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Lanxess-Arena-Chef über Ausfälle„Folgen einer Pandemie versichert so gut wie niemand“

Lesezeit 3 Minuten
Stefan Löcher 180102

Arena-Chef Stefan Löcher

  1. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus empfiehlt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern abzusagen.
  2. Diese Empfehlung könnte auch Veranstaltungen in der Lanxess-Arena in Köln betreffen.
  3. Unter anderem das ausverkaufte Konzert der Kölner Band AnnenMayKantereit am kommenden Freitag.
  4. Die Veranstalter fühlen sich mit den Kosten weitestgehend allein gelassen.

KölnHerr Löcher, das Land will der Empfehlung des Bundesgesundheitsministers Spahn folgen und Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern absagen. Was bedeutet das für die Lanxessarena?Stefan Löcher: Es trifft uns zu 100 Prozent und hat dramatische Folgen. Die meisten betroffenen Veranstaltungen würden ausfallen, weil es oft nicht möglich ist, mit den Künstlern Nachholtermine zu finden. Und die finanziellen Folgen wären dramatisch.

Müssen Sie den Anordnungen Folge leisten?

Wenn die Absagen nach dem Bundesseuchengesetz über die Gesundheitsämter angeordnet werden, sind wir an diese Entscheidung gebunden. Das ist dann praktisch ein Verbot.

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Welche Veranstaltungen sind denn nach jetziger Lage betroffen?

Am kommenden Freitag soll beispielsweise die Kölner Band AnnenMayKantereit vor ausverkauftem Haus spielen. Wir haben demnächst James Blunt und Santana zu Gast – alles Konzerte mit sehr gutem Vorverkauf. Es sind also schon große Veranstaltungen.

Worin besteht das finanzielle Risiko?

Es fallen immer Kosten an, auf denen wir dann sitzenbleiben. Allein die Fixkosten der Arena betragen jährlich 30 Millionen Euro. Wenn wir selbst Veranstalter sind – beispielsweise beim Bläck Fööss- und beim Brings-Konzert – ist der Einnahmeausfall entsprechend größer.

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Und wenn die Absage mit höherer Gewalt begründet ist, springt auch keine Versicherung ein. Sturm- und Wasserschäden sind abgedeckt. Aber die Folgen einer Pandemie versichert so gut wie niemand.

Halten Sie die Entscheidung für nachvollziehbar?

Ja, aber ich persönlich bin der Meinung, dass sie kein Problem löst. Wir können die Pandemie nicht mehr aufhalten, sagen ja angesehene Virologen. Und trotz aller medialen Aufmerksamkeit, die das Thema zurzeit erfährt, kamen die Besucher in den vergangenen Tagen und Wochen immer zu den Veranstaltungen in der Arena.

Denken Sie darüber nach, Rechtsmittel gegen die behördliche Entscheidung einzulegen?

Nein. Es ist ja kein Gegeneinander Lanxess-Arena versus Landesregierung. Objektiv betrachtet gibt es die Coronavirus-Epidemie. Und dagegen muss man auch was machen. Aber ich würde mir wünschen, dass gleichzeitig zu den Absagen direkte wirtschaftliche Hilfen für betroffene Unternehmen beschlossen werden. Bis jetzt ist aber leider noch nicht wirklich klar, wer einspringt und wie groß die Unterstützung sein wird.