Der 60-jährige Hermanns ist Experte für Clan- und Wirtschaftskriminalität. Er hat eine Kölner Vergangenheit.
Nachfolger von Falk SchnabelJohannes Hermanns soll neuer Polizeipräsident in Köln werden
Neuer Polizeipräsident in Köln soll Johannes Hermanns werden. Das erfuhr der „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus Sicherheitskreisen. Der 60 Jahre alte gelernte Polizist würde damit auf Falk Schnabel folgen, der diese Woche seinen Dienst als neuer Polizeipräsident in Hamburg antritt.
Hermanns ist seit Dezember 2020 Landeskriminaldirektor im NRW-Innenministerium, zuständig für die kriminalpolizeiliche Fachaufsicht über das Landeskriminalamt (LKA) und die 47 Kreispolizeibehörden in NRW sowie für die Umsetzung der Kriminalstrategie. Darunter fällt zum Beispiel die Analyse der aktuellen Kriminalitätslage, die Bewertung der Kriminalitätsentwicklung und die Erarbeitung von Konzepten zur Bekämpfung der Kriminalität.
Köln: Johannes Hermanns ist seit Jahren im Innenministerium tätig
Auch die Kölner Polizeibehörde kennt der gebürtige Geilenkirchener bereits aus eigenem Erleben – auch wenn das schon einige Jahre her ist. Begonnen hatte Hermanns seine Laufbahn als Streifenbeamter in der Düsseldorfer Altstadt, anschließend war er als Wirtschaftskriminalist in den gehobenen Dienst zur Polizei Köln gewechselt. 1999 machte er den Aufstieg in den höheren Dienst und übte verschiedene Leitungsfunktionen im LKA in Düsseldorf aus. Unter anderem leitete er Dezernate, die sich mit Wirtschafts- und Umweltkriminalität sowie Korruption beschäftigen.
Vor seinem Amtsantritt als Landeskriminaldirektor vor drei Jahren hatte Hermanns das Referat Organisierte Kriminalität, Clankriminalität, Wirtschafts- und Umweltkriminalität und Allgemeine Kriminalitätsangelegenheiten im Innenministerium geleitet.
Im Kölner Polizeipräsidium kursierte die Personalie Johannes Hermanns bereits seit einigen Tagen als Gerücht. Im Gespräch waren auch andere Kandidaten, ebenfalls gelernte Polizisten, so wie Hermanns. Der eine oder andere ebenfalls mit Kölner Vergangenheit.
Dass es nun der 60-Jährige werden soll, stößt bei vielen auf Wohlwollen. Auch Vorgänger Falk Schnabel war gut gelitten in der Behörde, aber eben ein Jurist, kein Polizist. Schnabels Vorgänger Uwe Jacob und Jürgen Mathies dagegen hatten – wie Hermanns – ihre Laufbahnen als Streifenpolizist begonnen. „Das ist erstmal ein großer Vorteil“, sagt eine Führungskraft im Präsidium. „Als Polizeibeamter wäre der Neue in den meisten Sachverhalten sofort drin und wüsste genau, wovon er spricht.“
Unterdessen soll die Kölner Vize-Polizeipräsidentin Miriam Brauns in Kürze die Leitung der Polizeipräsidiums Düsseldorf übernehmen, heißt es. Auch diese Stelle ist zurzeit vakant.