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Geisterhäuser in EhrenfeldKölner Wohnungsaufsicht nimmt Leerstände ins Visier

Lesezeit 3 Minuten
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In der Everhardstraße wird an einem Haus, das Jahre lang leer stand, seit Kurzem gebaut.

  1. Während in Köln viele Menschen auf der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus sind, gibt es Gebäude, die über lange Zeit leer stehen und teilweise verkommen.
  2. Die Stadtverwaltung hat mit der neuen Wohnraumschutzsatzung ein wirksames Mittel gegen Leerstände an der Hand.
  3. In einem Geisterhaus in Ehrenfeld hat der Eigentümer sogar versucht den Leerstand zu kaschieren.

Ehrenfeld – Ungenutzte Wohnungen, leerstehende Häuser – das ist auch die Realität in Ehrenfeld, einem Stadtteil, in dem auch viele Menschen auf der Suche nach einer Wohnung sind. Im Stadtbezirk Ehrenfeld gibt es eine Reihe von Häusern, in denen mutmaßlich mehrere Dutzend Wohnungen nicht für ihren eigentlichen Zweck genutzt werden. Das geht aus der Antwort zu einer Anfrage hervor, die die Fraktion „Die Linke“ an die Verwaltung gerichtet hatte. Die Fraktion hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach Hinweise mit konkreten Adressen gegeben und sich dabei nach Besitzverhältnissen und möglichen Bauantragsverfahren erkundigt.

An insgesamt 25 Adressen – in Bickendorf, Ehrenfeld, Neuehrenfeld, Ossendorf, und Vogelsang – ermittelt oder beobachtet die Wohnungsaufsicht derzeit. Wie viele Wohnungen dabei genau betroffen sind, geht aus der Antwort nicht hervor. Zum Teil brachten die bisherigen Ermittlungen der Aufsichtsbehörde Hintergründe zu den Leerständen hervor. Unter den von der Verwaltung genannten Häusern ist auch das sogenannte „Geisterhaus“ am Ehrenfeldgürtel, über das der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete.

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Hier wurde über längere Zeit der Leerstand mittels Leuchten in den Fenstern kaschiert, die abends eingeschaltet wurden. Anwohner erinnerten sich, dass erste Wohnungen schon vor fünf Jahren nicht mehr bewohnt waren. Zuletzt lebte nur noch eine einzige betagte Mieterin dort. Sie starb Ende 2018. Nochmals bekräftigte die Verwaltung, dass in dem Haus inzwischen Sanierungsarbeiten im Gange seien, die „engmaschig“ kontrolliert würden.

Haus an der Everhardstraße in Ehrenfeld nach Brand nicht mehr bewohnt

Wohnungen, die über mehrere Jahre hinweg nicht mehr bewohnt waren, gab es Nachbarn zufolge auch in einem Haus an der Everhardstraße, nach dem sich die Linken-Fraktion ebenfalls erkundigte. Bevor es im Januar 2017 durch einen Wohnungsbrand schwer beschädigt wurde, hatten die übrigen Etagen seit längerem keine Bewohner mehr gehabt.

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Die damalige Besitzerin konnte mit Hilfe einer Drehleiter aus der brennenden Wohnung gerettet werden. Das Haus blieb seitdem unbewohnt und wies deutliche Spuren des Brandes auf. Später kamen großflächige Graffiti hinzu. Laut Auskunft der Verwaltung habe das Gebäude, das 1896 erbaut wurde, nun einen neuen Eigentümer. Dieser habe einen Bauantrag gestellt, der noch in Bearbeitung sei. Aufgrund der Corona-Krise gehe der Bauherr aber davon aus, dass sich die Arbeiten verzögern würden. „Eine Fertigstellung wird nicht vor dem zweiten Quartal 2021 erwartet“, teilte die Verwaltung gegenüber der Bezirksvertretung mit.

Haus in Ehrenfeld steht leer – Eigentümer sind sich uneinig

Zu zwei weiteren Häusern in Ehrenfeld gab die Verwaltung ebenfalls Auskünfte. So habe man bei einem Haus in der Glasstraße aufwendig recherchieren müssen, um die Eigentümer ausfindig zu machen. Die schließlich ermittelte Erbengemeinschaft sei sich über die Verwendung des Hauses nicht einig, fand die Verwaltung heraus. Das aber rechtfertige keinen Leerstand oder eine Zweckentfremdung. „Die Wohnungsaufsicht bereitet eine Wiederzuführungsanordnung vor, um den Leerstand zu beenden“, stellte die Verwaltung klar.

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SMK-Brasack

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In der Senefelderstraße nahm das Amt für Wohnungswesen nach dem Hinweis der Linksfraktion ein Haus in Augenschein und kam zu dem Schluss, dass dort eine Kernsanierung erforderlich sei. Eine abschließende Beurteilung stehe aber noch aus.