AboAbonnieren

„Kein Depri-Corona-Zeug“Kölner Duo gelingt wunderbares Stückchen tanzbare Weltmusik

Lesezeit 3 Minuten

Julia Klomfass und Raphael Hansen sind Toi et moi

Köln – Von Köln nach Mexiko und über Portugal und die Schweiz wieder zurück: Dem Kölner Duo Toi et moi ist mit „Vas-y Sophie“ ein wunderbares Stückchen tanzbare Weltmusik gelungen – ein herrliches Lied für den Sommer, das sie selbst der bislang eher unbekannten Gattung „Ska-Chanson“ zuordnen. Bei Youtube gibt es das Video dazu. Bislang waren die französischsprachigen Lieder von Julia Klomfass und Raphael Hansen eher für eine zurückhaltende Instrumentierung bekannt. Das soll sich bei ihrem fünften Album ändern, so Hansen.

Eine Förderung der „Initiative Musik“ der Bundesregierung, die das Können des Kölner Duos erkannt hat, macht es möglich. „Vas-y Sophie“ ist ein toller Vorgeschmack. Als Trompeterin ist Jenny Ball dabei, die zusammen mit ihrer Band Jenny and the Mexicats in Amerika und Spanien große Hallen füllt. Die transatlantische Kooperation mit dem dortigen Megastar hat den Kölnern schon wenige Tage nach Veröffentlichung Zuhörerinnen und Zuhörer in der ganzen Welt beschwert.

Gastmusiker spielen Beiträge im Ausland ein

Und auch die weiteren Gastmusiker haben ihre Beiträge im Ausland eingespielt: Andreas Süsterhenn trommelt in der Schweiz, Madalena Graca zupft den Kontrabass in Portugal – eine digitale Zusammenarbeit in Zeiten von Corona, in denen das gemeinsame Aufnehmen und Musizieren kaum möglich war. Der Text ist gar nicht so heiter, wie es jemand, der kein Französisch versteht, beim Hören vermuten könnte: Er erzählt von der Schwierigkeit, sich bedingungslos auf einen anderen einzulassen. Am Ende will es der Zweifelnde aber wenigstens versuchen: „Bring mich weg von hier. Wir nehmen den Zug nach Paris“, heißt es da.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Wir haben versucht, positiv gestimmt zu bleiben“, resümiert Raphael Hansen die vergangenen Monate. Die Zeit wurde genutzt, um neue Songs zu schreiben – „ganz bewusst kein Depri-Corona-Zeugs, was keiner mehr hören will, wenn es vorbei ist“. Sie wollten gute Gefühle beschreiben.Die gibt es auch bei einer weiteren internationalen Ko-Produktion.

Der Kölner Autor und DJ Hans Nieswandt, der zurzeit in Südkorea lebt, hat aus dem Stück „L’heure de danse“ einen sehr entspannten Remix für die Tanzfläche gemacht. Zusammen mit „Vas-y Sophie“ soll der Nieswandt-Remix auf einer echten, schwarzen Single noch einmal für Sammler und Liebhaber von Vinyl erscheinen. Im Netz und bei Streaming-Diensten kann man jetzt schon viel Spaß mit den neuen Chansons aus Köln haben.

Das nächste Mal live ist Toi et moi am 14. August, 18 Uhr bei einem Hofkonzert an der Lutherkirche in der Südstadt zu hören. Die Karten kosten im Vorverkauf 15 Euro.