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Kölsche MusikDie Räuber überzeugen mit neuem Album und neuem Sound

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Neues Album, neuer Sound: Die Räuber.

Köln – Wenn man ahnungslos und mit verbundenen Augen in den Club Volta geführt worden wäre, man hätte wohl eine Weile gebraucht, um drauf zu kommen, wer da spielt. Bei der Präsentation ihres neuen Albums „Alle für Kölle“ hielten die Räuber Wort: der auf ihrer Website angekündigte „unverwechselbare Räuber 3.0 Sound“ jedenfalls hat mit den „Trömmelche“- und „Titicacasee“-Tönen der ursprünglichen Band vom Anfang der 1990er Jahre nicht mehr viel zu tun.

„Captain Kurt“ und seine neuen Räuber treten als Einheit auf

„Captain“ Kurt Feller, last Gründungsmitglied standing, und seine Jungs jedenfalls rockten das ausverkaufte Haus und trieben so manchem (Rosen-)Tätowierten im Publikum den Schweiß auf die Stirn. Sänger Sven West, der in Momenten wie Peter Maffay klingt, scheint seine Rolle als Frontmann gefunden zu haben, die Band präsentierte sich als Einheit, und auch die Gastauftritte etwa von Mike Cremer (Ex-Miljö) und Druckluft waren gut integriert. In dieser Form wird die Band wohl wieder vermehrt in Kölner Sälen zu sehen sein, war sie doch in den letzten Jahren während der Session eher im Umland unterwegs.

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Überzeugender Auftritt im Club Volta: Die neuen Räuber v.l. Gitarrist Andreas „Schrader“ Dorn,  Sänger Sven West, Schlagzeuger Thommy Pieper, Bassist Martin Zänder und „Captain“ Kurt Feller (Keyboards und Quetsch) sowie Gastmusikerin Nicole Milner (Cello, 2.v.l.).

Der neue Sound sei, so schreibt Gitarrist „Schrader“ Andreas Dorn auf der Räuber-Seite, „mal tanzbar, mal gefühlvoll, mal verliebt, mal groovy, mal rockig oder auch mal nachdenklich - verdammt bunt und echt authentisch." Um dem gerecht zu werden, hat man einige Songs neu aufgenommen. „Dat es Heimat“, „Für die Iwigkeit“ oder „Home is where the Dom is“, bei dem die Bläser von Druckluft zusätzlichen Drive bringen.

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„Wigga Digga“ ist Sessionshitverdächtig

Opener ist das titelgebende „Alles för Kölle“, das in einer Inszenierung irgendwo zwischen Rammstein und Santiano harten Rock verspricht – von daher kommen die Lalalas etwas überraschend. Sessionshitverdächtig ist „Wigga Digga“, das die Problematik der letzten Runde witzig-rappig thematisiert: „Viermol han ich schon tschö jesaat/ Dreimol han ich ald schon bezahlt/ Zweimol wor ich schon durch de Düür/ Do kütt einer met nem Bier:/ Mer drinke wigger, Digga.“ Der Club Volta jedenfalls tobte vor Begeisterung.

www.raeuber-band.de