Blog zur Gamescom 2022So lief die Gaming-Messe in Köln
Köln – Die Gamescom startete wieder: Nach zwei Ausgaben ohne Publikum kam die größte Gaming-Messe der Welt mit Besuchern und Besucherinnen zurück in die Kölner Messehallen. Wir begleiteten das Event vom 23. bis 28. August vor Ort. Hier können Sie noch einmal lesen, was bei der Gamescom in den Messehallen und beim Rahmenprogramm wie dem City-Festival in der Stadt passiert ist.
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Tag 5: Sonntag, 28. August
21.01 Uhr: Zoe Wees setzt den Schlusspunkt
Zoe Wees betritt die Bühne in der Dämmerung des Hohenzollernrings und das Publikum des City Festivals rastet ein letztes Mal aus. Die 20-Jährige Hamburgerin ist der wohl bekannteste Act heute und hat mit Songs wie "Girls like us" auch international für Aufsehen gesorgt.
Mit ihrem Auftritt, der vom Applaus vieler Hunderter Kölner begleitet wird, setzt Wees einen aufsehenerregenden Schlusspunkt. Nicht nur hinter das City Festival, sondern auch hinter die Gamescom, die trotz einiger bedenklicher Absagen großer Spieleentwickler wieder für große Begeisterung in Köln gesorgt hat.
20.39 Uhr: Gamescom-Publikum fehlt auf dem City Festival
Vom Gamescom-Publikum selbst ist auf dem City Festival am Sonntag nicht viel zu sehen. Viele hier sind wegen den Musik-Acts da oder schlendern über das Gelände, weil sie hier um die Ecke wohnen.
Da fällt jemand wie Pascal Scoppa mit seiner Pikachu-Mütze auf. Der 22-Jährige lässt seinen Besuch auf der Gamescom beim Konzert von Elif ausklingen. Das letzte Mal ist Scoppa vor fünf Jahren aus seiner Heimat in Hamburg nach Köln gereist. Sein Fazit: „Mir hat die Atmosphäre auf der Gamescom sehr gut gefallen. Es wurde weniger auf neue Spiele gesetzt. Und dafür mehr auf die Community.“ Viele Streamer, die Scoppa von YouTube und Twitch kenne, seien vor Ort gewesen.
Auch wenn das Scoppas Einschätzung nach wohl auch mit der Absage großer Entwickler wie Playstation oder Ninentendo zu tun habe, sagt er: „Das hat mir sehr gut gefallen. Weil man viel Zeit mit Leuten verbringen konnte, die man lange nicht mehr gesehen hat oder die man nur aus dem Internet kennt.“ (Fho)
20.00 Uhr: Elif lockt das Publikum
Das Geschehen verlagert sich immer stärker hin zur Bühne am Friesenplatz. Dort spielt gerade die RnB-Sängerin Elif, die in den letzten beiden Jahren mit Songs wie „Bomberjacke“ und „Augen zu“ für Aufsehen und Charterfolge gesorgt hat. Um kurz vor 21 Uhr rundet Zoe Wees dann das sehr junge und frische Line-Up des City Festivals ab.
19.30 Uhr: Positives Fazit zum Abschluss
Noch stärker als schon in den letzten beiden Tagen versprüht das City Festival die Atmosphäre eines Veedelfests. Viele Familien, mit Kindern beschultert, schlendern vorbei an den zahlreichen Essensständen auf dem Weg zu den Bühnen.
Einige Fans des 1.FC Köln lassen hier bei einem letzten Kölsch den Spieltag, aber auch das City Festival ausklingen. Sogar das ein oder andere Stuttgart-Trikot ist zu sehen.
Auch Markus Brüderl nimmt langsam Abschied vom City Festival. Er war hier drei Tage lang mit einem Stand seines Spirituosenhandels „Booce“ vor Ort. Sein Fazit fällt insgesamt positiv aus. „Das Publikum hier ist sehr angenehm. Heute läuft das Geschäft nur noch mäßig, aber gestern war auch bei mir viel los.“ Im nächsten Jahr will Brüderl jedenfalls wieder kommen.
18.45 Uhr: Musikalisches Finale
Mit Konzerten, unter anderem von Zoe Wees und Elif, sagt die Gamescom heute auf dem City Festival Adieu Köln.
Während das Trieben auf der Messe schon gegen 20 Uhr zu Ende geht, ist auf den Ringen zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz noch bis etwa 22 Uhr Zeit mit Konzerten von der größten Videospielmesse der Welt Abschied zu nehmen.
Das Konzert des 160 Frauen umfassenden Chors rund um Constantin Gold von den Veedelperlen am Friesenplatz präsentiert Cover-Hits wie Britney Spears "Toxic" und untermalt das Ganze mit viel kölschem Jeföhl.
12.50 Uhr: Endspurt bei der Gamescom
Mit dem heutigen Sonntag geht die Gamescom in Köln zu Ende - für alle, die noch nicht in den Messehallen waren: Hier die entscheidenden Besucher-Tipps. Auch musikalisch geht es heute in den Endspurt beim City Festival: Unter anderem mit Elif, Veedelperlen oder Zoe Wees.
Während die einen noch die letzten Stunden mitnehmen, sortieren die anderen zu Hause bereits ihre Beute.
Tag 4: Samstag, 27. August
21 Uhr: Begeisterte Menschen vor der Ringbühne
Die Gamescom ist weit mehr als nur Zocken: Auch viel Musik stand und steht auf dem Programm. Unter anderem auf der Ringbühne am Friesenplatz: Team Rhythmusgymnastik.
19.10 Uhr: Erst in Messehallen zocken, dann zum City-Festival in die Kölner Innenstadt
Vier Freunde aus Südtirol hat es von der Gamescom in die Kölner Innenstadt auf der Suche nach einem Restaurant zu den Street Food Buden auf den Ringen verschlagen." Sie seien gar keine krassen Gamer, sondern einfach für die Messe nach Köln gekommen, weil es so ein riesen Event sei und sie nach der Corona Auszeit endlich wieder etwas zusammen erleben wollten, berichten sie." Ab und zu spiele ich mal Battlefield oder Far Cry" ergänzt der blondhaarige Moritz. Auf der Messe habe er aber eher neue Spiele ausprobiert. "Wir haben uns danach gerichtet, wo die Anstehschlangen am kürzesten war.
Während Esther Graf den Abend und das Line Up am Hohenzollernring zum City Festival eröffnet, trudeln die ersten Gamescom-Besucher ein. Unter ihnen Steven und Nico. Beide sind nicht nur für die Gamescom aus Hamburg nach Köln gefahren. „Auch wegen des angesagten Line Ups haben wir uns entschieden die Tickets für die Gamescom zu kaufen“, erzählt der 30 Jährige mit bunter Propeller-Kappe auf dem Kopf. „Wir waren heute in den Messehallen zocken, haben dort die Stimmung schonmal mitgenommen und verrückte Leute getroffen und freuen uns jetzt besonders auf den Gig von Rote Mütze Raphi.“ (Marianna Ruhnau)
15 Uhr: Familien zocken bei Fest am Neumarkt
Der Neumarkt ist brechend voll. Der 19 Jahre alte DSDS-Kandidat Daniele Puccia bringt mit seinen Songs Kinder und Eltern vor der Bühne in Stimmung, während Familien für den Woozle-Parcour, ein Spiel-Erlebnis im Nintendo-Pavillon, oder für ein Foto in der Selfie-Box Schlange stehen.
„Hier ist die Hölle los. Die Kinder laufen uns schon seit 11 Uhr die Bude ein“, sagt Tom Ruckes vom Toggo-Team, der zusammen mit seinem Kollegen mit angeklebtem Super Mario- Schnauzer darauf achtet, dass die Kinder nicht länger als zehn Minuten eine der acht Spielkonsolen besetzen. „Jeder Zweite will hier das neue Game Kerby spielen. Da kann man schon so mit 40 Min. Wartezeit rechnen."
Am Rande des Neumarkts treffen sich an diesem Samstag auch die 18-Jährige Vivi aus Bayern, ihr Freund Keanu (18) aus Luxemburg und Nghi (19) aus Essen. Die drei haben sich im Internet kennengelernt und monatelang League of Legends gespielt, bevor sie sich das erste Mal trafen. „Jetzt sehen wir uns einmal im Jahr auf der Gamescom“, erzählt die 18-Jährige mit pinken Strähnen im Haar, Karorock und pinkem Liedschatten. „Uns geht es aber weniger um die Messe, wir wollen einfach eine gute Zeit zusammen verbringen und das City Festival mitnehmen“. (Marianna Ruhnau)
Tag 3: Freitag, 26. August
21:15 Uhr: Albi X auf Händen getragen
Unterdessen lässt sich Albi X von der Bühne am Rudolfplatz von seinen Fans auf den Händen tragen. Mit seiner Mischung aus Hip-Hop, Trap und Afrobeats versprüht der Kölner eine Enegie, die den gesamten ersten Festivaltag geprägt hat: ausgelassen, euphorisch und friedlich. So kann es am Samstag weitergehen! (fho)
21 Uhr: Gute Stimmung auf dem Hohenzollernring
Das Warten hat sich gelohnt. Schmytt lässt die Ringe hüpfen! Der Platz vor der Bühne ist bis auf den letzten Zentimeter mit Fans des Sängers und Rappers gefüllt, die den Ex-Kölner frenetisch feiern und jede Zeile mitsingen. (Fho)
20.15 Uhr: Gute Stimmung auf dem Hohenzollernring
Inzwischen ist der Hohenzollernring voll. Die Besucher quetschen sich auf dem Weg zu den Bühnen aneinander vorbei. Dort ist gerade allerdings Umbauphase.
Der Kölner Rapper Albi X am Rudolfplatz und Schmytt am Friesenplatz werden den Abend mit ihren Konzerten beschließen. Die Vorfreude auf die beiden Hauptacts ist mit Händen zu spüren. (Fho)
19.00 Uhr: Dilla: Sphärisches und Tanzbares in der City
Mittlerweile füllt sich das City Festival spürbar. Am quietschpinken Pop-Up-Beach legt ein DJ House Musik auf. Kleine Grüppchen sitzen auf dem Asphalt und planen den Abend.
Eine Blitzumfrage ergibt: mit der Gamescom haben nur wenige Besucher des City Festivals etwas am Hut. Cosplayer sucht man jedenfalls vergebens.Die meisten sind hier wegen Acts wie Schmyt, Dilla oder Albi X. Viele nutzen das kostenlose Festival als Zwischenstopp auf dem Weg zum Club.
Nicht so Basti Hey und seine Freundin Celina Bervar. Auch sie sind wegen dem Line-Up hier: „Ich find es super, das viele gute Hip-Hop-Acts wie Schmytt, Nina Chuba oder Albi X hier sind“, sagt Hey.
Morgen, nach dem Wochenenddienst bei einem Energieversorger in Hürth, geht es dann aber auch auf die Gamescom - zumindest für einen Tag. „Früher habe ich zwar mehr gezockt als jetzt, aber ich bin immer noch dabei. Gaming ist für mich Kunst. Deswegen finde ich es spannend zu schauen, welche neuen Entwicklungen es gibt.“ (Fho)
18.12 Uhr: Dilla: Sphärisches und Tanzbares in der City
Mit Oldschool Hip-Hop-Beats aus den 90ern eröffnet Dilla gemeinsam mit ihrer dreiköpfigen Crew das City Festival auf der Bühne am Friesenplatz. Zu „Lass sie gehen“ wippen die Hände im Publikum zum Takt der Musik. Ansonsten präsentiert Dilla viele sphärische Gesangseinlagen auf tanzbaren Elektro-Beats. Dem Publikum gefällt es. Noch ist aber viel Platz vor der Bühne. Bisher hält sich der Andrang in Grenzen. (Fho)
18.01 Uhr: Was Sie zur Gamescom Wissen müssen
Ihr Besuch auf der Gamescom steht noch bevor? Wir haben für Sie zusammengestellt, was Sie beachten sollten.
17.11 Uhr: Wrestling auf der Gamescom
Auch das ist Gamescom: Zur Promotion des Wrestling-Games „AEW“ präsentiert THQ Nordic an seinem Stand ein Wrestling-Match zwischen den beiden Wrestlern Christopher Daniels und Colt Cabana.
16.40 Uhr: Humoristisches Lied zur Gamescom
Wer kurz vor Start des City Festivals noch den passenden Soundtrack für den Weg von der Gamescom auf die Ringe sucht, sollte sich das Video zur „Gamescom“, einem Song des Kölner Liedermacher, Sänger und Autor William Wahl anschauen.
In klassischer 8bit-Optik schlägt sich der Held dort durch die Straßen Kölns und singt eine satirisch angehauchte Liebeserklärung auf die Stadt, die Gamescom, den Karneval und den CSD mit Zeilen wie „GamesCom, ja, es ist mal wieder GamesCom/ Und all die Gamer, geb ich zu/ Kennen partymäßig kein Tabu/ Hier bei der GamesCom/ Gibt’s grad kein Karneval, ist GamesCom/ Denn all den/ Wahnsinn hat die Stadt nie satt“
Der Song ist auf Wahls Album „Nachts sind alle Tasten Grau“ erschienen. (fho)
15 Uhr: City Festival in Innenstadt
Auch abseits des Messegeländes gibt es am Wochenende einiges zu entdecken. Wer eine Gaming-Pause braucht, sollte einen Abstecher in die Innenstadt machen. Dort findet von Freitag bis Sonntag das City Festival statt. Auf drei Open-Air-Bühnen treten zwischen Rudolfplatz, Friesenplatz und Neumarkt zahlreiche Musik-Acts auf – der Eintritt ist frei.
Das Programm ist bunt gemixt, der Fokus liegt aber auf junge Newcomer wie den Kölner Rapper Albi X oder Schmyt, die am Freitag auftreten werden, oder auf Acts wie Nina Chuba und Wavvyboi am Samstag. Am Sonntag runden dann Künstler wie Zoe Wees, Elif und das Kölner Team von Rhythmusgymnastik das Festival ab. Das volle Programm gibt es hier.
Auf dem Neumarkt wird bei der Toggo-Tour unterdessen mit Musik-Acts wie Slelina Mour, Iggi Kelly oder Daniele Puccia auch für kleine Gäste ein musikalisches Rahmenprogramm angeboten.
Das City Festival wirkt sich auch auf den Verkehr aus. Ein Teil der Kölner Ringe wird vom 25. bis zum 28. August nicht befahrbar sein. Betroffen ist der Bereich zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz.
Außerdem lässt sich die Kölner Polizei noch offen, auch den Bereich im Belgischen Viertel rund um den Brüsseler Platz zu sperren. Falls es nötig sei, werden Teile der Limburger Straße und der Maastrichter Straße gesperrt, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage mitteilte. Autofahrern wird empfohlen, den betroffenen Bereich großräumig zu umfahren.
Wer zum City Festival will, sollte das Auto also lieber stehenlassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Auch, weil neben der Sperrung der Ringe gleich zwei Demonstrationen in der Innenstadt angemeldet sind. (fho)
10 Uhr: Besucherinnen und Besucher warten auf Spieleneuheiten – Blick ins Gamescom-Camp
Der zweite Tag für Besucherinnen und Besucher der Gamescom ist gestartet. Wie auch am Donnerstag schon fluteten die Massen an Gamerinnen und Gamern aus den Zügen Richtung Kölner Messegelände und warteten auf den Einlass, um die neuesten Games auszutesten.
Im Fokus steht am Freitag die AMD Gaming Show, die in der Event-Arena stattfindet. Der Prozessorhersteller verspricht nicht nur Games, sondern auch Wettbewerbe, Verlosungen und Prominenz aus der Gamingwelt auf seiner Bühne zu präsentieren.
Nicht alle Besucherinnen und Besucher übernachten für die Gamescom in Hotels, bei Freundinnen und Freunden oder reisen morgens an und fahren abends wieder zurück. Viele campen im Kölner Jugendpark - Florian Holler hat sich bei den Camperinnen und Campern mal umgehört.
Tag 2: Donnerstag, 25. August
19.10 Uhr: Metal-Künstler auf der Bühne
Von der Event-Arena zur Metal-Arena: Um seinen Metal-Rhythmus-Shooter "Metal: Hellsinger" zu promoten, lassen Funcom, The Outsiders und Level Infinite viele Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne ihre Songs aus dem Spiel performen. Mit dabei sind unter anderem Matt Heafy (Trivium), Alissa White-Gluz (Arch Enemy), Mikael Stanne (Dark Tranquility), Dennis Lyxzén (Refused/INVSN) und James Dorton (Black Crown Initiate).
Schon am frühen Nachmittag hat sich eine Schlange vor der Event-Arena gebildet, kurz vor Konzertbeginn um 19 Uhr ist sie auf bestimmt hundert Meter Länge angewachsen.
Wer es aus Kapazitätsgründen nicht mehr in die Arena schafft oder schon wieder nach Hause gegangen ist, kann sich den Konzert-Stream hier anschauen.
19.00 Uhr: Es fehlt an Fachkräften in der Branche
Es war nicht nur Thema bei der politischen Debatte auf der Gamescom: Ähnlich wie viele andere Branchen in Deutschland fehlt es auch den Games-Entwicklern und -Publishern an Fachkräften. Während die einen darauf hinweisen, dass die Arbeitsbedingungen besser werden müssten, um den Standort attraktiver zu machen, setzen andere auf den Nachwuchs. Aus diesem Grund gibt es auf der Gamescom 2022 auch den sogenannten „Gamescom Campus“.
Mehr als 17 Unternehmen und Hochschulen zeigen dort, warum sich ein Job, eine Ausbildung oder ein Studium bei ihnen lohnen soll. Bei den Unternehmen finden sich zum Beispiel das Beraterhaus PwC oder der Rüstungshersteller Rheinmetall. Auch das Start-up Schüttflix wirbt dort um Fachkräfte. Das Start-up, das die Materiallieferungen für den Bau digitalisiert, macht seit längerem mit Finanzierungsrunden in Millionenhöhe von sich reden. Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) können sich Interessierte über einen Job in der Cybersicherheit informieren. Nebenan finden auf einer Bühne unter dem Namen „IT Job Kompakt“ diverse Live-Gespräche statt: Unternehmen stellen dort ihre offenen Stellen vor und Expertinnen und Experten diskutieren über die Gefahren und Herausforderungen der Branche. Das Programm läuft noch bis Sonntag täglich von etwa 10 bis 17.30 Uhr. Zwei Wände umrahmen de Bühne, behängt sind sie ausgerechnet mit Stellenausschreibungen in Papierform.
Nur wenig weiter teilen sich verschiedene Hochschulen den Messebereich „Gamescom Campus Universities“. Aus der Region werben dort die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, das BIB International College aus Bergisch Gladbach und das SAE Institute für ihre Studiengänge. Überzeugen wollen sie vor allem mit Projekten ihrer Studierenden zum Ausprobieren. Die Hochschule Kempten zum Beispiel zeigt einen Würfel, auf dem eine dreidimensionale Version des Handyspiel-Klassikers „Snake“ gespielt werden kann.
16 Uhr: Gamescom-Camp ausgebucht
Im Jugendpark hat die Anzahl der Besucher heute ihren Höhepunkt erreicht, mit 1500 Besuchern sei man ausgebucht, heißt es vom Veranstaltungsteam. Die meisten der Besucher befinden sich momentan aber auf der Messe. Nur vereinzelt verstecken sich ein paar Grüppchen unter Zeltplanen, um der brühenden Hitze auf dem Gelände zu entkommen.
So auch die Gruppe um Jonas Seitz, Yannik Granzin und Alexander Moskau. Vor sieben Jahren hat sich die neunköpfige Truppe aus Regensburg und Hamburg kennengelernt. Seitdem trifft sie sich jedes Jahr auf dem Gamescom-Camp. „Seitdem haben sich die Priotritäten geändert“, sagt Granzin.
Auf der Messe selbst sind sie mittlerweile nur noch ein oder zwei Mal, das Gamescom-Erlebnis findet für sie hauptsächlich hier auf dem Camp statt: „Nach ein paar Jahren kennt man die Messe einfach. Da wird dann jedes Jahr das neue Call of Duty, das neue Fifa oder das neue Battlefield vorgestellt. Vier Stunden Schlange zu stehen, um das anzuzocken, das lohnt sich nicht mehr“, findet Moskau. Überhaupt seien die Preise in den letzten Jahren stark gestiegen. „Vor ein paar Jahren hat man für eine Tageskarte noch 12 Euro gezahlt, jetzt sind es 30“, sagt er, „frech“ sei das.
„Man nimmt dort ein bisschen den Vibe mit, schaut sich ein oder zwei interessante Sachen an und verbringt den Rest der Woche hier“, fasst Konstantin Seitz zusammen. Erst morgen wagt sich die Gruppe zum ersten Mal auf die Messe. Bis dahin verbringt sie die Zeit hier auf dem Gamescom-Camp: „Es ist wie ein Festival ohne Musik. Viele Gamer, die dem Klischee nach viel vor dem Bildschirm hocken und nicht viele Freunde haben, fällt hier ein Stigmata ab. Hier können sie sein, wie sie sind und werden akzeptiert.“
14.45 Uhr: Die einhellige Meinung: Die Games-Branche soll wachsen
Bei der „Debatt(l)e Royale“ herrschte Einigkeit: Die Games-Branche soll wachsen, betonten die Vertreterinnen und Vertreter von SPD, CDU, Grünen und FDP.
Deutschland steht auf Platz eins der europäischen Absatzmärkte, weltweit gehört er zu den fünf wichtigsten Märkten. Allein im vergangenen Jahr wurden weltweit 300 Milliarden Euro mit Games verdient – an denen Deutschland gerade mal einen Anteil von fünf Prozent hat. Keines der zehn bestverkauften Spiele wurde hierzulande entwickelt.
Das soll sich ändern. Seit 2019 werden jährlich rund 50 Millionen Euro Förderung für den hiesigen Games-Standort herausgegeben. „Mit diesen 50 Millionen werden wir langfristig nicht weiterkommen“, sagt Thomas Jarzombek (CDU). „Die Ampel setzt die Förderung fort, hat aber bislang keine eigenen Ideen eingebracht.“
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai konterte: „Wir haben uns das Ziel gesetzt, Weltspitze zu werden und deshalb wollen wir die Mittel in den nächsten Jahren erhöhen“, konterte er. „Wenn wir die Games-Branche stärken, ziehen wir auch andere Branchen an und können so zum Innovationsstandort werden.“ Er will den Standort für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv zu machen.
Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD, fordert – wie er selbst sagt, in klassischer Sozialistenweise – auch Zugeständnisse von der Branche. „Aktuell haben Fachkräfte oft befristete Arbeitsverträge und schwierige Arbeitsbedingungen, die Unternehmen müssen einfach attraktiver werden.“ In einem Markt, in dem sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Unternehmen aussuchen können und nicht andersherum, sei das essenziell.
Deutlich früher ansetzen will die Bundesgeschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen, Emily Büning. „Wir müssen noch mehr in den Bildungsbereich gehen, der Umgang mit und die Nutzung von Games muss stärker gefördert werden.“ Sie hebt die soziale Komponente von Gaming und Digitalisierung hervor und mahnt, dabei ebenfalls nachzulegen.
13.45 Uhr: Goat-Simulator als Spiele-Highlight
Andre (21) und Furkan (20) sind zum ersten Mal auf der Gamescom. Gerade spielen sie ein 80-er Jahre Spiel in der Retro-Area. „Mein Favorit momentan“, sagt Andre. Eigentlich wollten sie schon früher zur Gamescom kommen, doch Corona verhinderte eine Reise aus ihrer Heimat Nahe Nürnberg nach Köln. Der erste Eindruck auf der Messe jedenfalls fällt positiv aus: „Wenn man ankommt, ist man ein bisschen überreizt, aber es ist sehr interessant, sich treiben zu lassen und sich alles anzugucken“, sagt Andre.
Furkan freut sich vor allem auf den Kontakt mit den Spieleentwicklern: „Es ist toll, auch mal die Gesichter hinter den Spielen zu sehen und sich mit ihnen auszutauschen.“ Bestimmte Spiele-Highlights haben sie, abgesehen von den Klassikern aus der Retro-Area, nicht. Oder doch: „Der Goat-Simulator ist toll. Eine so schwachsinnige Idee, die aber sehr schön umgesetzt ist“, sagt Furkan und lacht.
13.30 Uhr: 250 Stunden lang Kostüme genäht
Die beiden Cosplayerinnen, die unter ihren Künstlernamen Lillakyka und Nerfneko unterwegs sind, haben sich als Figuren aus den Spielen „League of Legends“ und „Final Fantasy“ verkleidet. Ihr erster Eindruck: „Es ist überwältigend, nach so langer Zeit wieder so viele Menschen zu sehen, gerade nach Corona. Aber ich glaube, nach ein oder zwei Tagen gewöhnt man sich wieder daran“, sagt Lillayka.
Für die vier Messetage haben sie jeweils vier unterschiedliche Verkleidungen im Gepäck – das benötigt eine Menge Vorbereitung: etwa 250 Stunden Näharbeit seien in ihr Kostüm geflossen, sagt Lillayka: „Cosplay ist für mich ein Ausbruch aus der Realität. Im realen leben bin ich eher schüchtern, aber beim Cosplay steht man im Mittelpunkt, kriegt Aufmerksamkeit und wird für Fotos angefragt. Das Gefühl, das man dadurch bekommt, macht süchtig: Es ist gut so wie du bist“, sagt sie.
12 Uhr: Besucher zufrieden, Bahnhof überfüllt
Auch Naomi (24) und Kira (27) freuen sich auf den ersten Besuchertag auf der Gamescom. Die beiden haben gerade erst die Eingangsschranken passiert und arbeiten noch an den letzten Feinheiten ihrer Kostüme.
Vor allem das Kostüm von Naomi fällt auf, sie ist als Gyphon verkleidet, ein Fabelwesen aus der Harry-Potter-Welt. „Ist aber nicht bissig“ sagt sie und lacht. „Ich liebe es einfach, mich zu kostümieren.“
Der erste Eindruck von der Messe jedenfalls sei gut. „Ich finde es toll wie die ganzen Gamer, Schausteller und Cosplayer hier zusammenkommen“ sagt sie. Nur mit der Anreise sind die beiden unzufrieden. Die Bahnstation in Deutz sei überfüllt, „die Leute fallen fast auf die Gleise. Da hätte man sich etwas besseres einfallen lassen sollen“, sagt Kira.
10 Uhr: Erster Besuchertag gestartet
An den Eingängen der Messehallen warten die Besucherinnen und Besucher, um den ersten Besuchertag der Gamescom zu erleben. Zur Begrüßung kam auch der Gamescom-Roboter vorbei. Bei den begehrtesten Spielen gibt es häufig lange Warteschlangen, Gamerinnen und Gamer stellen sich teilweise stundenlang an, um die interessantesten Spiele anzuzocken, weswegen sich viele Besucherinnen und Besucher eine vordere Position am Gamescom-Eingang gesichert haben.
Auch am Südeingang der Messe reißt der Strom der Gamer um halb 11 noch nicht ab. Die Schlangen vor den Drehkreuzen sind lang, die Kontrollen und der Einlass funktionieren bisher aber reibungslos. Die Atmosphäre unter den Gamern auf der Gamescom ist deshalb gelöst und voller Erwartung.
Die Gamerinnen und Gamer erwartet am Donnerstag nicht nur die Entertainment Area, in der die Entwicklerinnen und Entwickler ihre neuesten Spielehighlights präsentieren, sondern auch Indie-Spiele, Retro-Games, Metal-Konzerte und eine ganze Menge Cosplayerinnen und Cosplayer, die ihre Kostüme präsentieren.
Die Gamescom läuft noch bis inklusive Sonntag. Tickets müssen im Online-Shop des weltweit größten Gaming-Events gekauft werden. Der Samstag ist bereits ausverkauft.
Tag 1: Mittwoch, 24. August
20.15 Uhr: Politische Debatte und Metal-Konzert – das verspricht der Donnerstag
Der Tag für Fachbesucher und Medien ist vorbei. Obwohl nur vereinzelte Besucherinnen und Besucher Zutritt erhielten, waren die Messehallen schon gut gefüllt. Am Donnerstag erhalten dann alle Interessenten Zutritt. Neben der politischen Debatte zwischen den Generalsekretären der einzelnen Parteien zum Thema Games, steht außerdem ein großes Metal-Konzert zum Spiel "Metal: Hellsinger" an. Auch werden viele Cosplayer erwartet - der Donnerstag dürfte also noch eindrucksvoller werden.
20.00 Uhr: OB Reker und Ministerpräsident Wüst auf der Gamescom
Politischer Rundgang auf der Gamescom: Gemeinsam begutachten Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der parlamentarische Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) und Nathaniel Liminski (CDU) die Messe.
Geführt werden sie von Felix Falk (Geschäftsführer des Game-Verbands) und Gerald Böse (Messe Köln). Zu Beginn schauten sie sich in den Indie-Halle den Titel „Fall of Porcupine“ an, bevor sie in der Retro-Halle der Kinder-Band The Hats zugehört haben, wie sie „We Will Rock You“ gecovert haben.
Als nächstes hieß es für Reker und Wüst, einen Freizeitpark in Bandai Namcos "Park Beyond" zu errichten. Am Stand der Konsolen- und Spielemarke Xbox machten sich die Politikerin und die Politiker dann an einen Simulator. Während sich Kellner als kleines Waldtier zwischen hohen Strohhalmen wiederfand, das sich auf die Suche nach Trinkbarem machen musste, durfte Reker klassisch ein Flugzeug steuern – und brachte es versehentlich in einem Wald zum Absturz. (lfr)
17.15 Uhr: Luxus-Camping in Mini-Bungalows
Dennis Zizza und Edvin Cehajic haben sich für die luxuriöse Variante des Campings entschieden. Auf dem Gelände im Jugendpark stehen den Gästen auch eine Handvoll Mini-Bungalows zur Verfügung – mitsamt Stromanschluss, Kühlschrank und Ventilator. Gemeinsam mit Raphael Staiger, alle drei aus der Schweiz sitzen Zizza und Cehajic vor ihrem Domizil und spielen „Tekken“ auf der mitgebrachten Playstation 5. „Dieses Jahr haben wir uns das mal gegönnt“ sagt Cehajic. Schon seit elf Jahren kommt er nach Köln zur Gamescom, bisher immer mit dem Zelt.
Kennengelernt haben sich die drei durch das Spiel, dass gerade über den Bildschirm flimmert. In Zürich, Bern und anderen Schweizer Städten trifft sich die Community zu Turnieren, um sich im Kampfspiel zu messen. Auch für die drei findet die Gamescom vor allem hier auf dem Campingplatz statt. „Das ist für mich hier ein zweites Zuhause geworden. Jeder wird akzeptiert wie er ist, egal wo er herkommt oder wie er aussieht.“
Auf der Messe selbst sind die drei nur zwei Tage unterwegs „Dann hat man alles gesehen“, sagt Zizza, der seit fünf Jahren dabei ist. Denn Rest der Woche verbringen sie auf dem Camping-Gelände auf oder unternehmen einen Ausflug in die Stadt.
Angesprochen auf die mauen Besucherzahlen im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren, nennt Cihajic einen Grund, den viele Gamer hier vermuten: die Absagen großer Spielerentwickler wie Playstation, EA Sports oder Ninentdo. „Mich persönlich stört das aber nicht. So bleibt ein bisschen mehr Platz für einen selbst und genug Leute sind trotzdem da.“ (fho)
16.52 Uhr: Großer Andrang auf Spiele kleinerer Entwickler in der Indie-Area
Es müssen nicht immer die Neuigkeiten sein, die die Menschen begeistern: Statt Virtual Reality, 3D und immer besseren Grafiken stehen in der Retro Area Spielekonsolen aus vergangenen Jahrzehnten, stilecht an Röhrenfernsehern im 4:3-Format bereit – platziert in nachempfundenen Kinderzimmern mit zum Glück kaum noch zu findenden Tapeten, Lavalampen und Postern, die einer 80er-Jahre-Zeitschrift beiliegen hätten können. Neben diversen Konsolen der Marke Sega, die sich mit dem ausbleibenden Erfolg ihrer "Dreamcast" aus dem Konsolen-Geschäft zurückgezogen haben, finden sich auch Besonderheiten wie beispielsweise das Fernsehspiel Hugo, das Kandidaten mit ihren Telefontasten steuern mussten.
Zwei Jungs versuchen sich in der Area an dem Rennspiel „Mario Kart 64“ für die Konsole Nintendo 64 aus dem Jahre 1996, und sind zunächst überfordert: „Wo driftet man hier denn bitte?“, fragt der eine den anderen. Trotzdem finden sich beide schnell rein. Ansonsten sieht man in der Retro Area aber vor allem Menschen, die genau mit diesen Konsolen einst groß geworden sind.
16.30 Uhr: Großer Andrang auf Spiele kleinerer Entwickler in der Indie-Area
Von der Nische ins Rampenlicht: Besonders gut gefüllt ist dieses Jahr die Indie-Area. Dort können Gamer die Spiele kleiner, unabhängiger Entwicklerstudios ausprobieren. In die Indie Arena Booth, einer Art Gruppenstand, stellen die kleinen Studios ihre Neuigkeiten vor. Laut Veranstalter nehmen dieses Jahr mehr unabhängige Studios teil als je zuvor. Als besonderes Highlight gilt dieses Jahr „Fall of Porcupine“ von Buntspecht Games.
Was den Reiz an diesen Spielen ausmacht, erklärt uns eine Besucherin: „Oft sind Indie-Spiele viel simpler und sie erinnern auch ein wenig an früher.“ Sie schätzt auch den Wagemut: „Ich habe das Gefühl, dass unabhängige Entwickler auch eher mal ungewöhnliche Ideen ausprobieren.“ (lfr)
16.00 Uhr: Lange Schlangen am Pressetag geben Vorgeschmack auf kommende Tage
Selbst am Tag für Fachbesucher und Presse sind die Schlangen, um die neusten Spiele anzutesten, teilweise sehr lang. Die einen Entwickler versuchen, die Schlangen optisch eindrucksvoll um die Stände zu leiten. Die anderen setzen eher auf versteckenden Charakter, um die Designs der eigenen Stände in den Vordergrund zu rücken.
Zu letzteren zählt zum Beispiel THQ Nordic. Passend zu seinen Spielen „AEW: Fight Forever“, „Alone in The Dark“, „Destroy All Humans“ oder „Spongebob Schwammkopf: The Cosmic Shake“ finden sich Gamer dort in einem Boxring, einer Gruselvilla, vor Raumschiffen oder in einer cartoonartigen Hütte wieder – alles umrahmt von diversen, großen Bildschirmen, auf denen Trailer zu den Spielen laufen.
Sega präsentiert zwei Highlights auf der Gamescom 2022
Bei Sega gibt es dieses Jahr gleich zwei Highlights. Eines ist der neue Teil der Spielreihe „Sonic“. Der gleichnamige, blaue Igel begegnet im neuen Serienteil „Sonic: Frontiers“ einem fremdartigen Wesen, das Sonic dazu bringen will, seine Heimat zu verlassen – da er angeblich Unruhe stifte. Während es sich dabei lediglich um eine kleine Demo handelt, können Gamer bei Segas anderem Highlight, „Company of Heroes 3“, ein ganzes Level austesten. Effektvoll sitzen die Tester auf einer Tribüne.
Die Highlights von Bandai Namco sind etliche Stationen, an denen Gamerinnen und Gamer „Park Beyond“ antesten können. In der Simulation, die erst kommendes Jahr erscheinen soll, können sie den Freizeitpark ihrer Träume errichten. Besonders viel Begeisterung erntete auch „One Piece Odyssey“, ein Rollenspiel, bei dem die Fans in die Welt des beliebten Animes eintauchen sollen. Noch dieses Jahr soll das Spiel erscheinen.
15.30 Uhr: „Besser“ als auf einem Festival
Wie auf einem Festival? Die fünfköpfige Gruppe um Lena Rodigas, Timo Melsbach und Jan Blötz ist sich uneins. „Es ist schon ein bisschen anders hier“, wendet Melsbach ein, „besser“ sogar. „Man kann Getränke stehen lassen, ohne dass sie sofort geklaut werden, wie auf dem Hurricane zum Beispiel“, sagt Melsbach.
Seit 2014 kommt der Großteil der Gruppe schon zum Campen in den Jugendpark. „Ohne Camp keine Gamescom“ stellt Blötz fest. Kennen tun sich die meisten von ihnen aus Online-Games. Schon am Montag haben sie ihre Zelte hier aufgeschlagen. Im Schatten der Mittagssonne sitzen sie zusammen an einem großen Campingtisch, während das erste Bier aufgemacht wird. Aus der Bluetooth-Box strömt der Malle-Hit „Layla“.
Schon am Montag sind die fünf angereist, einer der ersten seien sie auf dem Zeltplatz gewesen. Auf der Messe selbst sind die Fünf nur von Donnerstag bis Samstag unterwegs. Die meiste Zeit verbringen sie auf dem Campingplatz: „Hier trifft man auf gleichgesinnte und tauscht sich aus. Und auf dem Gelände werden Mario-Kart-Turniere und Streaming-Events angeboten“ so Melsbach. Dagegen sei der Trubel auf dem Messegelände anstrengender: „Um dort zu spielen, muss man teilweise den ganzen Tag anstehen.“ Die meiste Zeit auf der Messe verbringen die fünf deshalb bei den Merchandise-Ständen oder bei der Coyplay-Convention.
Vor allem Lena Rodigas freut sich auf die Cosplay-Events. Die 17-Jährige hat sich schon heute in die Verkleidung einer eigens erfundenen Figur geworfen, die Rodigas auf den Namen Morigan getauft hat: „Morigan kann durch das Multiversum reisen und ist bekannt für ihre Skills bei Kartenspielen.“
Zwei weitere Verkleidungen hat Rodigas dabei, die sie in den nächsten Tagen ausprobieren möchte. Bei der Convention selbst ist sie aber nicht dabei, „ich habe die Anmeldung verpennt“, sagt sie. Das mache aber nichts. „Ich laufe auch so gerne über die Messe, schaue mit die Verkleidungen an und feier die Cosplayer.“ (fho)
15.15 Uhr: Lange Schlangen für Spiel „Metal: Hellsinger“ von Level Infinite
Auch Musik spielt auf der Gamescom eine wichtige Rolle: Schon im Voraus für Aufsehen gesorgt hat das Spiel „Metal: Hellsinger“ von TheOutsiders/Funcom. Bei dem Shooter-Game tritt die Metal-Musik immer mehr hervor und wird immer lauter, je mehr die Spielerinnen und Spieler zur Musik passend schießen. Die Schlangen, um sich das Spiel am Stand von Level Infinite genauer anzuschauen, waren schon früh sehr lang. Passend zum Spiel wird es am Donnerstagabend um 19 Uhr ein Konzert geben mit Metal-Musik von Alissa (Arch Enemy), Matt Heafy (Trivium), Dennis Lyxzen (Refused/INVSN), James Dorton (Black Crown Initiate) und Mikael Stanne (Dark Tranquility).
Bereits performt haben unter anderem „StarrySky“, um das Fantasy-Action-Rollenspiel „Genshin Impact“ zu promoten (siehe Video). Das Spiel ist zwar schon seit 2020 auf dem Markt – die Schlange fürs Anspielen war trotzdem enorm.
15 Uhr: Ausgelasse Stimmung im Gamescom-Camp
Camping in der Natur und Gaming vor dem Bildschirm – folgt man dem Klischee, sind das zwei Sachen, die nicht unbedingt zusammenpassen. Das Gegenteil ist der Fall: schon seitdem die Gamescom 2009 von Leipzig nach Köln umgezogen ist, gibt es im Jungendpark das Gamescom-Camp, wo Messebesucher zusammen zelten, spielen und das ein oder andere Bier trinken können.
„Für viele hier ist der Ort der ideale Ausgleich zum Treiben auf der Messe. Hier trifft man Freunde, die man sonst nur aus dem Internet kennt“, erzählt einer der Veranstalter beim Gang über das Gelände. Neben Platz zum Zelten finden die Gamer hier Zeltinseln zum Zocken. Auf einer Leinwand wird ein Livestream von „Worms“ ausgestrahlt, eine Tischtennisplatte und ein Basketballkorb laden zum Sport ein.
„Die Menschen kommen teilweise seit Jahren hierhin. Für viele ist es ein großes Wiedersehen mit alten Freunden. Andere sind zum ersten Mal alleine im Urlaub und in der Großstadt unterwegs. Insgesamt ergibt das ein schönes Festivalfeeling“, so der Veranstalter.
Bis zu 3000 Leute finden hier während der Gamescom Platz. Dieses Jahr sei der Andrang nicht ganz so groß. Etwa 1500 Anmeldungen hätte es dieses Jahr gegeben, heißt es vom Veranstaltungsteam. Doch auch heute, noch bevor das eigentliche Publikum Zugang zur Gamescom hat, ist der Trubel auf dem Zeltplatz groß. Etwa 700 Leute seien schon angereist. Die meisten von ihnen suchen im spärlichen Schatten des Geländes Schutz vor der Mittagshitze, während aus Bluetooth-Boxen Bässe kreuz und quer über den Platz dröhnen. (fho)
14.30 Uhr: Irritation über McDonalds-Spiel
Auf der Gamescom befinden sich auch Aussteller, deren Zugehörigkeit zum Games-Sektor nicht wirklich auf der Hand liegt: Die Autohersteller Porsche und Mini zum Beispiel bieten an ihren Ständen den Besucherinnen und Besuchern an, in kleinen Kunststoff-Derivaten Platz zu nehmen und Autorennen zu fahren. Autohersteller Mini zeigt einen Konzept-SUV im Design des Pokémons Pikachu.
Fast-Food-Hersteller McDonald’s hat einen großen, leuchtenden Kubus aufgestellt, der mit hunderten QR-Codes versehen ist. Besucherinnen und Besucher sollen diesen scannen und ein Escape-Room-Spiel gewinnen, um Preise zu gewinnen. Doch nicht jeder QR-Code führt zu dem Spiel, viele sind Nieten oder leiten zu einer Webseite, auf der McDonald’s über die einzelnen Bestandteile seiner Nachhaltigkeitsstrategie informieren will – was manche Besucherinnen und Besucher eher irritiert zurücklässt. (lfr)
14 Uhr: Rätselraten und Aktionen rund um Spiel „Everywhere“
Die „Gamescom Opening Night Live“ begann mit einer Weltpremiere – doch statt Fragen zu beantworten, ließ der Trailer zu „Everywhere“ die Zuschauerinnen und Zuschauer mit mehr Fragen als Antworten zurück. Begonnen hatte er mit idyllischen Landschaften, kleinen Rennautos und endete mit einem düsteren Zukunftsszenario. Die Grenzen zwischen Realität und Spiel sollen in Everywhere verschwimmen, Spielerinnen und Spieler sollen ihre eigene Geschichte schreiben.
So wie die Opening Night Live begann, begann für viele Messebesucherinnen und –besucher auch die echte Gamescom am Mittwoch: Das Logo des Spiels, ein Kreuz mit drei horizontalen Linien, wurde mehrfach auf den Boden vor den Messehallen gesprüht. Menschen in schwarzer Kleidung trugen das Logo auf weißen Schildern. Was es mit dem Spiel auf sich hat, erfährt man wohl auch auf der Gamescom nicht. Das Entwicklerstudio Build A Rocket Boy des ehemaligen GTA-Mitentwicklers Leslie Benzies jedenfalls, verspricht aber einen Erscheinungstermin bereits im Jahr 2023.
13.30 Uhr: Besucher reisen vermehrt mit dem E-Roller an
Beliebtestes Fortbewegungsmittel bei den Besuchern der Gamescom scheint der E-Scooter zu sein. Zumindest spricht der "Fuhrpark" vor der Messe stark dafür.
13 Uhr: Vereinzelt auch Gamer unter dem Publikum
Dass sich heute nur Presse- und Fachpublikum auf der Gamescom tummelt, ist übrigens nicht ganz richtig. Ein paar wenige Gamer konnten sich eine Wildcard ergattern und dürfen schon heute aufs Messegelände. Zwei der Glücklichen sind Timo van Meegdenburg und Marius Klingen. „An einem normalen Tag auf der Gamescom schaffen wir wegen den Schlangen höchstens drei oder vier Spiele, heute schaffen wir es, alles anzuspielen, was wir wollen“, hofft Klingen.
Mit der Wildcard dürfen sie allerdings erst um 13 Uhr aufs Gelände. Bis dahin vertreiben sich die beiden 20-Jährigen die Zeit vor dem Messegebäude mit ihrer Nintendo-Switch. Klingen und van Meegdenburg kommen schon seit 2017 aus Dorsten und Essen nach Köln angereist, um die neuesten Games anzuspielen. Neben den Spielen selbst steht aber etwas anderes im Vordergrund: „Die Gamescom ist ein riesiges Community-Treffen. In den Warteschlangen lernt man neue Leute kennen, die wegen der gleichen Leidenschaft hier sind, wie wir“, sagt van Meegdenburg. Auch um die Kostüme der vielen Cosplayerinnen und Cosplayern zu bewundern, lohne sich die Anreise nach Köln.
Nach zwei Jahren Corona-Pause freuen sich Klingen und van Meegdenburg auf diese Gamescom. In die digitale Version hätten die beiden zwar auch in den letzten beiden Jahren reingeschaut, „das war aber nicht so der Hammer“, fasst Klingen zusammen, „Live ist die Gamescom einfach besser.“
12 Uhr: Viel los an der Kölner Messe – Gamescom öffnet für Fachpersonal
Es ist angerichtet. Nachdem die Gamescom am Dienstagabend mit der Opening Night Live schon einen kleinen Vorgeschmack auf die größten Spiele-Neuheiten gegeben hat, öffnen sich die Pforten an der Messe am Mittwoch zum selber anzocken – allerdings nur für Presse- und Fachpublikum.
Trotzdem ist nach zwei Jahren coronabedingter Live-Pause auch schon heute Vormittag viel los in der Stadt. Auf der Deutzer Brücke wehen Gamescom-Fahnen.
In der Straßenbahn zur Messe unterhalten sich Gäste aus den USA und der Türkei über Software Entwicklungen und die neusten Tripple-A-Games (Spiele, die mit besonders hohem Aufwand und Budget entwickelt werden). Vor dem Eingang in Deutz strömen derweil immer mehr Fachleute, Pressevertreter und auch die ein oder andere Cosplayerin in die Messehallen.
Auch die Politikprominenz, in Gestalt von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Oberbürgermeisterin Henritte Reker und Michael Kellner, parlamentarischer Staatssekretär von Wirtschaftsminister Robert Habeck schauen heute vorbei. Habeck selbst hatte seinen Besuch wegen einer Reise nach Kanada kurzfristig absagen müssen.
„Opening Night Live” am Dienstagabend, 23. August
Den Startschuss für die „Gamescom” gab bereits am Dienstagabend die „Opening Night Live“. In der zweistündigen Show wurden Details zu kommenden Titeln angekündigt, darunter „Dead Island 2“, „Hogwarts Legacy“, „Return to Monkey Island“, „Sonic Frontiers“ und „Killer Klowns From Outer Space“.
Informationen dazu, wie viele Besucher erwartet werden, gab es im Vorfeld der Veranstaltung nicht von Koelnmesse und dem Verband Game. Allerdings sollte das Ticketkontingent kleiner ausfallen als in den Jahren vor der Pandemie, als bis zu 370.000 Menschen die Gamescom besucht hatten. Zuletzt verschenkte die Gamescom noch Tickets für die Veranstaltung.
Auch das Angebot an Ausstellern ist reduziert: Branchengrößen wie Electronic Arts, Sony, Nintendo und Activision Blizzard, von denen manche ganze Hallen füllten, haben ihre Teilnahme in Köln abgesagt. Insgesamt waren rund 1100 Aussteller aus 53 Ländern angekündigt.