Lüftung seit Tagen defektLandgericht Köln sperrt aus Corona-Schutz alle Sitzungssäle
Köln – Die frostigen Temperaturen haben im Kölner Justizgebäude an der Luxemburger Straße zu einem Problem mit der Heizungs- und Klimaanlage geführt. Alle Sitzungssäle bleiben daher im Sinne des Infektionsschutzes zunächst am Freitag, 12. Februar, gesperrt, wie das Landgericht mitteilt. Höchstwahrscheinlich werde der Betrieb ab Montag wieder einschränkungslos möglich sein. Das Problem besteht seit Anfang der Woche.
Problem mit Lüftung bei Kontrolle aufgefallen
Bei einer Kontrolle der Heizung, die in den vergangenen Tagen immer wieder ausgefallen war, war durch eine Fachkraft für Arbeitssicherheit auch ein Problem mit der Klimaanlage festgestellt worden. Die Anlage hatte sich offenbar aufgrund eines integrierten Temperaturreglers, dem sogenannten Frostschutzwächter, automatisch abgestellt und somit auch die Frischluftzufuhr in den Sälen gestoppt.
Die Klimaanlage sollte die Raumluft in den Sälen in regelmäßigen Abständen komplett austauschen, von bis zu sechsmal die Stunde war die Rede. Das soll in Corona-Zeiten die Frischluftzufuhr im Justizgebäude sicherstellen und die Ansteckungsgefahr mindern, da sich die Fenster in den Verhandlungssälen aufgrund von Sicherheitsbestimmungen nicht ohne weiteres öffnen lassen.
Immer wieder Unterbrechungen in der Luftzufuhr
Das Problem besteht seit einigen Tagen, die Anlage musste immer wieder manuell angestellt werden. Das Landgericht hat mit teilweise bis zu 15 Personen (Richter, Staatsanwälte, Verteidiger, Angeklagte und Gutachter) über mehrere Stunden in den Sälen getagt, auch das Amtsgericht führte – gegen den Wunsch des Präsidenten – diverse Verhandlungen in entsprechend kleineren Sälen durch.
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Das Landgericht bestätigt auf Anfrage, dass es diese Woche immer wieder zu Unterbrechungen in der Luftzufuhr kam. „Es gibt aber keine Anhaltspunkte, dass dies zu einer Gefährdung geführt hat“, so Sprecher Jan F. Orth. Das Problem mit der Lüftungsanlage habe vor allem in den Morgenstunden bestanden, die Sperrung der Säle am Freitag sei als reine Vorsichtsmaßnahme zu sehen.
In den Büros wird weiter gearbeitet, Prozesse fallen aus
Während in den Büros normal weitergearbeitet werden kann, müssen die Richter an Amts- und Landgericht nun ihre Sitzungen absagen, da ihnen keine Räume dafür zur Verfügung stehen.
Insgesamt sind knapp 40 Verhandlungen betroffen, die nicht stattfinden können. Aufgrund der Pandemie sollen derzeit generell nur unaufschiebbare Fälle verhandelt werden.