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Satirischer WochenrückblickKöln steht auch ohne Ladesäulen unter Strom

Lesezeit 2 Minuten
E-Ladesäule Köln

Eine Ladestation von 400 Ladesäulen in Köln

  1. Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  2. In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  3. Warum Köln im Wettstreit der Metropolen immer hinterherhinkt

Köln – Wir haben uns längst daran gewöhnt, dass Köln im Wettlauf der Metropolen hinterherhinkt. Im Vergleich mit Berlin, München und Hamburg haben wir die längsten Staus, die anfälligste U-Bahn, die ja eigentlich eine Straßenbahn ist, die meisten Baustellen.

Und ganz offensichtlich die größten Minderwertigkeitskomplexe. Oder einen unerklärlichen Hang zum Größenwahn. Sonst würden wir uns mit diesem Weltstadt-Trio gar nicht erst messen, mit der Rolle des Metropölchens oder des Millionendorfs zufriedengeben und uns einfach unvergleichlich finden.

Aber nein. Das schaffen wir nicht. Jetzt haben wir auch noch die wenigsten öffentlich zugänglichen Ladepunkte für Elektroautos. Ganze 400. Sogar noch weniger als Essen. Die Hauptstadt und die großen Konkurrenten aus dem hohen Norden und dem tiefen Süden haben mehr als 1400. Immerhin: Bei der Suche nach den Gründen für dieses Scheiterns haben wir lustigsten Ausreden.

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Allen voran: Corona! Weil Corona an allem schuld ist. Dummerweise ist die Pandemie nicht nur in Köln ausgebrochen. Deshalb muss es noch ein Schuld-Alleinstellungsmerkmal geben.Voilà! Die Außengastronomie, die unsere Parkplätze blockiert. Das ist durch und durch kölsch. Auf einem Stellplatz kann eben immer nur einer tanken. Das Auto oder der Fahrer. Beides geht nicht. Und dass wir drittens keine Ladesäulen auf die Radwege stellen wollen, unterstreicht doch nur, wie wichtig uns das Wohlergehen des Gastgewerbes ist.

Die Radwege brauchen wir, damit wir nach dem ein oder anderen Kölsch auf dem zur Außengastronomie umgewidmeten Stellplatz irgendwie nach Hause kommen, wenn wir unter Strom stehen. So ist das eben in einem Metropölchen.

In einer Weltstadt käme bestimmt auch keiner auf die Idee, aus einer Garage eine Kaffeebude zu machen. In Köln schon. Genauer gesagt in Nippes. Doch da schreitet sofort die Bauaufsicht ein. Weil das Zweckentfremdung von Parkraum ist.