Weniger Strecke im NordenKöln-Marathon mit neuer Laufstrecke bis nach Rodenkirchen
Köln – Der Köln-Marathon wird sich in der Konkurrenz der großen Stadtläufe in Deutschland neu positionieren und dem deutschen Laufnachwuchs eine Plattform bieten. Das ist nur eine von etlichen Neuerungen des Laufklassikers, der am 1. Oktober zum 21. Mal ausgetragen wird.
Auch der Marathon-Kurs wird verbessert. Im bei den Läufern unbeliebten Kölner Norden wird er um rund vier Kilometer gekürzt. Dafür geht es im Süden bis nach Rodenkirchen. Der Halbmarathon bleibt unverändert.
Sehr windanfällig, kaum Zuschauer und das alles nach Kilometer 30. „Die Streckenführung im Kölner Norden mit der Spitzkehre auf der Amsterdamer Straße war einer häufigsten Kritikpunkte“, sagt Marathon-Geschäftsführer Markus Frisch.
„Wir laufen im Süden am Rheinufer jetzt bis nach Rodenkirchen, nehmen einen Teil der trostlosen Amsterdamer Straße im letzten Abschnitt raus. Das bringt sicher etwas für die Motivation.“ Durch Rodenkirchen führte das Rennen zuletzt 2012. „Es wurde dort sehr gut angenommen.“
Weniger Starter beim Schulmarathon
Weil sich immer weniger Schulen am Schulmarathon beteiligen, für den sechs Läufer plus ein Reserveläufer erforderlich waren, wird es er durch einen Schülerlauf ersetzt. Dessen Start ist um 11.20 Uhr auf dem Ottoplatz in Deutz, die ist Strecke rund 4,2 Kilometer lang und endet wie alle Wettbewerbe mit dem Zieleinlauf am Dom. Die jeweils fünf Schnellsten einer Schule werden als Staffel gewertet.
Es wird auch eine Einzelwertung nach Altersklassen und Geschlecht geben. „Der Schulmarathon war für die Lehrer immer sehr zeitaufwendig. Wir hoffen, durch die Reform wieder mehr Kindern das Marathon-Erlebnis zu ermöglichen“, sagt Frisch.
Weiterführende Schulen ab Klasse fünf können sich auch für den normalen Staffelwettbewerb melden, bei dem sich vier Aktive die 42,195 Kilometer teilen. „In diesem Wettbewerb wird es eine getrennte Schulwertung geben.“ Man habe zuletzt beim alten Schulmarathon mit Sechser-Staffeln noch 80 Schulen am Start gehabt. „Davon kam nicht einmal mehr die Hälfte aus Köln“, sagt der Geschäftsführer. „Da mussten wir reagieren.“
Köln konkurriert mit anderen deutschen Großstädten
Weil Köln mit der Konkurrenz aus Berlin, Hamburg und Frankfurt bei der Verpflichtung von Top-Athleten nicht mithalten kann, wird sich der sportliche Fokus auf deutsche Nachwuchs- und Debüt-Läufer richten, Köln zu einer Art „Ausbildungsmarathon“ werden. Das hat sich in den vergangenen Jahren schon abgezeichnet.
Laura Hottenrott, Halbmarathon-Siegerin des Vorjahres, Hendrik Pfeffer, der 2015 im Halbmarathon einen deutschen Rekord für unter 23-Jährige lief, und Marcel Bräutigam, der in Köln auf beiden Distanzen Zweiter wurde, werben als Botschafter bereits jetzt für Köln.
„Die Versuche, mit schmalem Budget annähernd vergleichbaren Spitzensport anzubieten, sind mit finanziellen Risiken verbunden, die im Ergebnis in einem schlechten Verhältnis zwischen sportlicher Leistung und medialer Wahrnehmung stehen“, sagt Frisch.
Aktuell haben sich 3543 Starter angemeldet
Sie gehen langsam, aber stetig nach oben. Für den Marathon liegen derzeit 3543 Meldungen vor, 2016 waren es zum gleichen Zeitpunkt 3325, das ist ein Plus von zehn Prozent. Beim Halbmarathon ist der Trend ähnlich (6288 zu 6099). „In diesem Jahr kann es sein, dass wir das Teilnehmerlimit von 15 000 beim Halbmarathon vorzeitig erreichen“, sagt Frisch.
Sie findet in diesem Jahr mal wieder in der Lanxess-Arena statt. Am Sonntagabend nach dem Rennen wird es unter dem Motto „Kölle singt“ wieder ein Mitsing-Konzert mit Björn Heuser geben. 2016 waren rund 500 Läufer unter den 12 000 Konzert-Besuchern. Sie hatten entschieden, den Tag des Rennens so ausklingen zu lassen.
Mehr Infos unter www.koeln-marathon.de.