Einzige Show in DeutschlandDavid Gray kommt zum „White Ladder“-Jubiläum nach Köln
Köln – „Ich spielte einige furchtbare Konzerte“, aber dann kam „White Ladder“, das Album, das die Beziehung von Sänger David Gray zu seiner Welt komplett transformierte. Die Erfolgsplatte ist das musikalische Zuhause von Hits wie „Babylon“, „Sail Away“ und „This Year“s Love“, das auf Spotify 90 Millionen mal gestreamt wurde. Es erschien im November 1998 und ist bis heute das meistverkaufte Album in Irland.
Ein erstaunliche Entwicklung, denn der Durchbruch kam schleichend, in Schrittgeschwindigkeit. Insgesamt drei Jahre und etwa 500 Shows seien dafür nötig gewesen. „Wir haben die Welt mit dieser Platte erobert. Es war magisch“, sagt der Brite im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Dabei hätte nicht viel gefehlt, und das Album wäre nie aufgenommen worden.
„Bei den ersten drei Alben ging einiges schief. Ich war an dem Punkt angelangt, an dem ich mich entscheiden musste: aufhören oder weitermachen. White Ladder war der Moment, wo sich all die negativen Gefühle über das Business und die Medien in Positives umkehrten. Es hat mein Leben verändert“, sagte Gray.
Keine Plattenfirma, kein Budget
Ohne Budget und ohne die Übermacht einer Plattenfirma im Hintergrund veröffentlicht, ebnete es den Weg für seine inzwischen 25-jährige Karriere. Um diese zu feiern, wird Gray bei seiner Tournee in originaler Studioband-Besetzung auftreten. Die Tour führt ihn auch nach Köln. „Es ist die einzige Show in Deutschland. Wir haben Köln gewählt, weil wir letztes Jahr im Carlswerk Victoria so ein tolles Konzert dort hatten“.
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Diese alten Schätze sind auch über die Jahre nicht verrostet. Sie sprechen aus einer gedankenreichen Melancholie, vorgetragen von einer Stimme, die das emotionale Dazwischen einzufangen versteht. Auch die neueren Stücke seines zuletzt erschienen Albums „Gold In A Brass Age“ sind ein gefühlvolles Potpourri von poetischen Liedern, die Elemente von Folk, 90er Pop und elektronischen Klängen verknüpfen. Gray zählt zu den Vertretern des sogenannten Subgenres „Folktronica“.
Papas Platten: Beatles, Elton John, Cat Stevens
Die Texte evozieren durchgehend komplexe Bilder der Natur und legen sie übereinander. „In der Natur fühle ich mich wirklich lebendig. Die Verbindung zu ihr wird in diesem urbanisierten Drinnen-Leben stets unterbrochen. Ich halte mich in Studios auf, auf der Straße, in Wartesälen, Bussen, Flughäfen… Das ist der härteste Part meines Jobs. Also fahre ich regelmäßig in mein kleines Häuschen an der Küste, um Kraft zu tanken.“
Seine ersten musikalischen Erfahrungen verbindet der Singer-Songwriter, der in Manchester geboren wurde, in Wales aufwuchs und später wieder nach England zog, mit dem Gesang seiner Mutter und den Platten seines Vaters: Beatles, Elton John, Cat Stevens, Rod Stewart. Er selbst coverte Songs von Tim Buckley, Bob Dylan oder Leonard Cohen. „Ich liebe diese Sänger, sie kommen aus einer anderen Ära, als die Kunstform des Songs gerade geboren war. Damit rannten sie verschlossene Türen ein. Für die, die folgten, war es nicht mehr das gleiche.“
David Gray spielt am Donnerstag, 9. April im Palladium, Schanzenstraße 36.