Das Unternehmen macht die massiv gestiegenen Energiekosten verantwortlich. Die bisherige Anpassung der Abschläge reiche nicht aus.
Gestiegene EnergiekostenGAG kündigt hohe Nachzahlungen für Mieter in Köln an
Die GAG Immobilien AG hat am Donnerstag angekündigt, dass die Mieterinnen und Mieter im kommenden Jahr mit hohen Nachzahlungen rechnen müssen. Die massiv gestiegenen Energiekosten habe das Unternehmen zum Teil mit den Energiepreisbremsen kompensiert. „Für die Bestandteile der Energiekosten, die nicht kompensiert wurden und werden, ist im kommenden Jahr mit hohen Nachzahlungen zu rechnen“, teilte die GAG mit.
Vorsorgliche Anpassungen der Vorauszahlungen, die das Unternehmen in diesem Jahr bereits im Zuge der Abrechnungen vorgenommen habe, könnten nicht alles abfangen. Es sei mit weiteren Forderungsanstiegen zu rechnen.
Köln: GAG rechnet mit einem Gewinn von mehr als 30 Millionen Euro
Die GAG teilte weiterhin mit, dass zum Jahresende mit einem Gewinn von mehr als 30 Millionen Euro zu rechnen sei – die Zahl beruht auf einer Prognose. „Das ist vor allem deshalb so erfreulich, weil wir solche Ergebnisse dringend benötigen. Sie verbleiben zum großen Teil im Unternehmen und bilden die Grundlage für die Finanzierung unserer Investitionen in Neubau und Modernisierung“, sagte GAG-Vorständin Anne Keilholz. Das Ergebnis komme trotz schlechter Rahmenbedingungen zustande.
Zu den belastenden Faktoren zählt der Vorstand die weiterhin steigenden Zinsen, die Inflation auf hohem Niveau und die anhaltenden Engpässe bei den notwendigen Materialien und Fachkräften. „Wir müssen unsere Investitionen verstärkt prüfen und neu kalkulieren, da die bislang errechnete Wirtschaftlichkeit der Projekte bei weiterhin steigenden Baukosten und Zinsen zunehmend unter Druck gerät“, sagte Vorständin Kathrin Möller. Ein weiterer belastender Faktor sei die Unsicherheit in Bezug auf Förderprogramme des Bundes.
Im ersten Halbjahr 2023 hat die GAG nach eigenen Angaben 98,5 Millionen Euro in Neubau und Modernisierung investiert. Zusammen mit der Instandhaltung und Sanierung wurden 129,1 Millionen Euro investiert. Insgesamt wurden bis Ende Juni 296 Wohnungen fertiggestellt — 38 öffentlich geförderte und 215 freifinanzierte. Dazu kamen 33 öffentlich geförderte und zehn freifinanzierte Wohnungen nach abgeschlossener Modernisierung.
Zur Jahresmitte befanden sich laut GAG 1998 Wohnungen im Bau. „Diese Investitionen sind kein Selbstzweck. Vor allem in der Modernisierung sind sie zwingend erforderlich, um EU- und nationale Vorgaben in Bezug auf die Gebäudeeffizienz zu erfüllen“, sagte Möller. Die durchschnittliche Miete betrug zu diesem Zeitpunkt 7,58 Euro pro Quadratmeter.