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Bei der BehandlungKölner Hausarzt soll Patientin vergewaltigt haben

Lesezeit 2 Minuten
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Ein Hausarzt aus Köln soll laut Staatsanwaltschaft eine Patientin vergewaltigt haben.

Köln – Ein Hausarzt aus Köln muss sich seit Mittwoch wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung vor dem Amtsgericht verantworten. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll der Mann in seiner Praxis eine Patientin missbraucht haben, nachdem diese ihn mit Schmerzen in der Leistengegend aufgesucht hatte. Dem Mediziner droht bei einer Verurteilung eine empfindliche Gefängnisstrafe.

Anklage: Massagetermin mit Patientin vereinbart

Der Angeklagte betrat den Gerichtssaal 29 am Mittwochmorgen mit hochgezogener Kapuze, Maske und Schnellhefter vor dem Gesicht – im Saal warteten bereits Fotografen der Presse auf ihn. Der Mediziner möchte offenbar keinesfalls erkannt werden. Er praktiziert seit Aufkommen der Vorwürfe weiter, die mutmaßliche Tat soll sich im Dezember 2020 ereignet haben.

Laut Anklage soll der Hausarzt bei der Erstbehandlung von einem eingeklemmten Nerv in der Leistengegend gesprochen und mit der Patientin einen Termin zur Massage am Mittag des gleichen Tages vereinbart haben, zu dem es dann auch gekommen sein soll. Hierzu habe sich die Patientin laut Staatsanwaltschaft vollständig entkleidet und bäuchlings auf eine Liege legen sollen.

Arzt soll Vertrauensverhältnis ausgenutzt haben

Großflächig habe der Mediziner dann Massageöl auf dem Körper der Patientin verteilt. Während der Massage soll der Angeklagte mit seinen Händen den Intimbereich der Patientin berührt und dreimal den Tatbestand der Vergewaltigung erfüllt haben, der mit einem Eindringen in den Körper verbunden ist. Die Patientin habe sich erschrocken gezeigt und klar geäußert, wie unangenehm ihr das sei.

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Mehrfach habe der Mediziner sich laut Staatsanwaltschaft entschuldigt, sein Handeln aber dennoch fortgesetzt und danach auch die Brüste der Frau gestreichelt. Der Angeklagte habe das durch die Behandlungssituation geschaffene Vertrauen der Patientin ausgenutzt und „er wusste, dass er gegen den Willen der Patientin handelt“, führte der Staatsanwalt aus.

Köln: Zeugenaussage dauert länger als angenommen

Äußern wollte sich der verheiratete Mediziner zum Prozessauftakt zunächst nicht. „Wir würden uns gerne erstmal anhören, was die Zeugin meint erlebt zu haben“, sagte der Verteidiger des Angeklagten und deutete damit an, dass die Vorwürfe offenbar bestritten werden. Die Patientin wurde danach unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen, um ihre Privatsphäre zu schützen.

Viele Stunden dauerte die Zeugenvernehmung des mutmaßlichen Opfers, womit auch Richterin Andrea Fuchs im Vorfeld des Prozess offensichtlich nicht gerechnet hat. So schickte sie am Mittag bereits auf dem Gerichtsflur wartende Zeuginnen wieder weg, sie sollen nun am 24. Juni aussagen. Am gleichen Tag könnte dann auch ein Urteil in der strittigen Sache fallen.