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Kölner Traditionsitaliener„Jeder Gast kann alles essen, was er will“

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Auf der Terrasse des Traditionsitalieners können die Gäste ihr Menü mit einer Zigarre abrunden.

  1. Filippo Nisi bietet seinen Gästen am Gottesweg in Köln-Klettenberg eine einmalige Terrasse.
  2. Sein Versprechen: „Jeder Gast kann alles essen, was er will“. Sein Restaurant bietet kulinarischen und atmosphärischen Genuss.
  3. Lesen Sie hier auch weitere Folgen unserer PLUS-Serie „Lauschige Plätze“.

Köln – „Oft verliert man das Gute, wenn man das Bessere sucht.“ Dieses Zitat von Pietro Metastasio könnte auch von einem Landsmann des italienischen Dichters stammen: vom Gastronomen Filippo Nisi. Im Gegensatz zu all den Kollegen, die sich permanent selbst optimieren, hat Nisi seine vor 20 Jahren geschriebene Speisekarte seitdem praktisch nicht verändert. Streng genommen bräuchten die Gäste beim Traditionsitaliener am Gottesweg gar keine. „Die sollen das nehmen, was ich empfehle“, rät der Padrone. Bei ihm liege „kein Stück Fleisch länger als einen Tag im Kühlschrank“, und er habe in seinem ganzen Leben „noch nie eine Reklamation gehabt“. Das will was heißen, denn Nisi zählt mit seinen 69 Jahren zu den ältesten noch am Herd agierenden Restaurant-Chefs Kölns.

Ganz im Süden Italiens geboren, in der Region Piemont aufgewachsen und dort – in Turin – auch in die Lehre gegangen, wollte er sich nach seinem beruflichen Abstecher nach Genf „eigentlich in Italien selbstständig machen“. So wäre es wohl auch gekommen, hätte er nicht den Wunsch verspürt, einmal den Karneval am Rhein zu erleben. So landete Nisi an einem Wieverfastelovend in der Stadt, fand „die Kölner sehr sympathisch“ und eröffnete 1974 das „Gilden-Eck“ im Agnesviertel, das er – beziehungsweise seine Frau Katharina – insgesamt 35 Jahre führte.

Früher eher eine Pizzeria als ein Ristorante

1982 übernahm Nisi am Gottesweg die Trattoria von Salvatore Sorrento, die damals zwar einen guten Ruf hatte, aber laut Nisi doch eher eine Pizzeria als ein Ristorante war, wie es seinerzeit Rino Casati, Alfredo Carturan oder Luciano Falvini führten. Nisi tauschte die Einrichtung aus, deckte weiß ein und hatte später das Glück, dass der Hauseigentümer auf dem nach hinten gelegenen Anbau eine Art offenen Wintergarten errichten ließ, wo man regen- und sonnengeschützt an der frischen Luft sitzen kann.

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Nisi hat nicht nur die Speisekarte, sondern auch das Interieur des Lokals seit Jahrzehnten nicht verändert. Seine Stammgäste sind mit ihm älter geworden und wissen den Vorzug dieser ziemlich einmaligen Terrasse zu schätzen, zumal man das Menü dort mit einer guten Zigarre abrunden kann.

„Jeder Gast kann alles essen, was er will“

Der Traditionsitaliener, selber Wein- und Zigarrenliebhaber, fährt noch immer jeden Morgen zur Markthalle und serviert abends das seiner Ansicht nach „beste Carpaccio von Deutschland“ von piemontesischem Rind (16,50 Euro) oder Taglioni al tartuffo pregiato (19,50 Euro) und das Lammcarré mit Düften italienischer Kräuter für 29,50 Euro.

Wenn jemand einen speziellen Wunsch hat und beispielsweise Nierchen verzehren möchte, muss er nur tags zuvor anrufen. „Jeder Gast kann alles essen, was er will“, betont der Gastronom. An der Grenze zum Nachbarstadtteil Sülz, wo mehr Menschen mit tierischen und sonstigen Unverträglichkeiten unterwegs zu sein scheinen als Pilger auf dem Jakobsweg, klingt solch ein Versprechen ziemlich kühn. Aber nach fast 40 Jahren wäre es langsam auch Zeit für eine erste Beanstandung.

Filippo Nisi, Gottesweg 108, Klettenberg. Telefon: 0221/428618.Öffnungs-/Küchenzeiten: 12 bis 14 Uhr sowie 18.30 bis 22 Uhr. Dienstag Ruhetag,