oktober bis 21. November) sowie im Dezember noch drei Stationen in Frankreich auf dem Tourneeplan. Nach Köln wir die „Bohemia“-Show, die vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ präsentiert wird, erst im nächsten Jahr zurückkehren. Derzeit vorgesehen ist der Zeitraum vom 8. April bis zum 22. Mai 2022.
Weihnachtsshow wird nachgeholt
Allerdings soll in der Adventszeit die im Vorjahr abgesagte Weihnachtsshow zum Motto „Coeur à Coeur“ (Herz an Herz) nachgeholt werden – vom 24.November bis zum 2. Januar in der Kirche St. Michael im belgischen Viertel. Karten für beide Kölner Shows sind ab sofort im Vorverkauf zu haben. Gutscheine oder bereits erworbene Karten zu den abgesagten Vorstellungen in den Jahren 2020 und 2021 können auf einen neuen Termin umgebucht werden.
Und so blickt Zirkus-Chef Zipperlin, der mit Ehefrau Anja Krips, die als Sängerin zum Ensemble zählt, zudem auf der Zülpicher Straße in Sülz ein kleines Bistro und einen Feinkostladen betreibt, wieder leicht optimistisch in die Zukunft. Denn eines steht inzwischen auch fest: „Wir überleben die Krise“, sagt Zipperlin hörbar erleichtert.
Das könnte Sie auch interessieren:
Durch eine Kombination aus öffentlichen Mitteln von Bund und Land sowie privaten Spenden vieler Zirkusfans sind inzwischen rund 135.000 Euro zusammengekommen. Davon soll unter anderem ein neues Zelt mit einer Corona-gerechten Sitzordnung und einer höheren Zuschauerkapazität angeschafft werden, das voraussichtlich ab Sommer 2022 zum Einsatz kommt. Zipperlin: „Jetzt stehen nur noch die entsprechenden Gespräche mit den Banken an, doch das schaffen wir.“