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Zu 100 Prozent elektrisch betriebenDas Eventschiff „Oceandiva Nova“ macht Station in Köln

Lesezeit 2 Minuten
Das Eventschiff „Oceandiva Nova“ ist zu 100% elektrisch betrieben und liegt am Konrad-Adenauer-Ufer.

Das Eventschiff „Oceandiva Nova“ ist zu 100% elektrisch betrieben und liegt am Konrad-Adenauer-Ufer.

Das Schiff stößt zwischen 80 und 90 Prozent weniger Emissionen aus als Schiffe mit konventionellen Dieselantrieben.

Auch äußerlich tanzt die „Oceandiva Nova“ aus der Reihe. Statt in dem sonst üblichen Weiß präsentiert sich das 86 Meter lange Schiff anthrazitfarben. Das Interieur mit der zentralen Bühne gibt sich ähnlich dunkel. Es war also eine durchaus auffällige Erscheinung, die am Donnerstag in Höhe der Bastei am Rheinufer anlegte.

Edwin Petersen: Kein zweites Schiff in dieser Größe, das in dieser Art ausgestattet sei

Die „Oceandiva Nova“ ist ein 2023 in den Niederlanden gebautes Schiff, das von Unternehmen für Veranstaltungen in Deutschland, Belgien oder den Niederlanden gebucht werden kann. Aktuell ist die Crew auf dem Rhein unterwegs, um die schwimmende Eventlocation für bis zu 1500 Gäste bekannt zu machen. Der Antrieb steht dabei besonders im Fokus: Die Energie dafür liefern 192 Batterien mit einer Leistung von 2,2 Megawatt. Es handele sich also um einen reinen Elektro-Antrieb, so Edwin Petersen vom Anbieter Oceandiva. Es gebe kein zweites Schiff in dieser Größe, das in dieser Art ausgestattet sei.

Die Batterien speichern den Strom des Schiffes.

Die Batterien speichern den Strom des Schiffes.

Ohne konventionelle Technik kommt aber auch die 25 Millionen Euro teure Neuheit nicht aus. Geht die Akkuleistung auf unter 35 Prozent zurück, springt automatisch ein Notstromaggregat an, das die Batterien wieder auflädt. Allerdings wird dieser Motor laut Petersen mit HVO 100 versorgt, einem aus pflanzlichen Öl- oder Fettresten gewonnener Dieselkraftstoff, der bis zu 90 Prozent weniger CO2 ausstoßen soll als fossiler Diesel.

Alternativ können die Akkus über Stromanschlüsse an Land aufgeladen werden. Allerdings werde auch hier nicht immer purer Ökostrom verwendet, so Geschäftsführer Petersen. „Das Schiff ist nicht 100 Prozent CO2-neutral“, räumt er ein: „Aber es ist 100 Prozent elektrisch.“ Es sei jedoch so umweltfreundlich wie möglich und stoße immerhin zwischen 80 und 90 Prozent weniger Emissionen aus als Schiffe mit konventionellen Dieselantrieben. Leiser sei es obendrein.

Mittlerweile wurde die „Oceandiva Nova“ mit dem Platin-Label des „Green Award“ für besonders saubere Schiffe zertifiziert. Das Schiff sei in der Lage, eine dreistündige Veranstaltung inklusive Fahrt auf dem Fluss ausschließlich mit Batteriestrom zu bestreiten, erläutert Petersen. Auf dem Dach des Oberdecks würden demnächst zudem Solarpaneelen installiert, die bei gutem Wetter den Basisbetrieb an Land sicherstellen könnten. Nicht nur Kunden, sondern auch die Städte würden immer restriktiver, was den Treibhausgas-Ausstoß von Binnenschiffen angehe, sagt Edwin Petersen: „Nachhaltigkeit wird immer wichtiger.“