Deutsch-Niederländische Gesellschaft Köln1200 Heringe aus Ameland für das traditionelle Heringsfest

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Die Deutsch-Niederländische Gesellschaft Köln veranstaltet ihr traditionelles Heringsfest. Der rohe Fisch wird am Schwanz gefasst und von oben zum Mund geführt.

Die Deutsch-Niederländische Gesellschaft Köln veranstaltet ihr traditionelles Heringsfest. Der rohe Fisch wird am Schwanz gefasst und von oben zum Mund geführt.

Der im Jahr 2000 gegründeten Deutsch-Niederländischen Gesellschaft geht es vor allem um den kulturellen Austausch – auch den kulinarischen.  

Am Eingang wurde Süßes gereicht, danach ging es pikant weiter. Wenn die Deutsch-Niederländische Gesellschaft Köln zum Heringsfest lädt, wird der rohe Fisch „aan de staart“ gefasst, also am Schwanz. Dann wird er von oben zum Mund geführt und bis auf „de staart“ aufgegessen. So, wie es traditionell auch die Niederländer tun, wenn der erste Hering gefangen wird.

Europa war noch nie so abhängig davon, dass wir zusammen und nicht gegeneinander arbeiten
Maurice Cox

Genug Material zum Üben hatte Vorsitzender Maurice Cox organisiert: 1200 Heringe, am Vortag frisch aus Ameland angeliefert, standen den 130 Gästen im Schokoladenmuseum zur Verfügung. Probieren durften auch die niederländische Honorarkonsulin Rafaela Wilde, die polnische Vizekonsulin Anita Mikolajczak, Hartmut Rosowski von der Deutsch-Niederländischen Handelskammer und Denis Steker von der Köln-Messe. Hauptpreis der Tombola: ein schickes Fiets, also ein Fahrrad. Versteigert wurde unter anderem ein Gemälde von Dankmar Bangert de Vondel.

Vor allem um kulturellen Austausch geht es der im Jahr 2000 gegründeten Deutsch-Niederländischen Gesellschaft. „Es ist nicht unser primäres Ziel, Geschäfte anzuleiern“, so Maurice Cox. Organisiert werden Fahrten in die Niederlande, zu Ausstellungen, zuletzt aber auch zur Kölner Opernbaustelle. „Wir geben die Hoffnung in Köln ja nie auf“, so Cox‘ Kommentar zur Langzeitsanierung.

Unterm Strich gehe es darum, die Freundschaft zu pflegen. Das sei in Zeiten des Trends zur Abgrenzung wichtiger denn je: „Europa war noch nie so abhängig davon, dass wir zusammen und nicht gegeneinander arbeiten“, sagte der Vorsitzende zur Begrüßung. Beim Fußball hört die Freundschaft aber auf. Sollte bei der Europameisterschaft Deutschland auf die Niederlande treffen, drückt zumindest Maurice Cox, Kölner mit niederländischen Wurzeln, den Nachbarn die Daumen: „Immer für Holland, immer für Oranje.“

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