Einzigartiges KonzeptIn neuem Mädchenhaus sollen junge Mütter in Köln Hilfe bekommen
Köln – Die Alfred-Neven-DuMont-Stiftung baut ein Mädchenhaus für junge Mütter in Köln-Bilderstöckchen. Damit engagiert sich die gemeinnützige Familienstiftung des 2015 verstorbenen Verlegers, deren Fokus eigentlich auf internationalen sozialen Projekten in beispielsweise Syrien oder Indien liegt, erstmals in Köln. Und auch das Konzept des Hauses ist einzigartig: Ein Ort, an dem sechs junge Mütter, die nicht alleine für ihr Baby sorgen können, durch den Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) betreut und angeleitet werden.
Vorgestellt wurden die Pläne für das Haus beim Haus- und Grundbesitzerverein am Hohenzollernring, weil der Verein gemeinsam mit der Technischen Hochschule Köln einen Architektur-Wettbewerb ausgeschrieben hatte. Teilgenommen haben 20 Teams oder Einzelpersonen, gewonnen haben die Studentinnen Maxi Miliane Gerischer und Lena Kirzner. Die Schwierigkeit bei der Ausschreibung war die zweiteilige Nutzung des Geländes, erklärte Thomas Tewes, Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzervereins.
Bau einer öffentlichen Kita in Köln
Neben dem Wohnhaus, das ähnlich einem Frauenhaus eher unauffällig sein soll, entsteht auf dem Gelände auch eine öffentliche Kindertagesstätte, die möglichst einladend und transparent erscheinen soll. Der Entwurf von Gerischer und Kitzner sieht ein zweigeschossiges Wohnhaus in L-Form und die Kita als eingeschossiges Haus gegenüber vor. Beide Gebäude teilen sich den Innenhof – sind also funktional getrennt, gehören aber trotzdem zusammen.
„Junge Studierende sollten bei der Stadtplanung miteinbezogen werden“, sagte Architekt Hans-Peter Kottmair, der die Gewinner verkündete und das Projekt mit dem Team umsetzen wird. Als Organisator des Wettbewerbs berichtete er von den Verhandlungen mit der Stadt bezüglich des Grundstücks und der Erleichterung, als dieses freigegeben wurde.
Engagement von Studierenden für ein soziales Projekt
„So schnell habe ich bei der Stadt Köln noch nie etwas genehmigt bekommen.“ Isabella Neven DuMont lobte als Vorsitzende der Stiftung die „wunderbaren Ideen“, die aus dem Wettbewerb hervorgegangen sind. Auch ihre Mutter Hedwig Neven DuMont war bei der Siegerprämierung dabei und freute sich über das Engagement der Studierenden für ein soziales Projekt, das ihr schon lange am Herzen liege. Sven Diedenhoven vom Sozialdienst katholischer Frauen betonte, man stehe in engem Kontakt mit dem Jugendamt. „Mit dieser Einrichtung wollen wir verhindern, dass Mutter und Kind getrennt werden und dann in einem langen, schmerzhaften Prozess wieder zusammengeführt werden.“
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Gewinnerin Maxi Miliane Gerischer, die das Preisgeld von 1500 Euro alleine entgegennahm, weil ihre Teamkollegin im Auslandssemester in Spanien weilt, freute sich riesig, dass ihr Modell nun tatsächlich gebaut wird. „Das ist wirklich eine große Überraschung“, sagte die Studentin, die am Abend zusätzlich noch den Abschluss ihrer Bachelorarbeit feierte.