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Ehrenfelder BahnbögenFrühjahrsfest gegen den Leerstand in der Hüttenstraße

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Beim ersten Bogenmarkt auf dem Gerhard-Wilczek-Platz kam die Nachbarschaft zum Trödeln und zum Austausch zusammen.

Köln-Ehrenfeld – Die Diskussion um die zukünftige Nutzung der Ehrenfelder Bahnbögen ist eine unendliche Geschichte: Der Großteil der Bögen in der Hüttenstraße steht seit nunmehr 20 Jahren leer und fristet ein Dasein der zunehmenden Verwahrlosung. Dabei bergen die Hohlräume in den Bahntrassen großes Potential für die Gestaltung des Veedels. Kleine Geschäfte, Kunstgalerien und Cafés könnten die Bögen beleben, die in ihrem derzeitigen Zustand eher einen Schandfleck des Viertels darstellen. Der Ehrenfelder Bahnbögen e.V. möchte das ändern und macht seit 2019 durch regelmäßige Aktionen auf die Zustände vor Ort aufmerksam. Zuletzt hatte der Verein im Jahr seiner Gründung ein größeres Event ausgerichtet, das Bogenfest in der Hüttenstraße.

Nun lud er zu „einer abgespeckten Version” in Form eines „Bogenmarktes” auf den Gerhard-Wilczek-Platz ein: „Nachdem die Pandemie solche Veranstaltung unmöglich machte, wollten wir wieder Präsenz im Veedel zeigen und die Menschen auf die Situation in der Hüttenstraße aufmerksam machen”, erklärt Dennis Krüger, der den Bahnbögen e.V. zusammen mit Freund Andrej Weissenberger und Nachbarn ins Leben gerufen hatte.

Trödel-, Schmink- und Grillstände

Beim Bogenmarkt verknüpften die Vereinsmitglieder das Nützliche mit dem Schönen: Menschen aus der Nachbarschaft richteten Trödelstände ein, für die Kinder gab es Schmink- und Spielmöglichkeiten, ein Grillstand und eine Tombola rundeten das kleine Frühjahrsfest ab. Neben dem Ehrenfelder Bahnbögen e.V. waren auch das Jugendfreizeitwerk Köln und die Bürgerstiftung Ehrenfeld mit Infoständen vertreten, die eng mit dem Verein zusammenarbeiten - schließlich kann man mehr erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen, so Krüger.

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Andrej Weissenberger und Dennis Krüger haben den Verein 2019 zusammen mit Nachbarn ins Leben gerufen.

Die Einnahmen des Bogenmarktes kamen dabei dem Verein zugute, der durch den Erlös ein elektrisches Lastenrad und die Pflege der Blumenbeete in der Hüttenstraße finanziert: „Gleichzeitig wollen wir die Menschen aufklären und den Ehrenfeldern die Möglichkeit geben, ihre Nachbarschaft aktiv mitzugestalten”, erklärt Dennis Krüger weiter, der sich wünschen würde, dass in den Bahnbögen Perspektiven geschaffen werden, um das Schwinden des kulturellen Raums in Ehrenfeld abzufedern - immerhin kreisen im Viertel fleißig die Abrissbirnen, durch die Bebauung der alten Industrieareale verliert das Veedel Orte der künstlerischen und kulturellen Gestaltung und des sozialen Miteinanders.

Weihnachtmarkt an den Bahnbögen im Winter geplant

Wie Krüger weiter erzählt, seien er und die 42 Mitglieder des e.V. jedoch optimistisch, dass bald Bewegung in die Sache komme: „Wir hoffen, dass es in der nahen Zukunft einen Lichtblick gibt und endlich etwas passiert”, so der 32-Jährige.

Bis es soweit ist, will der Verein aber weiterhin in die Öffentlichkeit treten und Aufmerksamkeit schaffen. Für den Winter ist so ein Weihnachtsmarkt an den Bahnbögen geplant, auch können sich Krüger und Weissenberger vorstellen, erneut zu einem Bogenmarkt einzuladen: „Auch unabhängig von den Bahnbögen ist das eine schöne Möglichkeit dafür, dass sich die Menschen aus der Nachbarschaft weiter vernetzen und kennenlernen”, so die beiden Initiatoren.

Der Bogenmarkt auf dem Gerhard-Wilczek-Platz läuft heute, am 9. April, noch bis 20 Uhr.