Trotz Inzidenz über 100 in KölnCorona-Schutzmaßnahmen werden vorerst nicht verschärft
Köln – In Köln ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag zum ersten Mal seit dem 18. Januar wieder auf einen Wert von mehr als hundert geklettert, genauer gesagt: auf 100,7. Konsequenzen hat das aber vorerst nicht, teilte eine Stadtsprecherin mit.
Erst am Wochenende hatte die Stadt die Maskenpflicht auf weitere Bereiche wie das Rheinufer oder den Brüsseler Platz ausgedehnt und zudem das Alkoholkonsumverbot ausgeweitet.
Über mögliche weitere Verschärfungen der Corona-Schutzmaßnahmen in der Stadt oder sogar über denkbare Rücknahmen oder Einschränkungen der erst vor einer Woche in Kraft getretenen Öffnungsschritte für Geschäfte, Museen, den Zoo und andere Freizeiteinrichtungen hat der städtische Krisenstab am Montag keine Entscheidungen getroffen. Man befinde sich in engem Austausch mit der Landesregierung, teilte eine Stadtsprecherin mit.
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Bund und Länder hatten am 3. März beschlossen, dass die Lockdown-Regeln wieder in Kraft treten, sobald die Inzidenz in einem Bundesland oder einer Region an drei aufeinander folgenden Tagen auf über 100 steigt. In NRW lag der Wert am Montag bei 81,2. Unabhängig davon könnte die Stadt in eigener Zuständigkeit zum Beispiel Verweilverbote an besonders stark frequentierten Orten erlassen oder etwa verfügen, dass in bestimmten Bereichen auch im Freien medizinische Masken zu tragen sind.
Keine „einzelnen, größeren Ausbruchsgeschehen“
Nach wie vor unklar ist, wie und wo sich ein Großteil der positiv Getesteten in Köln angesteckt hat. Die meisten Betroffenen geben an, sich im eigenen Haushalt infiziert zu haben. Viele können aber auch keine Quelle nennen. Sicher scheint nach Angaben der Stadtsprecherin nur, dass es derzeit „keine einzelnen, größeren Ausbruchsgeschehen“ oder Hotspots in der Stadt gebe, die die steigenden Inzidenzzahlen erklären könnten.
Köln folge mit dieser Entwicklung vielmehr dem bundesweiten Trend steigender Infektionszahlen. Dabei dürfte vor allem die zunehmende Ausbreitung der ansteckenderen britischen Virusmutante eine Rolle spielen, die auch in Köln immer häufiger vorkommt.
Weniger alte, aber mehr junge Corona-Infizierte
Der Blick auf die Inzidenz nach Altersgruppen zeigt, dass der Wert unter den über 80-Jährigen seit Anfang des Monats deutlich zurückgegangen ist, bedingt durch die zunehmenden Impfungen. Vor allem unter den 10- bis 19-Jährigen und den 20-29 Jährigen hat der Wert dagegen angezogen. Kinder unter neun Jahren sind bislang – anders als noch im Sommer 2020 – knapp unterproportional betroffen.
Am Montag waren nach offiziellen Zahlen der Stadt 36 Erzieherinnen und Erzieher an Kitas positiv getestet sowie 45 von insgesamt knapp 42.000 Kita-Kindern. Dieser Wert ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Experten vermuten unter Kleinkindern eine vergleichsweise hohe Dunkelziffer, weil diese oft kaum Symptome zeigen und Infektionen somit entweder gar nicht oder nicht als Corona-Fälle erkannt werden.