Protestsongs mit 82 JahrenKlaus der Geiger plant erstmals Rockalbum
Klaus der Geiger (Klaus von Wrochem) wird am 20. Januar 82 Jahre alt.
Copyright: Michael Bause
Köln – Er feiert in zwei Wochen seinen 82. Geburtstag, doch von Ruhestand kann bei Klaus dem Geiger, eigentlich Klaus von Wrochem, keine Rede sein. Mit dem befreundeten Musiker, Autor und Regisseur Marco Gödde (54) – er gehörte unter dem Künstlernamen Marco Pankow in den 80er und 90er Jahren zum Musik-Kabarett „Heiter bis Wolkig“ – plant das kölsche Original nun ein richtiges Rockalbum.
„Was soll man denn machen in diesen Zeiten als Musiker und Liedermacher ohne Auftritte?“ fragte sich Klaus der Geiger. Und so entstand die Idee einige seiner neuen und auch älteren Protestsongs in einer bislang ungewohnte Version zu präsentieren – als Rock und Punksongs. „So habe ich meine eigenen Texte auch noch nie gehört. Die habe ich doch bislang stets alleine zur Geige oder mit ein paar Straßenmusiker-Kollegen gesungen.“
Musikalisches Denkmal setzen
Nachdem von Wrochem mit Gödde („Dem gefielen meine Texte“) im Vorjahr einige Konzerte gespielt hatte, stieß der das Projekt „Klaus der Geiger Rockt“ an. „Es geht auch darum, dem Klaus und seinem Werk ein musikalisches Denkmal zu setzen.“ Zehn bis zwölf Songs will man im kommenden Frühjahr für eine Langspielplatte einspielen. In der engeren Auswahl sind Titel wie „Autonome Internationalhymne“, „Bagger von Rheinbraun“, „Frosch im Brunnen (Sag mir doch was Freiheit ist)“, „Konsum muss sein, sprach das Schwein“ und „Krone der Schöpfung“ sowie die ganz neue Komposition „Die Mutanten“. Klaus der Geiger: „Das klingt zwar vom Titel wie ein Corona-Lied, ist aber keins. Es geht hier um die Klimakatastrophe.“
Erste Probeaufnahmen sind bereits in „track 1- Studio“ von Carsten Bucher in Bremen entstanden – auch schon bei Youtube zu sehen –, nachdem es mit den Diercks-Studios (Klaus: „Das wäre schon mein Wunsch gewesen“) terminlich nicht geklappt hatte. Außer Gödde, der den Bass spielte und auch als Produzent antritt, machten noch Gitarrist Michael „Elf“ Mayer von der Punkband Slime sowie Schlagzeuger Olly Rosthal (früher: Abstürzende Brieftauben) mit.
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Finanziert werden sollen die Aufnahmen für das Album, das sowohl als Vinyl-Platte als auch als CD auf Göddes Entropie-Label veröffentlicht werden soll, über ein Crowdfunding-Projekt. Ansprechen will man neben der Fangemeinde von Deutschlands ältestem Straßenmusiker vor allem Liebhaberinnen und Liebhaber von Protestliedern, Unterstützerinnen und Unterstützer deutschsprachiger Liedermacher, links-alternative Hippies und Alt-68er, so heißt es. Neben Spenden nach Wahl gibt es (jeweils signiert) für 16 Euro eine CD, für 22 Euro eine LP und für 32 Euro ein Songbook. Für 50 Euro kann man sich seinen Namen im zugehörigen Booklet eintragen lassen und für 600 Euro kommen Klaus der Geiger und Marco Gödde gar zu einem Privatkonzert nach Hause.