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„Wir werden Millionäre“Kölner investiert in Bitcoin, jetzt sucht er nach seinem Geld

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Symbolbild.

Köln – Mit einem angeblichen Betrug um die Internetwährung Bitcoin beschäftigte sich am Donnerstag das Kölner Amtsgericht. Der Betreiber mehrerer Imbissbuden war angeklagt, einen Bekannten nach der Eröffnung eines Onlinekontos um insgesamt 92 500 Euro gebracht zu haben. Der Beschuldigte wies die Vorwürfe von sich und vermutete Rachemotive hinter der Anzeige.

„Mein Geld ist weg und er hat es genommen“

„Wir werden Millionäre“, habe ihm der damalige Freund versprochen, sagte der mutmaßliche Geschädigte im Zeugenstand. Zum Tatzeitpunkt vor zweieinhalb Jahren habe es einen regelrechten Hype um Bitcoins gegeben, wovon er sich habe anstecken lassen. Seine Frau, eine Verwaltungsfachangestellte, habe ihm 100 000 Euro für die Investition zur Verfügung gestellt.

Der Angeklagte habe ihm bei der Erstellung des Accounts bei einem österreichischen Anbieter geholfen. „Ich habe ihm vertraut“, so der Zeuge. Später habe er erfahren, dass das eingezahlte Geld wieder abgehoben wurde. „Mein Geld ist weg und er hat es genommen“, sagte der 48-Jährige und zeigte auf den früheren Freund; der habe seine Passwörter gekannt und gebraucht.

Verbleib des Geldes laut Zeugen nicht geklärt

Der Zeuge berichtete, das Geld sei nach seinen Recherchen bei einem weiteren Anbieter mit Firmensitz in Panama gelandet und dann auf einem Sammelkonto in Hongkong, dann verliere sich allerdings die Spur. Er sei zusammen mit einem Anwalt auf der Suche nach seinem Geld. Die würde dadurch erschwert, dass die beteiligten Firmen keine Daten herausgeben würden.

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„Und warum belästigen Sie dann einen Strafrichter mit so haltlosen Vorwürfen?“, fragte Verteidiger Christof W. Miseré den Zeugen. Wenn der Verbleib des Geldes doch ungeklärt sei, dann könne man seinem Mandanten wohl kaum einen Betrug unterstellen. „Anders ist das Verschwinden des Geldes aber nicht zu erklären“, meinte der Investor.

Ehemalige Freunde streiten sich um Döner-Standort

Ein Sammelkonto in Hongkong bringe er auch nicht mit dem Angeklagten in Verbindung, sagte Richter Michael Käufl. Auch sei nicht nachzuvollziehen, dass der Zeuge sich bei einer solchen Summe zunächst mehrere Monate nicht um den Verbleib seines Geldes gekümmert habe. Der Prozess wurde vertagt, um weitere Zeugen aus dem Umfeld des Angeklagten zu hören.

Im Prozess kam heraus, dass die ehemaligen Freunde sich bereits mit diversen Klagen überzogen haben. Besonders soll ein Streit darüber entstanden sein, dass der Zeuge einen Dönerimbiss in Kalk eröffnen wollte – als direkte Konkurrenz zum Betrieb des Angeklagten. Vor einem Monat soll es in dem Zusammenhang zu einer Messerattacke im Bereich Kalk Post gekommen sein.