Die Pläne im Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt für das Anwohnerparken sind sozialverträglich und mit Augenmaß gefasst.
Kommentar zum AnwohnerparkenDie Pläne der Stadt Köln für höhere Preise sind keine Zumutung
Grundsätzlich wäre es wünschenswert, wenn das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt andere Projekte der Mobilitätswende ebenso wichtig nehmen würde wie das Anwohnerparken. Ein zügiger Ausbau des Schienennetzes der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) würde mit Sicherheit eine größere Wirkung auf das Klima zeigen als deutlich teurere Parkausweise für Anwohnerinnen und Anwohner.
Jenseits davon sind die Pläne, die sich jetzt abzeichnen, im Vergleich zu den bisherigen Absichten deutlich als positiv zu bewerten. Die Botschaft lautet: Das Anwohnerparken wird zwar teurer, aber mit Augenmaß und nicht außerordentlich.
Anwohnerparken in Köln wird teurer: „Nicht einmal ein Euro pro Tag“
Wenn am Ende nicht einmal ein Euro pro Tag fällig wird, um sein Auto am Straßenrand des eigenen Wohnviertels abzustellen, dann ist das sicher keine Zumutung. Wenn außerdem diejenigen, die einen Köln-Pass besitzen, eine besondere Berücksichtigung finden, dann handelt es sich um einen sozialverträglichen Weg.
Was unbedingt eine zentrale Rolle spielen muss, ist die Nutzung von Tiefgaragen und Parkhäusern, die in den Randzeiten und nachts nur wenig genutzt sind und somit für das Anwohnerparken zur Verfügung stehen. Die Stadt muss diese Gelegenheit nutzen – das hätte wohlgemerkt längst erledigt sein müssen.
Der Stadtrat hatte die Stadtverwaltung schon vor Jahren mit der Suche nach Anbietern beauftragt, die daran interessiert sein könnten, doch die Verantwortlichen haben das Thema einfach vertrödelt. Einen so laxen Umgang kann sich eine Stadt, die bis 2035 klimaneutral sein will, nicht leisten.
Das Ratsbündnis tut gut daran, die Kölnerinnen und Kölner auf dem Weg zur Verkehrswende mitzunehmen und einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Deshalb ist es sinnvoll, das Anwohnerparken nicht direkt drastisch zu verteuern. Hat sich erst einmal eine Akzeptanz eingestellt und stehen in Zukunft mehr alternative Verkehrsmittel als derzeit zur Verfügung, lassen sich die Preise später auch noch einmal erhöhen.