In mehreren Bundesländern gibt es am Freitag einen „Blitzermarathon“ – auch Köln ist betroffen. Die wichtigsten Informationen.
Europaweite VerkehrsaktionBlitzermarathon am Freitag – auch in Köln vermehrt Geschwindigkeitskontrollen
Bereits seit Beginn der Woche mussten sich Autofahrer und Autofahrerinnen in Deutschland auf vermehrte Radarkontrollen einstellen. Der Hintergrund: Es läuft die europaweite Verkehrsaktion „Speedmarathon“, wie das europäische Verkehrspolizei-Netzwerk „Roadpol“ mitteilte.
Der Blitzermarathon ist Teil dieser Aktionswoche und wurde erstmalig in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2012 eingeführt. Auch 2023 sollen Autofahrer ihre Geschwindigkeit auf das erlaubte Maß drosseln und sich an die geltenden Tempolimits halten.
Blitzermarathon in Köln: Zusätzliche Blitzer nahe Schulen und Kitas
Der Blitzermarathon stellt den Höhepunkt dieser Woche dar. Er findet am Freitag, den 21. April 2023 statt. Über den gesamten Tag wird der Straßenverkehr verstärkt durch die Polizei überwacht, auch in Köln.
Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministeriums sind die Polizeibehörden in ganz NRW gebeten worden, vermehrt zu blitzen. Laut „bussgeldkatalog.org“ sollen im gesamten Bundesland zusätzliche Radarfallen stehen. Kontrollen seien schwerpunktmäßig in der Nähe von Schulen, Kitas, Altenheimen und Unfallschwerpunkten geplant.
Blitzermarathon in Köln: Polizei überwacht verstärkt Straßen in der Innenstadt
Am Freitag seien 30 Polizistinnen und Polizisten in Köln nur für Geschwindigkeitskontrollen unterwegs. Im Fokus stünden die innerstädtischen Straßen, wo die Polizei mit Lasern messe, berichtet „Radio Köln“.
Diese Bundesländer beteiligen sich am Blitzermarathon
Insgesamt beteiligen sich zehn von 16 Bundesländern am Blitzermarathon 2023. Dazu zählen:
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Brandenburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Thüringen
Blitzermarathon 2023: Andere Bundesländer veröffentlichen Standorte vorab
Anders als NRW haben sich andere Bundesländer in Deutschland dazu entschieden, die Standorte der Blitzer vorab bekannt zugeben. Bayern hat für den 21. April detaillierte Listen mit rund 1800 Blitzer-Standorten veröffentlicht.
Wer vorhat, durch Brandenburg oder Hessen zu fahren, kann sich ebenfalls über die entsprechenden Stellen im Netz informieren. Andere Bundesländer wie Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen verraten nicht, wo Radarfallen zu erwarten sind.
Wie sah die Bilanz des „Blitzermarathons“ im Vorjahr aus?
Der Tag des Blitzermarathons ist mit einem hohen personellen Aufwand auf Seiten der Polizei verbunden. Im vergangenen Jahr hat sich das gelohnt, beim Blitzermarathon 2022 gingen den Beamten aus 13 Bundesländern viele Raserinnen und Raser ins Netz.
Den Spitzenwert stellte laut „Auto Bild“ Baden-Württemberg auf, dort wurde beim Blitzmarathon rund 15.500 Tempoverstöße geahndet. Nordrhein-Westfalen nahm 2022 nicht an der Aktion teil.
Blitzermarathon in Köln: Aufgepasst bei Blitzer-Apps
Die Polizei rät am Tag des Blitzermarathons, was sich grundsätzlich empfiehlt: Auf die jeweiligen Tempolimits achten und diese nicht zu überschreiten. Wer sich mithilfe von Blitzer-Apps – diese schlagen einige hundert Meter vor der Radarstelle Alarm – vor Bußgeldern schützen will, sei gewarnt. Denn die Straßenverkehrsordnung verbietet die Nutzung solcher Software.
Ein neues Gerichtsurteil hat das Verbot von Blitzer-Apps im Februar 2023 sogar noch verschärft. Laut einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Karlsruhe dürfen die bei Autofahrern beliebten Apps auch nicht von Beifahrern genutzt werden.
Politikerinnen und Politiker stehen hinter der Aktion?
Ziel der Aktion ist es, Geschwindigkeitsüberschreitungen zu bekämpfen, da sie eine der häufigsten Ursachen für Unfälle darstellen. Denn „Rasen ist Ausdruck für rücksichtsloses und egoistisches Verhalten im Straßenverkehr und kostet Menschenleben“, unterstützt Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) die Aktion.
„Zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit war 2022 die Ursache für mehr als ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). (pst)