Comedienne Vera Deckers versteht sich als eine Art lustige Vermittlerin. Was in der Alltagskommunikation zwischen Mann und Frau, Jung und Alt schiefläuft, entlarvt sie in ihren Sketchen und ihrer Comedy-Show. Die Diplom-Psychologin greift dabei auf ihr im Studium erlerntes Fachwissen zurück. Doch das Publikum solle gar nicht unbedingt merken, dass es beim Lachen auch etwas lernt: Dieses Genre nenne sich Infotainment. Ohne erhobenen Zeigefinger, wie Deckers betont.

„In der Corona-Zeit habe ich viele Sketche zum Thema Kommunikation aufgenommen. Diese baue ich mittlerweile in die Shows mit ein, das kommt richtig gut an“, erzählt die 51-Jährige im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Vera Deckers gibt Tipps, wie man Informationsflut bewältigt

Die geschlechter- und generationsbedingten Missverständnisse beschäftigen Deckers schon seit vielen Jahren. Den Titel „Probleme sind auch keine Lösung“ hat sie für ihre kommende Premiere am Donnerstag, 10. Oktober, im Senftöpfchen beibehalten. „Es ist ein komplett neues Programm, aber der Titel war einfach zu gut, um ihn nur einmal zu verwenden“, sagt Deckers.

Auch dem Thema Informationsflut widmet sie sich. Hier ein Like, dort eine Eilmeldung, gefühlt prasseln minütlich Nachrichten auf die Menschen ein. Deckers geht in ihrem Programm darauf ein, wie man damit umgehen soll.

Darin fänden sich die Leute wieder, so Deckers. Doch nach der Erfahrung der Stand-Up-Comedienne und Speakerin erreicht man das Publikum nicht immer. Das gehöre zum Job. Fragt man sie, welches ihr blödestes Erlebnis bei einer Show war, zögert sie zunächst und antwortet dann trocken: „Es sind so viele.“ Einmal sei sie auf einer Weihnachtsshow aufgetreten, bei der auch Essen serviert wurde und später Disco-Musik lief. Ein Pärchen, weit vorne, zeigte kein Interesse. Das forderte Deckers heraus. „Ich will jedes Publikum für mich gewinnen, also näherte ich mich immer mehr an, bis ich merkte, dass sie kein Deutsch sprachen.“

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Laura Schmidl

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Vera Deckers: Im Karneval ist es häufig zu laut

Im Karneval aufzutreten, sei auch schon anstrengend gewesen. „Die Leute hören nicht zu, weil es so laut ist. Ich habe aber noch nie eine Show unterbrochen, obwohl ich schon darüber nachgedacht habe“, sagt Deckers. Die Bühne hat sie schon immer angezogen: Das Gefühl, wenn die Leute lachten, mache „süchtig“. Gerade die lustigen Rollen ziehen besondere Aufmerksamkeit des Publikums auf sich: Diese Erfahrung hat Deckers schon als Schülerin in der Theater AG bei Bonn gemacht, wo sie aufgewachsen ist. „Mir war es nicht klar, aber bei einem Treffen mit ehemaligen Mitschülern wurde mir gesagt, dass ich immer schon das Lustige in den Rollen gesucht habe.“

Deckers bewegt sich zwischen Comedy und Fachvorträgen. Neben Auftritten bei der WDR-„Ladies Night“ und den Produktionen des „Quatsch Comedy Clubs“ tritt sie mit ihren Infotainment-Vorträgen seit 2013 unter anderem auf Tagungen, bei Vortragsreihen und Firmenveranstaltungen auf.

„Probleme sind auch keine Lösung“, Premiere am 10. Oktober um 20.15 Uhr im Senftöpfchen, Große Neugasse 2-4, Tickets kosten ab 28,60 Euro, ermäßigt 22 Euro.