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Kölner von Ex in Falle gelockt?Drogen in Wodka gemischt, K.o.-Schlag mit Nintendo Switch

Lesezeit 2 Minuten
Die drei Angeklagten mit zwei Verteidigerinnen und einem Wachtmeister beim Prozessauftakt im Landgericht

Die drei Angeklagten mit zwei Verteidigerinnen und einem Wachtmeister beim Prozessauftakt im Landgericht

Wegen des Vorwurfs des schweren Raubes stehen drei Verdächtige vor Gericht.

Wegen gemeinschaftlichen Raubes müssen sich drei Angeklagte seit Donnerstag vor dem Kölner Landgericht verantworten. Als Lockvogel soll die Ex-Freundin des Opfers gehandelt haben. Sie diente laut Anklage buchstäblich als Türöffner für zwei Komplizen. Ihren früheren Lebensgefährten soll die 32-Jährige zuvor mit einer Partydroge in einen berauschenden Zustand versetzt haben.

Köln: Aussprache entpuppte sich laut Anklage als Falle

Zu einer Aussprache über die vorangegangene Beziehung sei die Beschuldigte im vergangenen Mai in der Wohnung des Geschädigten in Raderberg erschienen. „Sie bot ihm ein Glas Wodka an, das mit Gammahydroxybutyrat versetzt war“, heißt es in der Anklageschrift. Das eigentliche Narkosemittel ist auch als Partydroge GBH bekannt, wird aber auch immer wieder als „K.o.“-Tropfen eingesetzt.

Nach der unbewussten Einnahme habe der benommene Geschädigte seiner Ex-Freundin bereitwillig den Wohnungsschlüssel übergeben, woraufhin die Frau die Wohnung zunächst verlassen habe. Doch schnell sei sie mit den zwei mitangeklagten Komplizen zurückgekehrt. Die Männer hätten das Opfer sofort angegriffen, zunächst mit Schlägen und Tritten gegen den Oberkörper bedacht.

Köln: Kleidung und Kaffeevollautomat als Beute

Einer habe mit dem Messer gedroht: „Ich habe dir ein Kilo Gras gegeben, wo ist das Geld? Ich steche dich ab, du Sau!“ Dann sei das Opfer mit der Spielekonsole „Nintendo Switch“ bewusstlos geschlagen worden. Der Mann erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und einen Nasenbeinbruch. Danach hätten die Angeklagten dessen Kleidung, Handy, Laptop und sogar einen Kaffeevollautomaten mitgenommen.

Einer der Angeklagten muss sich wegen eines weiteren Raubgeschehens verantworten. Im Juni soll er mit einem Komplizen zunächst drei Personen im Kaufhof-Parkhaus in der Innenstadt ausgespäht, einem Mann dann bis ins Treppenhaus gefolgt sein. Den hätten die Täter in eine Ecke gedrängt, ihm einen Schlagring vor das Gesicht gehalten und gedroht: „Ich schlage dir auf die Fresse!“

Köln: Überfall in „Kaufhof“-Parkhaus in der Innenstadt

Der Überfallene wehrte sich und versuchte zu entkommen, ihm wurden laut Anklage aber letztlich Umhängetasche und Bauchtasche entrissen. Die Täter sollen die Geldbörse mit 550 Euro und zwei Smartphones im Gesamtwert von 1600 Euro an sich genommen haben. Während ein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte, fehlt von dem mutmaßlichen Komplizen bis heute jede Spur.

Alle drei Angeklagten sitzen in Untersuchungshaft. Offenbar gibt es bei allen eine erhebliche Drogenvorgeschichte. Ein psychiatrischer Gutachter soll prüfen, ob eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt in Betracht kommt. Auch droht einem Beschuldigten laut Gutachter sogar die Sicherungsverwahrung. Ein Urteil in dem Fall soll frühestens Ende Februar gesprochen werden.