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Gewinner beim Deutschen EntwicklerpreisKölner App hilft ukrainischen Kindern Sprachen zu lernen

Lesezeit 2 Minuten
Emmanuel Guardiola, Professor am Cologne Game Lab und Mit-Initiator des Videospiels und Game Designer Chad Comeau vom Cologne Game Lab der TH Köln halten ihre Preise in der Hand.

Die beiden Dame Designer Emmanuel Guardiola und Chad Comeau wollen mit ihrem Videospiel geflüchteten Kindern helfen.

Gleich zwei Preise des Deutschen Entwicklerpreises gingen nach Köln. Eine Spiele-App für Kinder und eine junge Entwicklerin konnten überzeugen.

Es ist ein grafisch eher simpel gehaltener Hund in einem individuell ausgesuchten Kostüm, der die Spieler in dem Videospiel „Antura and the Letters“ von Level zu Level begleitet. Doch die Grafik spielt bei diesem digitalen Spiel nur eine Nebenrolle, denn „Antura“ soll Kindern helfen, ihre Mutter- oder eine Fremdsprache spielerisch zu erlernen.

Und das ist den Entwicklern vom Cologne Game Lab der TH Köln so gut gelungen, dass sie im Dezember den Deutschen Entwicklerpreis in der Kategorie „Sonderpreis für soziales Engagement“ gewonnen haben.

„Antura and the Letters“ sollte ursprünglich syrischen Kindern helfen

„Antura und die Buchstaben“, wie die Spiele-App auf Deutsch heißt, wurde 2015 entwickelt. „Das erste Projekt startete während der Spitze der Syrien-Krise. Wir wollten etwas tun, insbesondere für die syrischen Flüchtlinge“, sagt Emmanuel Guardiola, Professor am Cologne Game Lab und Mit-Initiator des Videospiels.

Es entstand die Idee, ein einfaches Videospiel zu kreieren, das „Kindern, die aufgrund der Situation nicht mehr zur Schule gehen konnten, hilft, ihre Muttersprache Arabisch zu lernen“. Nur zwei Jahre später wurde das Spiel veröffentlicht.

All die harte Arbeit, die jeder von uns geleistet hat, wird wertgeschätzt.
Game Designer Chad Comeau

Mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs wurde das Spiel um Sprachen wie Englisch, Polnisch oder Deutsch erweitert. „Wir wussten, dass wir die Möglichkeit hatten, schnell zu helfen“, sagt Guardiola. Das Spiel sei so entwickelt worden, dass in wenigen Schritten neue Sprachen hinzugefügt werden können. „Die größte Änderung ist das Ziel des Spiels. Jetzt lernen die Kinder eine ganz neue Sprache.“ Eben die des Landes, in das sie und ihre Familien flüchten mussten.

Mit dem Gewinn des Deutschen Entwicklerpreises werde „all die harte Arbeit, die jeder von uns geleistet hat, wertgeschätzt“, sagt Game-Designer Chad Comeau, der im vergangenen Jahr zum Team dazugestoßen ist. Doch er und seine Kollegen sind nicht die einzigen Kölner, deren Arbeit gewürdigt wurde.

Die technische Künstlerin und Animatorin Casilda de Zulueta hält ihren Preis und ihre Urkunde in den Händen.

Die technische Künstlerin und Animatorin Casilda de Zulueta gewann in der Kategorie „NRW-Förderpreis für junge Entwicklerinnen“.

Die technische Künstlerin und Animatorin Casilda de Zulueta gewann in der Kategorie „NRW-Förderpreis für junge Entwicklerinnen“. Ein Preis, der die bisherige Karriere der 31-Jährigen und ihren Einfluss in der Branche würdigen soll. „Ich kämpfe für Spiele, die nicht nur für den Entertainment-Teil gemacht wurden, sondern Geschichten erzählen“, sagt die gebürtige Spanierin.

Deswegen entwickle sie derzeit nicht nur ihr eigenes Horror-Videospiel rund um das Thema Spanischer Bürgerkrieg, sondern organisiere in NRW auch den „Fem Devs Meetup“, ein Netzwerk, das sich für mehr Diversität in der Spielentwickler-Szene einsetzt. Über dein Preis, mit dem die 31-Jährige überrascht wurde, hat sie sich sehr gefreut: „Ich bin sehr dankbar, dass ich und meine Arbeit gesehen werden.“